27. Juli 2018

Rezension: "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni



Titel: Der letzte erste Blick
Autor: Bianca Iosivoni
Verlag: LYX
Preis: 10,00€
Seiten: 464


Auf Bianca Iosivoni wurde ich nur dank Buchmessen aufmerksam. Doch durch ihre sympathischen Auftritte begann ich ein Buch von ihr zu lesen, mochte es und verfolge seitdem ihre Veröffentlichungen. „Der letzte erste Blick“ war auf meinen ersten Blick gar nicht meine Lektüre. Doch als ich der Autorin bei einer Lesung lauschte, wurde ich neugierig. Und so griff ich zu diesem New Adult Buch. Insgesamt wusste ich, was mich erwartet und Bianca Iosivoni bleibt den Kriterien des Genres mehr als treu. Und trotz zum Teil prototypischer Charaktere hat die Geschichte auch einen süßen Beigeschmack und beinhaltet gleichzeitig sehr ernste Themen. „Auf den letzten ersten Blick“ ist eine unterhaltsame und solide Geschichte des Genres, die ich gern weiterempfehle.

Das Einzige, was Emery Lance sich wünscht, als sie ihr Studium in West Virginia beginnt, ist ein Neuanfang. Sie möchte studieren, und zwar ohne das Gerede, das Getuschel und die verurteilenden Blicke der Leute zu Hause. Dafür nimmt sie sogar in Kauf, dass sie mit dem nervigsten Kerl aller Zeiten in einer WG landet. Doch es kommt schlimmer: Dessen bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dabei gehört er zu der Sorte Mann, von der Emery sich unbedingt fernhalten wollte: zu gut aussehend, zu nett, zu lustig. Und eine große Gefahr für ihr ohnehin schon zerbrechliches Herz...

Ich lese nicht sehr viel New Adult, bin zwischendurch aber immer für diese prickelnden Geschichten zu haben. Von „Der letzte erste Blick“ erwartete ich mir eine nette Collegegeschichte mit Höhen und Tiefen und genau das habe ich auch bekommen. Insgesamt ist der Aufbau des Buches doch sehr prototypisch. Emery hat ein dunkles Geheimnis, das sie hinter sich lassen will. Deswegen geht sie an ein College, das wahnsinnig weit weg von zu Hause ist. Sie ist ein frecher und ein bisschen kratzbürstiger Charakter, der Schutzmauern um sich herum errichtet hat. Kein Wunder bei dem, was man später erfährt. Sie findet schneller Anschluss an eine Clique, als sie gedacht hätte und so nimmt die Sache ihren Lauf. Denn Mitglied dieser Clique ist Dylan, der Emery sofort aufgefallen ist. Ihre biestige Art gefällt ihm mehr, als er zugeben will und zwischen den beiden entsteht eine interessante Beziehung. Doch natürlich haben beiden Charaktere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, Probleme entstehen, die erst überwunden werden müssen und tada – am Ende ist alles gut. Im Grunde ist der Aufbau also ziemlich typisch und man weiß, wie das Ganze enden wird. Und trotzdem macht das Lesen sehr viel Spaß! 
Dylan und Emery sind tolle Charaktere, die von noch besseren Nebenfiguren ergänzt werden. Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Teil der „First-Reihe“ und in den beiden weiteren Bänden spielen genau diese tollen Nebenfiguren die Hauptrolle, was ich sehr gut finde. Da wäre zum Beispiel die niedliche Ellen, die mit dem Draufgänger Luke befreundet ist. Oder ihre reizende Mitbewohnerin Tate, dann Dylans bester Freund und Emerys Mitbewohner Mason. Die Clique besteht aus ziemlich coolen Menschen, die zusammen hervorragend funktionieren. Ich mochte die Clique sehr, denn sie symbolisiert Zusammenhalt. Aber auch die beiden Protagonisten sind gut gelungen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt und so entsteht eine Beziehung, die durchaus unter die Haut geht. Die Sexszenen sind übrigens sehr gut geschrieben, was bei dem Genre wichtig ist. Ich mochte Dylan sehr, Emery war nicht zu 100% mein Fall. Sie ist frech und süß und hat auch viele Schwächen. Schwächen einer Figur aufzuzeigen, finde ich immer wichtig und das gelingt hier gut. Ihr großes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit ist schnell zu erraten und scheint anfangs etwas übertrieben. Doch ehrlich gesagt ist in der heutigen Welt von instagram, twitter und co. so einiges möglich. Und daher finde ich den ernsten Aspekt, den die Autorin hineinbringt sehr gelungen. Die Themen Altsheimer und Alkoholismus werden übrigens auch miteingebracht. So ist für Ernsthaftigkeit auf jeden Fall gesorgt. Und diese wird mit Frechheit und Romantik gemischt, was durchaus funktioniert. Mir war das Ziel der Geschichte nicht immer klar, auch wenn man das Ende erwarten konnte. Dennoch hat die Autorin mich mit der Auflösung der Wende überrascht und das ist immer gut. Der Stil von Bianca Iosivoni ist übrigens sehr gut und flüssig. Sie passt den Wortschatz dem Genre gut an. Die Kapitel sind außerdem im Wechsel von Dylan und Emery verfasst. Zwar glaube ich, dass die wenigsten Männer so romantisch denken, wie Dylan, aber uns Frauen bringen gerade diese Kapitel zum Dahinschmelzen.


Insgesamt hat Binaca Iosivoni mit „Der letzte erste Blick“ das Rad nicht neu erfunden, aber ein schönes Buch aus dem New Adult Bereich geschrieben. Dylan und Emery passen toll zusammen und werden durch hervorragende Charaktere ergänzt. Das Buch ist unterhaltsam und hat sehr schöne und romantische Stellen. Andere hingegen sind sehr prototypisch. Und dennoch gefiel mir, dass die Autorin auch sehr ernste Probleme angerissen hat. Alles in allem wurde ich gut unterhalten und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Deswegen vergebe ich 4 von 5 Spitzenschuhen.



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