Titel: Wie Blut so rot
Autor: Marissa Meyer
Sprecher: Vanida Karun
Verlag: Silberfisch Verlag
Preis: 19,99€
Seiten: 432
Dauer: 11h 42m
Vor kurzem habe ich begonnen, die „Luna-Chroniken“ als
Hörbuch zu hören. Es ist schon länger her, dass ich diese Reihe gelesen habe,
doch es ist eine der wenigen, die mit jedem Band noch viel besser wird. Damals
überraschte mich der zweite Teil „Wie Blut so rot“ sehr, denn er ist
fesselnder, spannender und emotionaler, als „Wie Monde so silbern“. Damals
konnte ich nicht aufhören zu lesen, daher begann ich das Hörbuch mit viel
Vorfreude. Und diese konnte sich halten. Ich hatte vieles vergessen, doch die
ungekürzte Version aus dem Silberfisch Verlag bringt dem Leser das Geschehen
lebhaft vor Augen und lässt ihn wieder in die „Luna-Chroniken“ eintauchen. Die
Geschichte rund um Cinder und nun auch Scarlet ist wirklich großartig und so
auch dieses Hörbuch! Auch dank konstanter und abwechslungsreicher Lesung von
Vanida Karun!
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon
verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen.
Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles - von ihr hat
sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen
Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer - Wolf.
Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen
Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie
für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde...
Schon mit „Wie Monde so silbern“ konnte mich die Sprecherin
Vanida Karun von sich und ihrer Interpretation des Buches überzeugen. Zum
Zeitpunkt des Hörens habe ich viele Hörbücher gehört und deswegen stach Karuns
Interpretation sofort heraus. Als Leserin verwendet sie viele verschiedene
Stimmen, die sie aber konstant durchhält. Schon im ersten Band waren Iko und
Dr. Erlander toll gelesen, in „Wie Blut so rot“ kommen nun neue Charaktere
hinzu, die allesamt eine eigene Interpretation bekommen. Diesmal gefiel mir die
sanfte und tiefe Stimme von Wolf besonders gut, die zu meiner eigenen
Vorstellung wunderbar passt. Auch der Traumaturg Jael ist interessant gelesen,
auch wenn sich bei seiner Stimme meine Nackenhaare aufstellten. Doch gerade das
ist doch ein Zeichen, dass die Sprecherin ihren Job absolut richtig gemacht
hat! Ich habe schon ein wenig Kritik bezüglich Vanida Karun gehört, doch ich
kann dem nur widersprechen. Sicher, an ein paar Stimmlagen muss man sich
gewöhnen, doch für mich ist durch ihre Interpretation das Hörbuch so
abwechslungsreich, dass es beinahe schon zum Hörspiel wird und somit sogar für
eine jüngere Altersklasse geeignet ist. Ich lausche Karuns Stimme wirklich
gern, denn mit ihr zieht sie mich wieder in ferne Galaxien.
Und diese Galaxien haben es in sich. Die Autorin Marissa Meyer hat eine
wahnsinnig tolle Intertextualität geschafft, die mit so vielen Bezügen und
Verwicklungen glänzt. Nach und nach verknüpft sie bekannte Elemente der Märchen
mit einer Sci Fi Welt, als wäre es selbstverständlich. Es kommen immer neue
Fakten und neue Märchen hinzu, alles ist irgendwie bekannt und doch vollkommen
neu. In „Wie Blut so rot“ beginnt dieser unglaublich Geschichtenkosmos und es
wird in „Wie Sterne so golden“ fortgeführt. Als Hörer verlagert sich das
Setting der Geschichte vom asiatischen Staatenbund nach Frankreich. Man lernt
Scarlet kennen, die mit ihrer Großmutter auf einem Bauernhof lebt, doch
Scarlets Grandmère ist verschwunden. Scarlet tut alles, um herauszufinden, was mit
ihr geschehen ist und auf diesem Weg begegnet sie Wolf. Wolf und Scarlet sind
tolle Charaktere und waren immer meine Lieblinge der Reihe. Ich liebe ihre
Szenen, die Anziehung zwischen diesen beiden verschiedenen Wesen. Und genau
diese prickelnde und dennoch ruhige Chemie bringt das Hörbuch sehr gut herüber!
Kann man Wolf trauen? Oder belügt er Scarlet? Sollte sie sich auf ihn einlassen?
Schnell muss Scarlet herausfinden, dass ihre kleine Welt zu erschüttern droht,
denn es gibt so vieles, von dem sie nie etwas ahnte!
Die gesamte Geschichte rund um Scarlet ist super spannend! Sie und Wolf sind
tolle Protagonisten, die etwas ganz Besonderes ausmacht. All die Geheimnisse,
die auf den Plan treten sind so interessant, dass man immer wissen will, wie es
weitergeht. Ich bin den beiden von Rieux nach Paris gefolgt, habe mich im alten
Opernhaus bewegt (, in dem ich erst letztes Jahr war) und ihre Geschichte
inhaliert. Zwischendurch kommt immer wieder Cinder an die Reihe, die den
charmanten Captain Thorn kennengelernt hat, der ebenfalls zu meinen Lieblingen
gehört. Ein humorvoller Charakter voller Schabernack, der der Geschichte Pepp
verleiht! Cinder und Thorn passen überhaupt nicht zusammen und gerade das macht
ihren Handlungsabschnitt so toll. Cinder entdeckt nach und nach ihre
lunarischen Fähigkeiten und testet diese aus. Sie reift und lernt langsam, was
das Schicksal für sie bereithält. Am Ende treffen beide Handlungsstränge
zusammen, womit das Buch auch abschließt. Die Balance zwischen beiden
Geschichten ist super und verknüpft bleiben sie trotzdem zu jeder Zeit. Ich
freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil, der mein absolutes Lieblingsbuch
der Reihe ist.
Die Charaktere aus „Wie Blut so rot“ sind toll und so vielseitig und verschieden.
Der Stil von Marissa Meyer ist sehr gut und fließend. Er passt toll zum Sci Fi
Setting, bietet aber auch viel Romantik, Spannung und Schauder. Diese
Geschichte geht einfach unter die Haut und Vanida Karun tut alles dafür, um
genau diese Atmosphäre zu transportieren. Top!
„Wie Blut so rot“ hat meine hohen Erwartungen absolut
erfüllt! Obwohl ich die Handlung kannte, bin ich wieder in der Geschichte
versunken und konnte sie genießen. Emotionen und Witz werden von der Sprecherin
Vanida Karun toll dargestellt und transportiert. Ich mag die Sprecherin sehr,
denn sie bringt diese tolle und vielschichtige Geschichte akzentuiert und
passend rüber. Ich habe die Geschichte von Scarlet und Co. Sehr gern gehört und
freue mich darauf, noch tiefer im Universum von Marissa Meyer zu versinken,
indem ich „Wie Sterne so golden“ als nächstes höre. Für „Wie Blut so rot“
vergebe ich volle fünf Spitzenschuhe.
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