Titel: Kill Order - Die Auserwählten
Autor: James Dashner
Verlag: Chicken House
Preis: 19,99€
Seiten: 448
„Die Auserwählten“ ist eine relativ brutale Buchreihe, die
mir oft den Atem nahm. Thomas und seine Freunde konnten mich in ihrer
aussichtslosen Lage begeistern und James Dashner regte mich zum Nachdenken an,
indem er eine Welt erschuf, die erschreckend real und nicht zu erhoffen ist.
Eine Welt, die erst durch Naturkatastrophen und dann durch den Menschen selbst
fast ihr Ende findet. Ich habe die Buchreihe gern gelesen, auch wenn sie immer
etwas Abschreckendes hatte. Daher freute ich mich sehr auf die Vorgeschichte,
die Dashner in „Kill Order“ zu erzählen beginnt. Aber was ich dann zu lesen
bekam, enttäuschte mich sehr. „Kill Order“ ist von Grund auf brutal und wenig
abwechslungsreich. Es handelt von verzweifelten Charakteren, die 440 Seiten
nichts anderes machen, als ums Überleben zu kämpfen. Langatmig und wenig abwechslungsreich!
Klappentext
3 Jahre bevor Thomas ins Labyrinth kam:
Unerträgliche Hitze, radioaktive Strahlen und riesige Flutwellen – das Land liegt brach. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Mark und seine Freunde irren durch verlassene Städte auf der Suche nach einem Ort, an dem sie bleiben können. Als sich ein Hubschrauber nähert, glauben sie an Rettung. Doch sie werden beschossen, mit infizierten Pfeilen, die einen Virus verbreiten. Wer tut den Menschen so etwas an? Mark und seiner Truppe bleibt nicht viel Zeit das herauszufinden, denn der Virus mutiert und wird zur tödlichen Gefahr …
Unerträgliche Hitze, radioaktive Strahlen und riesige Flutwellen – das Land liegt brach. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Mark und seine Freunde irren durch verlassene Städte auf der Suche nach einem Ort, an dem sie bleiben können. Als sich ein Hubschrauber nähert, glauben sie an Rettung. Doch sie werden beschossen, mit infizierten Pfeilen, die einen Virus verbreiten. Wer tut den Menschen so etwas an? Mark und seiner Truppe bleibt nicht viel Zeit das herauszufinden, denn der Virus mutiert und wird zur tödlichen Gefahr …
Meinung
Im Grunde weiß man, was auf einen zukommt, wenn man zu „Kill
Order“ greift. Da die Situation bereits aussichtslos ist, wenn Thomas und seine
Freunde auf der Bildfläche auftauchen, haben die Generationen vor ihnen so gar
keine Chance. Im Mittelpunkt steht hier der 16-jährige Mark, der zusammen mit
seiner Schulfreundin Trina während der Sonneneruption unglaubliches Glück
hatte. Die beiden kamen in Kontakt mit dem ehemaligen Soldaten Alec und seiner
Freundin Lana, die ebenfalls für die Regierung gearbeitet hat. Dank ihrer
Ausbildung schaffen Mark und Trina es zu überleben und auch ein paar andere
Menschen konnten gerettet werden. Doch der Großteil der Bevölkerung ist
qualvoll gestorben. Nun kommt aber das nächste Problem auf sie zu: Der Brand.
Ein von Menschen gemachtes Virus, das mutiert ist. Soweit so gut. Dies ist so
ziemlich die bekannte Vorgeschichte. Und abgesehen von persönlichen Details zu
den Figuren erfährt der Leser auch nicht sehr viel mehr. Ist der Prolog noch
absolut fesselnd, flaut die Geschichte selbst ab und erst der Epilog greift den
guten Prolog wieder auf. Dieser handelt von Teresa, die Thomas zusieht, wie er
sein Gedächtnis abgibt. Aber danach wird eine komplett neue Geschichte
aufgebaut. Das ist eigentlich ein guter Ansatz. Aber irgendwie kam ich mit den
Figuren absolut nicht zurecht. Mark ist ein Jugendlicher, der früher eher
ängstlich war und durch die Geschehnisse härter wurde. Trina war für mich
unnahbar und lieblos. Mark ist in sie verliebt und das schon immer. Doch eine
richtige Liebesgeschichte gibt es zwischen den beiden nicht. Sie kam mir
einfach nur einsam vor und auch ansonsten erfährt man von ihr nicht viel,
außer, dass sie angeblich unglaublich stark sein soll. Mark ist das anfangs
nicht. Der Träger der Geschichte ist eigentlich Alec, der Soldat. Er weiß immer
was zu tun ist und führt die kleine Gruppe an. Das tat er schon vor der
Katastrophe und das tut er, während der Brand ausbricht. Die meiste Zeit über
verfolgt der Leser Mark und Alec, die irgendwann von Lana und Trina getrennt
werden und diese retten wollen. Doch überall sind die infizierten Menschen
unterwegs, die langsam dem Wahnsinn verfallen. Niemand scheint immun, bis auf
ein kleines Mädchen. Und dieses gilt es zu retten. Das war es aber auch schon
an Handlung. Für mich fühlte es sich so an, als wenn Mark 400 Seiten lang
kämpft. Die Gegner ändern sich, doch die ganze Zeit sind die Figuren auf der Flucht,
in Kämpfe verwickelt oder auf Rettungsmission. Man erfährt nicht viel von den
Hintergründen. Man weiß, dass das gesamte Buch aussichtslos ist und auch die
Protagonisten merken, wie sie dem Wahnsinn verfallen. Diese Beobachtung ist
krass und nimmt den Leser mit. Doch so sehr konnte sie mich nicht berühren, da
es dem Autor einfach nicht gelang, zwischen mir und den Figuren eine Bindung
aufzubauen. Der Schreibstil ist roh und gewalttätig. Obwohl er sehr bildlich
ist, bin ich immer wieder abgedriftet und wusste gar nicht mehr, was gerade
passiert war. Und eigentlich passiert auch die ganze Zeit nur das gleiche. Die
Kapitel sind sehr kurz. Insgesamt gibt es 67 von ihnen. Zum einen finde ich
kurze Kapitel gut, allerdings erschwerten sie mir den Lesefluss. Eine Handlung
war so plötzlich vorbei und schon stand der nächste Feind auf der Matte. Ich
persönlich war durch die ständigen Wechsel genervt. Wirklich gut gelungen sind
meiner Meinung nach nur die Flachbacks, da sie das Ganze spannend machen. Mark
erzählt nicht chronologisch, sondern lässt den Leser erst nach und nach
erfahren, was bei der Sonneneruption und danach passiert ist. Auf diese Momente
habe ich hin gefiebert.
Dass das Geschehen brutal bleiben würde, war mir von Anfang an klar. Aber nach dem Buch bin ich nicht sehr viel schlauer als vorher. Ich finde die Handlung schwach und stumpf beschrieben. Die Charaktere konnten mich bis auf Alec nicht erreichen, was sehr schade ist. Mir ist klar, dass das eigentlich der Charme der „Maze-Runner-Reihe“ ist: diese reale Brutalität. Aber hier finde ich, hat der Autor nur eine zusätzliche Geldquelle geschaffen, die die Geschichte nicht stark voranbringt.
Fazit
Mich hat sehr viel an „Kill Order“ gestört. Die Figuren
waren mir nicht ausgearbeitet genug (auch, wenn man verzweifelt ist, kann eine
Bindung zum Leser entstehen) und die Handlung zu dünn. Der Stil ist nichts als
brutal und das Buch besteht aus fast nichts anderem als einem ständigen Kampf.
Ich hatte sehr viel mehr erwartet. Zwei von fünf Sternen vergebe ich für die Geschichte
des Brands.
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