Titel: James Bond 007 - In tödlicher Mission
Autor: Ian Fleming
Verlag: Cross & Cult
Preis: 12,80€
Seiten: 260
Als ich kürzlich in Thailand war, habe ich auch einen
Ausflug in die Pang Nga Bucht gemacht. Touristisch beliebt sind die Inseln vor
allem aufgrund der wunderschönen Atmosphäre. Aber es gibt dort auch einen
Felsen, der durch Hollywood berühmt wurde. Beworben als: Der James Bond Felsen.
Denn in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gibt es eine Szene, die genau dort
spielt und somit eine traumhafte Kulisse hat. Für diesen Urlaub musste also
auch unbedingt ein James Bond Buch mit. Entschieden habe ich mich für „In tödlicher
Mission“, ein Kurzgeschichtenband. Fünf Mal darf man den Abenteuern von James
Bond in diesem Buch folgen und jede Geschichte hat ihren ganz eigenen Charme.
Auszeichnen tun sich alle fünf dadurch, dass es quasi Abenteuer abseits der
normalen Missionen sind. Es geht etwas ruhiger, manchmal auch etwas
unkonventioneller zu, als in den anderen Bond-Büchern. Doch für mich war es
genau das Richtige!
Klappentext
Im achten Band von Ian Flemings James Bond begegnet der
Geheimagent vom MI6 mehr als nur einem Abenteuer ..
Plötzliche Notfälle und schöne Frauen, die nicht ganz sind, was sie zu sein
scheinen, sind eine Spezialität von James Bond. Wenn 007 an einem Fall dran
ist, ist eines klar - das Ergebnis wird prickelnd sein! Ob er mit dem Mord
eines kubanischen Gangsters in Amerika, der Zerschlagung eines internationalen
Drogenrings oder einem plötzlichen Todesfall auf den Seychellen zu tun hat,
Bond erledigt den Job. Mit seinem ganz eigenen charmanten und unverwechselbaren
Stil.
Meinung
Ich habe schon viele James Bond Bücher gelesen und darunter
war auch ein Kurzgeschichtenband. „In tödlicher Mission“ ist der zweite Band,
der neben „Octopussy“, nur eine Kurzgeschichtensammlung ist. Eigentlich ist
Bond kein Charakter, der in einer Kurzgeschichte am besten wegkommt, allerdings
konnte mich das Buch absolut überzeugen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene
Geschichten und in jeder davon spielt James Bond eine ganz eigene Rolle. Es
handelt sich hierbei mehr um die Abenteuer abseits der Weltbühne. Die
Geschichten sind unterschiedlich aufregend, manche würden vielleicht sagen,
dass ihnen die Spannung an gewissen Stellen fehlt, aber das empfinde ich nicht
so. Ich habe mir für jede der fünf Geschichten viel Zeit genommen und nicht
alle hintereinander weggelesen. So kann man die Geschichten besser verinnerlichen
und im Nachhinein mehr genießen. Zumindest erging es mir so. In zwei der
Geschichten ist Bond der typische Agent und vollkommen in seinem Element. In
einer anderen ist Bond nur passiv beteiligt und eigentlich im Urlaub, in der
nächsten wird er von M quasi privat engagiert und in der letzten ist er
lediglich der Zuhörer einer erzählten Geschichte. Jede Geschichte bietet
Abwechslung und einen ganz eigenen Charme. Im Allgemeinen ist das Wort „charmant“
das wohl treffendste für dieses Buch. Die Cocktailbars, die unterschlagenen
Geschäfte, die schönen Frauen…hach…mich kann Ian Fleming mit seinem arroganten
Protagonisten ja irgendwie immer fesseln. Die Geschichten haben wie gesagt alle
einen etwas anderen Fokus. Die Titelgeschichte „In tödlicher Mission“ ist eine
typische Agentengeschichte, in der Bond der Held ist, der der schönen Maid aus
der Not hilft. Diese Geschichte hat viel Finesse und ist wirklich toll! Bond
rächt nämlich alte Freunde von M, was einen privaten Charakter hat. „Im
Angesicht des Todes“ ist ebenfalls spannend und Bond klärt das Geschehen klug
auf. Diese Geschichte sagte mir nicht so sehr zu, ist aber ein guter Auftakt
für das Buch. Weiter geht es mit „Ein Quantum Trost“, was wirklich eine
besondere Geschichte ist. Hier ist Bond zu einer Gesellschaft am Abend geladen und
es wäre unhöflich zu früh zu gehen, weshalb er gezwungen ist, noch länger mit dem
Gastgeber zu reden. Dieser erzählt dann eine Geschichte über dieses gewisse
Quantum menschlichen Respekts – das Quantum Trost. Diese Geschichte konnte mich
persönlich total begeistern, obwohl Bond eigentlich keine Rolle in ihr spielt.
Auf diese Geschichte folgt „Risiko“, in meinen Augen die schwächste der fünf
Geschichten. Bond lässt einen Drogenring auffliegen – sehr agentenmäßig, sehr
klassisch. Abschließen tut der Kurzgeschichtenband mit der besten Geschichte „Die
Hildebrandt-Rarität“. Wer hier vielleicht an ein Kunstwerk denkt, ist auf dem
absolut falschen Weg. Es handelt sich nämlich um einen Fisch…Die Geschichte
entwickelt sich wirklich gut und es gibt den typischen grauenhaften Bösewicht.
Aber um das alles zu verstehen, sollte man selbst zu diesem Buch greifen und seinem
Charme kurzerhand erliegen. Der Stil ist typisch für Ian Fleming, manchmal
etwas derb und hart, aber vor allem wie Bond selbst auch – elegant.
Fazit
Wer sich immer mal wieder mit einer netten und charmanten
Agentengeschichte entspannen will, der sollte sich „In tödlicher Mission“
wirklich einmal zu Gemüte führen. Das Buch ist wirklich gut und die fünf
Kurzgeschichten sind stilvoll, charmant, abwechslungsreich und spannend. Ian
Fleming vermittelt immer wieder diese klassische Bond-Atmosphäre, die jede
Geschichte zu etwas Besonderem macht. Natürlich gibt es Abschnitte, die nicht
vor Spannung triefen und dennoch glänzen können. Ich vergebe charmante vier
Spitzenschuhe. Cheers.
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