Titel: Hercule Poirots Weihnachten
Autor: Agatha Christie
Verlag: Atlantik
Preis: 9,99€
Seiten: 269
Zur Weihnachtszeit sollte es bei mir auch literarisch ein
wenig weihnachtlich werden. Und weil ich von meinen Liebesgeschichten doch
grade genug hatte, griff ich wieder mal zu meiner klassischen Lieblingsautorin
und ihrem wunderbaren Detektiv: Agatha Christie und „Hercule Poirots
Weihnachten“. Ein herausragender Krimi, der mit geistreicher Kombination von
Familiendrama und Mord besticht. Und mittendrin der herrliche Hercule Poirot:
Was für ein Weihnachtsfest!
Inhalt
Simeon Lee ist ein garstiger, alter (aber sehr reicher) Mann,
der es liebt Unfrieden zu stiften. Umso überraschter ist seine Familie, als er
sie alle einlädt um Weihnachten mit ihm zu verbringen. Doch er plant nicht etwa
eine Versöhnung mit all seinen Söhnen, sondern beginnt sofort damit sie alle
inklusive Ehefrauen zu beleidigen. Kurz darauf findet man ihn brutal ermordet
in seinem Zimmer. Wer hat dem gebrechlichen Mann die Kehle durchgeschnitten und
das Zimmer verwüstet? Poirot ermittelt gemeinsam mit der örtlichen Polizei und
muss schon bald feststellen, dass jedes Familienmitglied ein Motiv gehabt hätte
und noch viel mehr, dass sie alle zu lügen scheinen.
Meinung
Mir gefiel von Anfang an der Klappentext des Buches, den ich
hier etwas abgewandelt wiedergegeben habe. Es ist keine neue Tatsache, dass ich
ein Fan der Poirot-Fälle bin und ich hatte mich auf dieses Buch sehr gefreut.
Ich wurde absolut nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil. Für mich war „Hercuel
Poirots Weihnachten“ eines der besten Poirot Bücher, welches ich bis dato
gelesen habe. Das hat vielerlei Gründe.
Poirot selbst ist ein wunderbar schrulliger und arroganter Charakter, der aber
unglaublich intelligent ist. Die Art und Weise, wie er seine Fälle löst ist
bewundernswert und ich folge ihm immer gern. In diesem Buch kommt
zwischenzeitlich sogar ein wenig Witz auf, der vor allem im Zusammenhang mit
den vielen Familienmitgliedern steht. So antwortet Poirot dem mysteriösen
Stephen Farr beispielsweise:
„Mir hat Mr Poirots Tonfall nicht besonders gefallen“, erwiderte Stephen Farr. „Das“, sagte Hercule Poirot, „ist bedauerlich.“
Ach…ich konnte mit den Detektiv bildlich vorstellen, wie er
dies bedauerte. Herrlich! Aber auch die anderen Charaktere dieser etwas anderen
Weihnachtsgeschichte sind sehr gelungen. Ich persönlich empfand es so, als wenn
Poirot eigentlich auch nur eine Nebenrolle spielt, da die Familiengeschichte
doch sehr im Vordergrund steht. Aber das ist keinesfalls schlimm, da jeder
seine Geheimnisse zu haben scheint. Ob das nun George oder Harry ist, oder auch
Pilar und Stephen. So ganz mit offenen Karten scheint keiner zu spielen.
Verwirrend können übrigens die vielen Namen im Buch sein. Denn Simeon Lee hatte
doch irgendwie eine ganze Menge Söhne und wenn die Ehefrauen dann nur mit „Mrs.
George“ oder so angesprochen werden, verwechselt man doch den ein oder anderen.
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und wirklich gut. Es
gibt viele Wendungen und Auflösungen und die Geschichte ist toll, wie immer.
Mir gefällt es immer gut, wenn nur ein bestimmter Kreis als Täter in Frage
kommt. Für mich zeichnet dieser Punkt vor allem die Krimiklassiker von Agatha
Christie aus. So ist es auch hier. Der Täter muss ein Familienmitglied des
Opfers gewesen sein, was die Tat umso skrupelloser macht. Der Leser rät mit und
kommt hinter die vielen Lügen der Familie. Man kann allerdings noch so lange
mitraten…das Ende ist dann doch völlig unerwartet. Also, wer auf diese
Auflösung kommt, dem kann ich nur gratulieren. Denn für mich war es absolut
unvorhersehbar. Aber zum Glück gibt es ja den guten Poirot, der auch die unmöglichsten
Fälle löst.
Fazit
Ein solcher spielt sich bei „Hercule Poirots Weihnachten“
ab. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, denn für mich hat es alles.:
Eine spannende Handlung, einen großen und doch kleinen Kreis an Verdächtigen,
tolle Charaktere und eine unerwartete Auflösung. Mir versüßte das Buch die
Vorweihnachtszeit mit viel Humor und wunderbaren Leseunterhaltung! Von mir gibt
es die volle Punktzahl für die Weihnachtsausgabe der guten Frau Christie. Auch
wenn es in diesem Buch wohl ein etwas anderes Weihnachten ist, als die meisten
Leute sich wünschen. Klassische Spannung!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (Link einfügen) und in der Datenschutzerklärung von Google.