Titel: Poetry Love
Autor: Petra Steckelmann
Verlag: Jumpbooks
Preis: 4,99€
Seiten: 289
„Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.“
Oskar Kokoschka (Kapitel 3)
Was der österreichische Maler mit diesem Satz sagen wollte,
können wir uns wohl alle vorstellen. Wie oft wollten wir schon Dinge rückgängig
machen, weil wir uns bis auf die Knochen blamiert hatten oder nichts so lief, wie
wir es wollten?! Kein Wunder also, dass dieses Zitat eines derjenigen ist, die
vor jedem Kapitel in „Poetry Love“, dem neuen Jugendbuch von Petra Steckelmann,
stehen. Ein wundervolles Buch, das mich mit seinen Themen des Poetry Slams, der
jungen Liebe und all ihren Problemen begeistern konnte. Für Fans des Slams ein
romantischer Muss und für jeden anderen hoffentlich eine Inspiration!
Klappentext
Schmetterlinge im Bauch? Damit kann die 16-jährige Laura
genauso wenig anfangen wie mit Poetry Slams. Aber dann passiert das
Unerwartete: Als sie ihre beste Freundin Anna zu einem dieser Wettbewerbe
begleiten muss, verliebt sie sich Hals über Kopf – ausgerechnet in den Slammer
Leo! Laura folgt ihrem Schwarm sogar bis nach London, ohne zu wissen, ob er
ihre Gefühle erwidert. Die Katastrophe ist vorprogrammiert … und hat für Laura,
die sich nie für eine Wortakrobatin gehalten hat, ungeahnte Folgen!
Meinung
Normalerweise entscheide ich mich gern dagegen Klappentexte
in eine Rezension zu kopieren. Aber nachdem ich drei Mal meine Satzanfänge
löschte, weil mir beim besten Willen keine bessere Formulierung einfallen
wollte, musste die Copy-and-Paste-Taste herhalten. Denn die Inhaltsangabe trifft
den Kern des Buches sehr gut. Man bekommt eigentlich genau das, was man auch
erwartet, wenn auch in anderer Proportionierung. Aber von vorn.
Ich bin ein wahrer Poetry Slam Fan, schreibe ab und zu einen Text und besuche
die Dichterschlachten sehr gern. Ich würde behaupten, dass „Poetry Love“ für
Leute wie mich durch den Plot noch attraktiver ist, doch ich denke auch, dass
jeder, der sich in dieser Szene gar nicht auskennt, viel aus dem Buch mitnehmen
kann. Dabei dachte ich anfangs gar nicht so. Ich fand die ersten drei Kapitel
nicht so recht in die Geschichte. Mir war die Protagonistin Laura zu distanziert
und in ihrem Denken nicht altersgerecht. Keine Ahnung, warum ich so empfand.
Doch, Aufatmen! Dieses Gefühl legte sich, sobald ich ins Buch fand. Laura ist
kein ganz einfacher Charakter. Auf der einen Seite ist sie schüchtern und naiv,
auf der anderen Seite stark und mutig. Eigentlich ist sie einfach nur ein
typisches Mädchen, das sich verliebt und das rationale Denken von diesem Moment
an so völlig ausschaltet. Meines Erachtens können sich viele Mädchen mit Laura
identifizieren, was ich persönlich nicht so gut konnte. Und dennoch ist ihr
Wandel im Buch erstaunlich. Denn sie steigert sich gemeinsam mit der Geschichte
und kann am Ende auf eine arge Entwicklung zurückblicken. Das gefiel mir sehr
gut. Ihr Pendant, Leo, ist eher der unnahbare, coole Typ, der von vielen jedoch
falsch eingeschätzt wird. Man kann gut nachvollziehen, was Laura an ihm findet,
auch wenn diese sich wirklich Hals über Kopf in den jungen Slammer verliebt.
Aber gut…ist schon ein Weilchen her, dass ich 16 war. Hätte ich vielleicht
damals auch so gemacht...
Auch wenn wir damit bei einem Punkt wären, der mich ein bisschen gestört hat. Laura macht sich nach London auf, was dem Buch neben dem schönen Hamburg einen weiteren wunderschönen Handlungsort verleiht. Leo wurde für einen Nachwuchswettbewerb in der englischen Hauptstadt angeheuert und rief auf seinem Blog auf, ihm zu folgen. Gesagt, getan. Ein bisschen Abenteuer muss sein. Ich selbst fand die Aktion leicht überhastet, denn obwohl Laura und Leo ein paar schöne Momente miteinander hatten, ist völlig unklar, ob sich zwischen den beiden eines Tages etwas entwickeln kann. Ich musste wirklich überlegen, ob ich Laura mutig oder dumm finden sollte. Aber gut, das verleiht der Story Spannung. Ein junges Mädchen, allein in der großen fremden Stadt, auf der Suche nach Poesie und Liebe. Und ersteres soll sie auf jeden Fall finden. Auch wenn es nicht in jedem Kapitel um einen Slam gehen kann, kommen doch insgesamt mindesten sieben Gelegenheiten zum Vortragen der Texte vor. So lässt sich in „Poetry Love“ einiges Kreatives finden, was zum Teil von wirklich berühmten Slammern und zum Teil von der Autorin selbst verfasst wurde. Zum Ende hin häufen sich die Texte, was ich einfach nur geliebt habe. Genauso wie das Finale im Allgemeinen! Das Buch steigert sich – und zwar rasant. Anfangs war ich noch unsicher, ob das Buch so toll sein kann, wie ich mir erhoffte. Doch das Finale ließ mich absolut befriedigt zurück. Laura entdeckt die Bedeutung des Textens und Slammens für sich und macht dadurch eine enorme Entwicklung durch. Am Ende steht Poetry Slam im Mittelpunkt und mit ihm alles, was er bedeuten kann. Und natürlich ist auch die Liebe ein bedeutender Teil davon.
Auch wenn wir damit bei einem Punkt wären, der mich ein bisschen gestört hat. Laura macht sich nach London auf, was dem Buch neben dem schönen Hamburg einen weiteren wunderschönen Handlungsort verleiht. Leo wurde für einen Nachwuchswettbewerb in der englischen Hauptstadt angeheuert und rief auf seinem Blog auf, ihm zu folgen. Gesagt, getan. Ein bisschen Abenteuer muss sein. Ich selbst fand die Aktion leicht überhastet, denn obwohl Laura und Leo ein paar schöne Momente miteinander hatten, ist völlig unklar, ob sich zwischen den beiden eines Tages etwas entwickeln kann. Ich musste wirklich überlegen, ob ich Laura mutig oder dumm finden sollte. Aber gut, das verleiht der Story Spannung. Ein junges Mädchen, allein in der großen fremden Stadt, auf der Suche nach Poesie und Liebe. Und ersteres soll sie auf jeden Fall finden. Auch wenn es nicht in jedem Kapitel um einen Slam gehen kann, kommen doch insgesamt mindesten sieben Gelegenheiten zum Vortragen der Texte vor. So lässt sich in „Poetry Love“ einiges Kreatives finden, was zum Teil von wirklich berühmten Slammern und zum Teil von der Autorin selbst verfasst wurde. Zum Ende hin häufen sich die Texte, was ich einfach nur geliebt habe. Genauso wie das Finale im Allgemeinen! Das Buch steigert sich – und zwar rasant. Anfangs war ich noch unsicher, ob das Buch so toll sein kann, wie ich mir erhoffte. Doch das Finale ließ mich absolut befriedigt zurück. Laura entdeckt die Bedeutung des Textens und Slammens für sich und macht dadurch eine enorme Entwicklung durch. Am Ende steht Poetry Slam im Mittelpunkt und mit ihm alles, was er bedeuten kann. Und natürlich ist auch die Liebe ein bedeutender Teil davon.
Mir gefiel die Liebesgeschichte gut, auch wenn ich manchmal an der
Zurechnungsfähigkeit verliebter Teenager zweifeln musste. Auch hier sei noch
einmal das Ende erwähnt, das die Autorin erstaunlich normal und bodenständig
verfasste – eindeutig ein Pluspunkt! Es muss nicht immer der typische Kitsch
sein, aber ein bisschen Kitsch kann auch nie schaden ;)
Die Nebenfiguren sind ebenfalls wahre Schätze. Lauras quirlige Freundin Anna ist
ihre bessere Hälfte und trägt in diesem Buch viel Verantwortung. Meine wahren
Lieblinge waren aber Lauras Eltern, die voneinander getrennt sind. Ihre Mutter
ist ein Goldstück, doch ihr Vater toppt einfach alles.
Petra Steckelmanns Schreibstil ist leicht und flüssig. Ein wenig störten mich
zu Beginn vereinzelte Smileys, aber wie ich gerade gesehen habe, habe ich in
dieser Rezension ebenfalls bereits einen verwendet...(Wer im Glashaus sitzt...) Der Stil passt gut zu einem
Jugendbuch, auch wenn ich anfangs das Gefühl hatte, dass selbst die Autorin
erst einmal ins Buch finden musste. Mit der Zeit wird an diesem Buch aber
einfach alles toll.
Fazit
Und so komme ich auch schon zum Ende. Liebt ihr Poesie oder
einfach moderne Wortspielereien? Habt ihr eine Schwäche für niedliche
Liebesgeschichten, die auch noch in wunderschönen Städten spielen? Mögt ihr es,
wenn die Protagonisten einen wichtigen Teil von sich selbst entdecken, wo sie
ihn nie zu finden glaubten? Dann solltet ihr zu „Poetry Love“ greifen. Das Buch
nahm mich mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Emotionen werden hier
wirklich großgeschrieben: Mut, Frust, Trauer, Zusammenhalt, Freundschaft und
natürlich Liebe – verpackt in wunderschöne Worte. Eines der schönen Zitate vor
Kapitelbeginn erwähnte ich bereits. Mit einem anderen möchte ich schließen:
„Geld ist rund und rollt weg. Bildung bleibt.“
Heinrich Heine (Kapitel 7)
Lasst euch ein auf ein romantisches Abenteuer, das euch
vielleicht genauso sehr Lust auf Worte macht, wie mir. Denn das erste, was ich
tun wollte, nachdem ich das Buch beendet hatte, war, einen Text zu schreiben. Denn
Texten kann man durchaus als Bildung bezeichnen, oder nicht? Und die ist bekanntlich unbezahlbar. Ich vergebe
jedenfalls 4,5 Spitzenschuhe für einen wunderschönen Ausflug in die berauschende
Slamszene.
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