Titel: Glasgow Rain
Autor: Martina Riemer
Verlag: CreateSpace (Self Publishing)
Preis: 11,99€
Seiten: 298
Als es vor ein paar Monaten eine Verlosung mit Leserunde zu diesem
Buch gab, habe ich sie leider verpasst. Mal wieder kein Glück gehabt…aber
trotzdem wollte ich „Glasgow Rain“ unbedingt haben, weshalb ich dann eben doch
zur Bestellplattform griff. Und ich habe es keinesfalls bereut!
Klappentext
Endlich bricht für Vic das letzte Highschool
Jahr an und sie kann es kaum erwarten, die lästige Schuluniform einzumotten.
Doch es beginnt anders als gedacht: Sie trifft immer wieder auf Rafael, einen
mysteriösen Schüler, der plötzlich überall auftaucht. Trotzdem schafft er es,
sich nicht nur in ihr Leben zu schleichen, sondern auch in ihr Herz. Wäre da
nicht ein großes Problem: Seit sie ihn besser kennengelernt hat, bekommt sie
das beklemmende Gefühl nicht los, ständig beobachtet zu werden. Zusätzlich
jagen ihr die Frauenmorde, die in den letzten Wochen Glasgow überschatten, eine
große Angst ein, bis sich Vic nicht mehr sicher ist, ob sie verrückt wird oder
ob tatsächlich etwas vor sich geht. Bald verliert sich Vic in dem Gefühl der
Verfolgung und der Liebe zu Rafael. Aber ist er wirklich der, für den sie ihn
hält? Sie weiß nicht mehr, wem sie trauen kann oder wer ein falsches Spiel mit
ihr treibt. Kann die Liebe bestehen, wenn die Angst
einem die Luft abschnürt?
Meinung
Anfangs war ich über das Format der Printausgabe etwas verwundert.
Ich kann mich leider für diese etwas übergroßen Formate wenig begeistern, aber
hey…was will man machen?! Dafür ist das Cover allerdings phänomenal und ein
echter Eyecatcher. Der Titel ist auf dem Cover wirklich toll verarbeitet, dazu
die Farben und diese Spiegelung (…die mir übrigens erst aufgefallen ist, als
ich das Buch einmal verkehrt herum liegen sah)…einfach top!
Anfangs kam ich leider nicht so ganz in die Handlung hinein. Aber nachdem die
ersten 50 Seiten gelesen waren, begann sich der Suchtfaktor einzuschleichen. In
den folgenden Tagen wollte ich das Buch wirklich nicht mehr weglegen und ich
muss schon hier sagen, dass ich mich sehr gefreut hab, endlich wieder eine
tolle Liebesgeschichte zu lesen. Denn hier liegt das Augenmerk von Martina
Riemer. Die Geschichte von Rafael und Vic steht ganz klar im Vordergrund und
die Thrill-, wie auch Mystery-Elemente, stehen eher im Hintergrund. Wer sich
aber auf diese Tatsache einlassen kann, wird mit einem Lächeln das Buch
zuklappen können!
An manchen Stellen ist der Roman arg vorhersehbar. Aber, mal ehrlich: Genre New
Adult?! Was erwarten wir denn?! Auch viele Klischees sind zu finden.
„Reiches-Mädchen-liebt-armen-Jungen,
aber-böser-Vater-und-fieser-Exfreund-haben-etwas-dagegen…“ Außerdem hatte ich
das Gefühl, die Persönlichkeit der Autorin zwischen den Zeilen zu finden. Damit
meine ich, dass ein paar Eigenschaften der Protagonistin, sicher auch auf
Martina Riemer zutreffen. Vic hat eine Vorliebe für Bücher und fürs
Geschichtenschreiben, was einfach fantastisch in die Welt der Bücher passt.
Manchmal sind auch die Handlungsstränge sehr vielseitig. Ich hatte das Gefühl,
als wenn ich die Dinge in einem Roman ganz genauso schreiben würde. Alles ein
bisschen zu passend, zu romantisch und Begegnungen zu perfekt zufällig. Aber
andererseits: Genau das will ich lesen!
Meiner Meinung nach sind die Charaktere gelungen. Vic ist sympathisch und sehr verliebt.
Anfangs hat sie starke Probleme sich zu öffnen, was Rafael aber ändert. Die
Veränderung, die mit ihr Vorgeht gefiel mir gut. Und Rafael…er wäre nicht so
wirklich mein Typ. Er ist zu sehr der Held, aber für Vic ist er genau der
Richtige. Die beiden verbindet eine wundervolle Geschichte, der ich gern
gefolgt bin. Am tollsten sind die Nebenfiguren Amy und Stew, Zwillinge
natürlich. Ich konnte die Geschwisterdynamik wirklich fassen und die beiden
haben sich in mein Herz geschlichen. Nicht zu vergessen „der fiese Exfreund“,
wie ich ihn schon erwähnt hab. Die Autorin hat keinen klassischen Exfreund
erschaffen und das fand ich sehr bewundernswert. Denn Vic und Cailean waren
eigentlich nur Freunde mit gewissem Bonus. Diese Tatsache hat mich erstaunt,
aber ich fand sie in einem Jugendbuch gut platziert. Gut platziert ist auch der
Schreibstil. Er ist flüssig, teilweise schön, manchmal abschweifend, aber immer
sehr passend. Ein weiteres kleines Highlight waren auf jeden Fall die Zitate
vor jedem Kapitelbeginn. Das kannte ich bisher nur von „Tintenherz“, aber auch
hier ist es sehr gut gelungen. Weniger gut sind allerdings die Namen der
Kapitel, die manchmal etwas lieblos sind und auch schon ein bisschen zu viel
verraten.
Fazit
Alles in allem ist „Glasgow Rain“ ein tolles Buch für jeden, der
sich in Liebesgeschichten mit Jugenddrama verlieren kann. Der Thrillfaktor
sorgt zusätzlich für Spannung und es gibt viele Aufs und Abs. In dieser
Rezension fehlt ein bisschen die Beschreibung der Nebenhandlung mit den Morden,
aber jeder, der sich dafür interessiert, sollte besser zum Buch greifen. Man
soll ja auch nicht zu viel verraten. Ich habe das Buch sehr genossen und kann
es nur weiter empfehlen. Durch das Vorhandensein von ein paar sehr perfekten
Dingen, ziehe ich zwar einen Punkt ab, aber vier Spitzenschuhe sind auf jeden Fall
verdient!
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