Titel: Eines Abends in Paris
Autor: Nicolas Barreau
Verlag: Piper
Preis: 9,99€
Seiten: 368
Vor kurzem zog es mich in eine der bekanntesten Metropolen
der Welt. Sie ist unter vielen Namen bekannt, unter anderem nennt man sie „die
Stadt der Lichter“ oder auch „die Stadt der Liebe“: Paris. Für diese Reise
brauchte ich die richtige Lektüre und so griff ich zu „Eines Abends in Paris“
von Nicolas Barreau. Dieses Buch ist so hoffnungslos romantisch, spielt in
einer so traumhaften Kulisse und öffnet dem Leser das Herz. Diese zauberhafte Liebesgeschichte
war genau das Richtige für diese Stadt. Man schreitet die Schauplätze ab und
kann sich so in seiner eigenen Vorstellungskraft verlieren. Doch eigentlich ist
man immer noch in der Realität… herrlich!
Jeden Mittwoch kommt eine junge Frau im roten Mantel in
Alain Bonnards kleines Pariser Programmkino, und immer sitzt sie auf demselben
Platz in Reihe 17. Eines Abends fasst sich Alain ein Herz und spricht sie an.
Sie verbringen den Abend miteinander, doch in der Woche darauf taucht sie nicht
mehr auf. Obwohl er von ihr kaum mehr als ihren Vornamen weiß, begibt sich
Alain auf die Suche nach ihr und erlebt eine Geschichte, wie sie kein Film
schöner erzählen könnte...
Wie bereits erwähnt, habe ich das Buch in Paris gelesen. Es
ist Luxus, eine Geschichte am dazugehörigen Standort zu lesen und ehrlich
gesagt weiß ich gar nicht, ob ich das bisher jemals getan habe. Aber so
entstand ein ganz eigener Zauber. Mein Städtetrip und dieses Buch haben sich
irgendwie ineinander verwoben.
Die Geschichte, die Nicolas Barreau erzählt, ist einfach zuckersüß. Wir haben
es mit einem männlichen Ich-Erzähler zu tun, was bedeutet, dass wir Frauen ein
wenig schwärmen dürfen. Denn natürlich ist diese Geschichte für das weibliche
Geschlecht geschrieben und ein männlicher Protagonist, der ein solcher
Romantiker wie Allain ist, sorgt für Träume. Jede Frau würde wohl gern so
gesehen werden, wie Allain die Frau im roten Mantel betrachtet. Romantik sprüht
aus jeder Zeile dieses Buches, viel wichtiger sind aber noch die Themen Liebe
und Hoffnung. Allain lernt seine große Liebe kennen, doch nach ihrem ersten
Kuss verschwindet diese Frau – spurlos. Für Allain beginnt nun eine
nervenaufreibende Reise, auf der er die Frau seines Herzens sucht, was in einer
Großstadt gar nicht so einfach ist. Erst recht nicht, wenn man weder die
Telefonnummer, noch einen Nachnamen hat. Ganz und gar nicht einfach.
Die Geschichte glänzt nicht unbedingt mit Spannung. Manchmal kommt sie sogar
etwas dahingezogen vor. So gefiel mir die ganze Periode mit der Schauspielerin
Solène Avril nicht so sehr. Obwohl sie in gewisser Weise ein herzlicher
Charakter sein soll, konnte sie mich nicht erreichen. Allain allerdings gefiel
mir mit seinen träumerischen Ansichten sehr gut. Auch sein Freund Robert und der
Regisseur Allan Wood sind gelungene Charaktere. Das große Geheimnis bleibt
natürlich die Frau im roten Mantel. Ihre Geschichte kommt natürlich erst sehr
spät ans Licht, also darf man neugierig bleiben. Da es nicht die Spannung ist,
die das Buch ausmacht – es geht oft hin und her, auf und ab und nimmt die
schlimmstmöglichen Wendungen – bleibt noch die atemberaubende Atmosphäre. Auf
nahezu jeder Seite werden Straßen erwähnt, bestimmte Cafés oder andere kleine
Läden in Paris, einfach sehr schöne Orte, die man sich toll vorstellen kann.
Ein besonderer Schauplatz ist in diesem Roman die Pont d’Alexandre III, über
die auch ich gegangen bin. Und ich konnte nicht anders, als an Allain und seine
Traumfrau zu denken. Das Hin und Her, das ich erwähnt habe, kann den Leser
schon stören, doch ich finde, dass all die Abweichungen vom graden Weg mit Sinn
gefüllt werden. Auch wenn einem die Umstände manchmal komisch vorkommen und
man die Gründe einfach nicht verstehen kann, wird am Ende doch alles logisch
aufgeklärt. Ich selbst habe schon mit anderen Wendungen gerechnet und war
zwischenzeitlich doch überrascht.
Die Kulisse, also noch näher betrachtet, als das große Ganze, ist ebenfalls
toll. Das Kino, das Allain betreibt, steht oft im Vordergrund. Diesen
kuscheligen Ort konnte ich mir wahrlich vorstellen. Insgesamt finde ich das
Thema Kino und Film toll umgesetzt und es herrscht im gesamten Roman vor.
Der Stil von Barreau ist fließend und genauso romantisch wie seine Geschichte.
Mich hat nichts daran gestört, im Gegenteil. Ich fand die netten Einarbeitungen
von Pariser Orten herrlich. Auch der Humor, der des Öfteren mitschwingt ist
sehr gelungen. Vielleicht ist das Happy-End ein wenig übertrieben, aber was
soll man von der Stadt der Liebe schon erwarten?
Vielleicht ist „Eines Abends in Paris“ nicht das perfekte
Buch. Aber für mich war es das perfekte Buch für Paris. Ich habe mit Allain
geträumt, gelitten und mich gefreut. Ich habe die prickelnde Romantik aus jeder
Seite gelesen und bin ich eine liebevollen und traumhaften Atmosphäre
abgetaucht. Diese Atmosphäre verleitet mich dazu, dem Buch 4,5 Spitzenschuhe zu
geben. Das Buch ist eine tolle und romantische Reise durch das wunderschöne
Paris. Wenn ihr euch nach Paris träumen wollt, dann greift zu diesem Buch!
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