Titel: Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht
Autor: C. C. Hunter
Verlag: Fischer
Preis: 9,99€
Seiten: 560
Wenn man eine Reihe beginnt, dann beendet man sie im
Normalfall auch. Zumindest, wenn die Reihe vielversprechend ist. Und das ist
bei der „Shadow Falls Camp-Reihe“ der Fall. Obwohl man merkt, dass die Spannung
im dritten Teil abflaut, wie es in Mittelteilen oft der Fall ist, kann der
vierte sie wieder steigern. „Verfolgt im Mondlicht“ lässt den Fan auf das
Finale hinfiebern. Und auch, wenn man kein Hardcore-Fan ist, wird man von
diesem Buch auf jeden Fall unterhalten.
Klappentext
Feen, Hexen, Gestaltwandler, Vampire und Werwölfe leben im
Shadow Falls Camp. Doch die sechzehnjährige Kylie ist anders als sie alle, und
hat trotzdem etwas mit ihnen gemeinsam: Sie kann jedes Wesen sein … Kylie hat
es endlich geschafft: Sie hat herausgefunden, was sie ist. Doch damit ist nur eins
von vielen Rätseln gelöst. Denn über ihre Art ist kaum etwas bekannt. Wie kann
sie ihre übernatürlichen Kräfte einsetzen, und was ist das für ein
geheimnisvolles Flüstern im Wald, das nur sie hören kann? Außerdem verhält sich
Lucas seltsam, nun da es sicher ist, dass sie keine Werwölfin ist. Derek
hingegen akzeptiert ihre Identität und ist für sie da. War es falsch, ihn
abzuweisen? Als plötzlich ein furchterregender Geist auftaucht, muss Kylie sich
beeilen, um jemanden der ihren vor einer schrecklichen Gefahr retten zu können.
Dabei wird ihr mehr und mehr klar, dass Veränderungen unausweichlich sind, und
alles irgendwann ein Ende finden muss. Vielleicht auch ihre Zeit im Shadow
Falls Camp … Wie wird Kylie sich entscheiden?
Meinung
Es ist immer etwas anderes, eine Rezension zu einem vierten
Teil einer Reihe zu schreiben. Man kann davon ausgehen, dass diejenigen, die
sie lesen, wissen worum es geht. Also halte ich mich jetzt nicht an
irgendwelchen Vorstellungen auf.
Ich war vom dritten Teil ein wenig enttäuscht. Die Spannung war irgendwie raus.
Die Aufklärung, was Kylie ist, wurde einfach nur herausgezögert und außerdem
ging das Drama zwischen Derek und Lucas weiter. Ich persönlich bin ja ein Fan
von Derek, aber ich komme auch mit Lucas klar. Immerhin hat Kylie sich zwischen
den beiden Jungs entschieden und am Ende des dritten Teils erfährt man sogar,
was Kylie ist. Man könnte also meinen, dass viele Probleme beseitigt wären,
aber das Shadow Falls Camp wäre nicht übernatürlich, wenn alles so einfach
wäre. Mir gefällt dir Reihe wirklich. Ein kleines Problem habe ich aber mit dem
Stil von C. C. Hunter. Versteht mich nicht falsch. Der Erzählstil ist flüssig
und jugendlich. Manchmal stolpert man zwar über ein paar Worte, aber die
Erzählart ist sehr angenehm. Was mich stört, ist wenn sie kurz vor Ende eines
Buches etwas ganz Neues einführen muss. So mag ich es beispielsweise nicht, wenn
immer ein neuer Geist auftaucht. Und pling. Das Buch ist vorbei. Bisher war es
immer so, daher kann ich schon einmal aufatmen, dass es diesmal anders endet.
Aber vielleicht erstmal zum Anfang. Der Einstieg in das Buch ist gut. Kylie
muss erneut ein Geisterrätsel lösen, aber dieses ist ein noch besondereres als
jemals zuvor. Der Handlungsstrang um den Geist, der aussieht wie Holiday,
gefiel mir sehr gut. Es gibt viel Geheimnisvolles und kleine Wendungen. Das
Shadow Falls Camp wird in ein Internat umgebaut und so tauchen auch neue
Charaktere auf. Über die neuen Schüler erfährt man nicht so viel, während die
neuen Lehrer von größerer Bedeutung sind. Keinem von ihnen vertraut Kylie
wirklich, was bei ihrer Vergangenheit kein Wunder ist. Primär geht es in diesem
Buch um Kylies Entwicklung und der Entdeckung, dass sie ein Chamälion ist. Aber
was genau soll das bedeuten? Ständig wechselt sich ihr Muster. Sie ist von
allem etwas. Doch die einzigen, die ihr über ihre eigene Art etwas beibringen
können, befinden sich nicht im Camp. Und Kylie darf das Camp nicht verlassen.
Dennoch will sie ihren leiblichen Großvater und ihre Tante treffen. Doch diese
Treffen sind an Gefahr gekuppelt. Und Kylie hat immer einen Schatten bei sich.
Ihr merkt schon, es gibt noch immer viele Probleme. Und auch ein bereits
gelöstes – das Männerproblem – ist noch nicht ganz vom Tisch. Obwohl Kylie
Lucas liebt, verheimlicht er vieles vor ihr. Das ist natürlich keine gute Basis
für eine funktionierende Beziehung. Und Derek ist für sie da. Sie kann ihm
vertrauen. Und schon kann man die Verunsicherung in Kylie spüren, auch ohne
dass man selbst Fee ist.
Handlungen gibt es in diesem Buch sehr viel mehr als im letzten.
Spannungstechnisch geht es auf jeden Fall aufwärts. Die Storyline kann ich also
nur loben. Kylie selbst war noch nie mein Lieblingscharakter. Aber Nebenfiguren
wie Della und Miranda machen diese Reihe dennoch zu etwas Besonderem. Außerdem
gefällt mir die Idee der Übernatürlichen. Ein wahrer Held war in diesem Buch
der sonst so gefühlskalte Vampir Burnett. Er ist zu einer meiner Lieblingsfiguren
geworden. Man erfährt in diesem Buch von vielen Arten mehr als zuvor und taucht
tiefer in die Materie. C. C. Hunter hat wieder viele Schlingen gelegt und ich
bin auf den letzten Teil sehr gespannt.
Fazit
Der vierte Teil macht Lust auf mehr und gleichzeitig ist man
auch froh, dass es nur noch ein Buch gibt. Das bedeutet nämlich, dass es keine
unnötigen Erzählpausen mehr geben kann, von denen es in „Verfolgt im Mondlicht“ sowieso kaum welche gibt. Ich habe das Buch
sehr gern gelesen, denn die Handlung ist gut. Kylie ist zwar keine so tolle
Protagonistin, aber das Buch hat genügend aufregende Charaktere, um darüber
hinweg zu sehen. Ich fiebere auf viele Entscheidungen hin und freue mich daher
auf das letzte Mal, wenn ich Kylie nach Shadow Falls folge. Ich vergebe vier
Spitzenschuhe.
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