Titel: Weil wir uns lieben
Autor: Colleen Hoover
Verlag: dtv
Preis: 9,95€
Seiten: 384
Colleen Hoover ist ein Phänomen. Sie scheint für viele den
Kern der Zeit zu treffen und angelt sich mit schönen Liebesgeschichten viele
Leser(innen). Auch ich habe „Weil ich Layken liebe“ geliebt. Der zweite Teil
der Reihe hat mich schon weniger begeistert. Allerdings bin ich ein
ordnungsliebender Mensch, weshalb ich auch Teil drei „Weil wir uns lieben“
anschaffen musste. Ich hatte gehofft eine wunderbare Liebesgeschichte zu bekommen,
der man auf leisen Sohlen gerne folgt. Bekommen habe ich eine 0-8-15 Version
einer solchen Geschichte. Ohne Innovation: same, same, but different. Für die
Autorin sicher eine Freude und eine wahre Geldquelle, für Leser mit zu hohen
Erwartungen eine Enttäuschung.
Inhalt
Laken und Will befinden sich in ihren Flitterwochen. Das
Leben zeigt ihnen endlich die schönen Seiten. Doch gemeinsam durchleben sie
noch einmal die Vergangenheit, versetzen sich in die alten Tage zurück und
genießen noch einmal die schönsten Augenblicke. Und erst dann leben sie
glücklich bis an ihr Lebensende…
Meinung
Ich weiß. Ziemlich merkwürdige Zusammenfassung. Aber die
Geschichte ist wirklich dementsprechend. Wir haben es hier nicht mit einer
neuen Geschichte rund um Layken, Will und ihre beiden Brüder zu tun, sondern
nur mit einer Art Abklatsch des ersten Teils. „Abklatsch“ klingt jetzt sehr
gemein, aber leider ist es zutreffend. Denn „Weil wir uns lieben“ ist bis Seite
350 lediglich „Weil ich Layken liebe“ aus Wills Sicht. Die beiden liegen in ihrem
Hotelzimmer rum, haben eine Menge Sex und Layken fleht Will wieder und wieder
an, die gemeinsamen Erlebnisse aus seiner Sicht zu erzählen. Mit diesem Stil
hab ich mich absolut nicht wohlgefühlt! Es ist wie ein schlechter Flashback in
einer Serie, wenn die kleinen Seifenblasen entstehen und beide verträumt in die
Luft gucken. Grauenhaft! Und hinzu kommt dann diese unrealistische
Verliebtheit. Nicht, dass ich nicht gern verliebt bin oder nicht an die wahre
Liebe glaube. Im Gegenteil, ich glaube, ich habe sie sogar schon gefunden. Aber
dieses Geschmachte auf jeder Seite und das Erzählen von Will, wenn er Layken
sieht, hingen mir wirklich zum Hals raus. Ich kann mir wirklich nicht
vorstellen, dass irgendein Mann so besessen von seiner Frau sein kann, wie Will
Cooper. Besessen ist hier zwar positiv gemeint, aber dieses Buch ist schon
keine normale Liebesgeschichte mehr. Es handelt sich fast um eine Liebe, wie
man sie zu „Sturm und Drang-Zeiten“ beschrieben hat: allumfassend und
verschlingend. Vergessen wurde nur zu sagen, dass sie auch unrealistisch und
damit wenig authentisch ist. Was ich extrem schade finde, da ich das erste Buch
geliebt habe.
Ich war ziemlich dankbar, dass es Jahre her ist, als ich beide
Bücher gelesen habe. So konnte ich mich zumindest nicht mehr an alle Stellen
erinnern und wurde zwischenzeitlich von Wills Gefühlen überrascht. Ich darf ja
auch nicht verschweigen, dass nicht jede Information, die der Leser bekommt,
bereits gekannt wird. Die letzten 30 Seiten passiert tatsächlich etwas Neues und
natürlich enthüllt Will auch das ein oder andere Erlebnis, bei dem Layken nicht
zugegen war. Doch alles in allem hat sich dieses Buch einfach nicht gelohnt.
Ich bin ziemlich enttäuscht von der Geschichte, da sie lediglich aus
Wiederholungen bestand. Obwohl mir auch ein paar Passagen im Buch gut gefallen
haben, war es mir einfach zu viel Romantik! Eine Sache, die mir positiv
auffiel, ist aber die unterschiedliche Wahrnehmung. Wenn ich mich richtig
erinnere, ist Layke manchmal schüchtern. Aus Wills Sicht handelt sie absolut
souverän. Somit bleibt sich die Autorin wenigstens treu. Der Schreibstil ist
flüssig und angenehm. Caulder und Kel sind weiterhin die Lieblinge der
Geschichte. Aber das ist ein Fakt, auf den auch das gesamte Geschehen zutrifft:
Das war bekannt.
Fazit
„Weil wir uns lieben“ hat mich sehr enttäuscht, da die
Geschichte nur wiederholt und neu erzählt wird. Wer einfach nicht genug
bekommen kann von Layken und Will (,wie sie sich lieben, wo sie sich küssen und
welche Stellen am Körper besonders toll sind…ach ja…eigentlich ist Layken
sowieso nur perfekt), dem wird das Buch gefallen. Es ist eine Art
Suchtnachschub, den sich aber nur die Hardcore Fans gönnen sollten. Ich vergebe
2,5 Spitzenschuhe und war damit noch gnädig.
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