24. Juli 2018

Rezension: "Die Erwachte - Die Geschichte von Sin und Miriam" von Sabine Schulter



Titel: Die Erwachte - Die Geschichte von Sin und Miriam
Autor: Sabine Schulter
Verlag: Dark Diamonds
Preis: 3,99€
Seiten: 648

Die folgende Rezension zu schreiben fällt mir alles andere als leicht und ist gleichzeitig etwas ganz Besonderes. Vor mehr als drei Jahren haben ich eine Schwäche für die Geschichten von Sabine Schulter entwickelt. Das war zu einer Zeit, als die Autorin ihre Bücher noch selbst verlegen musste. Es ist nun mehr als zwei Jahre her, dass ich ihre Debütreihe „Sin und Miri“ gelesen habe. Genau diese wurde nun vom Carlsen-Imprint Dark Diamonds verlegt und es ist bekannt, dass die Geschichte die gleiche geblieben ist und „nur“ einen neuen Mantel bekommen hat. Ich persönlich freue mich sehr, dass „Die Erwachte“ nun in einem Verlag erschienen ist! Und obwohl ich das Buch bereits kannte, wollte ich es erneut lesen. Die Geschichte hatte mir schon immer gefallen, aber es ist nicht die beste der Autorin. Lustigerweise mochte ich „Die Erwachte“ beim zweiten Lesen wirklich lieber, als noch vor zwei Jahren. 
Solltet ihr gern Geschichten lesen, in denen Magie und Liebe großgeschrieben werden, dann ist das Abenteuer von Sin und Miri genau das Richtige für euch!

Die Welt ist nicht so, wie sie scheint. Das muss auch die Medizinstudentin Miriam feststellen, als sie plötzlich in ihrer Wohnung zusammenbricht und eine unvorstellbare Macht in ihr zum Vorschein kommt – eine magische Sicht, die ihr wundersame Dinge offenbart. Doch so faszinierend diese Fähigkeit auch ist, so gefährlich kann sie für Miriam werden. Immer häufiger gerät sie in das Visier der »Suchenden«, die nach ihrem besonderen Blut und damit nach ihrem Leben trachten. Zu ihrem Schutz wird Miriam von gleich drei Wächtern bewacht, zu denen auch der unwiderstehliche Sin gehört. Gemeinsam mit ihm muss sie sich schließlich der Dunkelheit und ihrem übermächtigen Feind stellen…

Nach dem zweiten Lesen muss ich sagen, dass die Geschichte keine Änderungen erleiden musste – und das hat mich sehr gewundert und positiv überrascht. Schon im Original hat „Die Erwachte“ beinahe 600 Seiten, was nun noch ein kleines bisschen gesteigert wurde (648 Seiten). Ich erwartete, dass das Buch stark zusammengekürzt sein würde, was es aber nicht ist. Denn das Besondere ist auch, dass sich die Handlung die Zeit nimmt, die sie braucht. Und ich muss es wirklich loben, dass der Verlag diese Komponente berücksichtigt hat und eigentlich alles unverändert gelassen hat. So bleibt die Geschichte in ihrem Rhythmus und die Welteinführung gelingt wirklich gut.
Bevor ich angefangen habe, diese Rezension zu tippen, habe ich meine erste Rezension zum Buch gelesen. Und ich war kurz davor, sie einfach zu kopieren. Im Grunde habe ich die gleiche Kritik wie damals, was ja nicht verwunderlich ist, wenn der Inhalt der gleiche geblieben ist. Aber trotzdem hat sich auch etwas in meiner Sicht verändert. Deswegen lasse ich auch beide Rezensionen auf dem Blog aktiv. Hier kommt ihr zu meiner alten, wenn sie euch interessiert.
Der Stil von Sabine Schulter ist flüssig und angenehm. Man kommt gut durchs Buch und die wenigen sprachlichen oder Rechtschreibfehler, die ich früher kritisiert habe, wurden natürlich ausgemerzt. Die Autorin beweist wieder einmal ein besonderes Gespür für ihre Figuren. Bei jedem Schulter-Buch hat man ein Gefühl des Nachhausekommens und der Zugehörigkeit. Ihre Bücher beinhalten eine große Emotionalität und eine vielfältige Welt. So ist auch bei „Die Erwachte“. Es gibt relativ viele Charaktere, die alle gemeinsam eine Einheit bilden. Miriam ist natürlich „Die Erwachte“ und Fire, Sophie und Sin sind ihre Wächter. Im Laufe der Geschichte wird der Wächterkreis größer, denn Miris Lage wird immer gefährlicher. So kommen auch Hurrikan, Night und Thunder hinzu und der Kreis der großartigen Charaktere erweitert sich. Jeder Wächter ist wirklich ein detailreich ausgearbeiteter Charakter mit Stärken und Schwächen. Das gefiel mir auch dieses Mal sehr gut! Die Chemie zwischen den Figuren stimmt in diesem Buch einfach. Und darunter fällt auch die Chemie zwischen Sin und Miri. Miri ist eine starke Protagonistin, die sich sehr schnell mit ihrem neuen Leben arrangiert. Ich mochte sie früher eigentlich gar nicht, denn sie ist ein bisschen zu prototypisch. Sie studiert Medizin, in dementsprechend wirklich intelligent, außerdem sehr schön und hat viele Freunde. Jeder mag sie sofort und natürlich knistert es zwischen Sin und ihr. Dennoch fand ich Miri dieses Mal sympathischer und als Protagonistin beweist sie ihre toughe Seite! Früher mochte ich auch ihren Gegenpart Sin nicht sonderlich, was sich aber absolut gewandelt hat. Sin war einer meiner Lieblingscharaktere, auch wenn auch er ein bisschen zu viel Gutes abbekommen hat. Trotz seines tolles Aussehens und seiner Intelligenz fielen mir aber auch seine sanften Seiten deutlicher auf. Er würde für Miri sein Leben geben und tatsächlich muss er das beinahe auch.
Denn die Geschichte hat natürlich auch ihre Actionanteile, die sehr spannend sind.
Insgesamt ist das Buch aber eher ruhig und hat dadurch auch ein paar Längen. Manchmal erschien es mir nicht ganz zielführend, denn worauf das Ganze hinausläuft war mir nicht immer klar. Trotzdem ist das Finale furios, spannend und actiongeladen. Außerdem gibt es unerwartete Wendungen. Insgesamt ist das Figurenkonzept aber fast schon wichtiger, als die Handlung an sich. Denn die Figuren sind es, die diese Geschichte formen und die den Leser zu einem Teil der großen Familie machen. Sabine Schulter nimmt sich viel Zeit für ihre Charaktere und deswegen passiert auch nicht in jedem Kapitel etwas furios Spannendes, dafür gibt es aber zarte Annährungen und stärkende Freundschaften. Die Liebesgeschichte zwischen Sin und Miri braucht auch sehr viel Zeit, was ich als angenehm empfand. Trotz der Ruhe des Romans hat er etwas sehr Fesselndes an sich, was einen zum Weiterlesen treibt. Der Schauplatz mit München gefiel mir außerdem sehr gut. Man hat durch die Beschreibungen wirklich das Gefühl, sich in der Stadt zu befinden. Und was de Neuauflage natürlich auch bietet, ist die wunderschöne Form. Das Schriftbild mit seinen kleinen Schnörkeln ist wirklich toll und das Cover finde ich auch super passend zur Geschichte!


Ich habe dieses Reread in keiner Sekunde bereut! Ich habe „Die Erwachte“ immer als das schwächste Buch der Autorin gesehen, allerdings hat sich meine Meinung hier durchaus gewandelt. Die magische Welt, die Sabine Schulter erschaffen hat, ist großartig und vielschichtig. Das Setting stimmt absolut. Noch toller ist die Charaktervielfalt und die Chemie unter ihnen. Etwas störend bleibt die Perfektheit von Miri und Sin, aber gerade für letzterem habe ich doch eine kleine Schwäche entwickelt. Das Buch bietet Spannung, viel Romantik und noch mehr Freundschaft. Magie, gepaart mit Liebe ist eine passende Bezeichnung, die das Buch gut beschreibt. Ich hatte viel Spaß mit dem Auftakt von Sin und Miri und vergebe 4,5 Spitzenschuhe.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (Link einfügen) und in der Datenschutzerklärung von Google.