Titel: Being Beastly - Der Fluch der Schönheit
Autor: Jennifer Alice Jager
Verlag: Impress
Preis: 3,99€
Seiten: 272
Mit der Disney-Verfilmung von „Die Schöne und das Biest“ war
die Geschichte wieder in aller Munde. Wieso auch nicht? Schließlich ist sie
eine der schönsten Liebesgeschichten überhaupt und besitzt eine gute Moralbotschaft.
Kein Wunder also, dass das Grundkonzept auch in der Literatur bereits adaptiert
wurde. Als im letzten Jahr „Being beastly – Der Fluch der Schönheit“ von
Jennifer Alice Jager erschien, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es dauerte
eine Weile, bis es tatsächlich den Weg zu mir fand. Und nun bereue ich, dass
ich es nicht bereits früher gelesen habe. Denn diese Geschichte ist zwar eine
Adaption, aber auch etwas sehr Eigenständiges. Einfach märchenhaft und
wunderschön konzipiert!
Klappentext
Als die schöne Valeria erfährt, wen sie heiraten soll, ist
ihr wohlbehütetes Leben auf einen Schlag vorbei. Um den jungen Grafen Westwood
ranken sich Schauergeschichten von einem Fluch und ihr neues Heim gleicht eher
einer Ruine als einem herrschaftlichen Herrenhaus. Auch Westwood selbst benimmt
sich ihr gegenüber mehr wie ein eiskaltes Biest und nicht wie der Mann von
Stand, der er eigentlich sein sollte. Doch dann stößt Valeria in einem
verstaubten Raum auf magische Windlichter, die jedes für sich ein Geheimnis
bergen. Sie zeigen Valeria einen ganz anderen Grafen, voller Freundlichkeit und
Güte…
Meinung
Der Klappentext klingt schon ein wenig, wie die berühmte
Vorgängergeschichte. Aber wir sollten uns nicht täuschen lassen. Jennifer Alice
Jager hat wirklich eine ganz eigene Geschichte mit neuen Ideen geschaffen. Das
Grundkonzept ist das gleiche: Schönes Mädchen kommt in dunkles Herrenhaus mit
verschlossenem Grafen. Sie ist unglücklich, entdeckt aber mit der Zeit, dass
der Hausherr nicht immer so furchtbar war... Lord Westwood ist allerdings
keinesfalls ein Biest vom Äußeren. Er ist ein normaler Mensch, der Valeria aber
scheinbar loswerden will. Das junge und anfangs naive Mädchen weiß damit nicht
umzugehen. Doch ein sehr schöner Punkt ist die Entwicklung von Valeria. Sie
bekam ihr Leben lang nur gesagt, wie schön sie sei und dass sie es deshalb zu
etwas bringen würde. Als sie dann in die abgelegene Grafschaft geschickt wird,
bricht für sie eine Welt zusammen. Doch mit der Zeit wird sie stärker und
reifer. Es dauert eine Weile, bis sie hinter die Fassaden blicken kann und
reflektiert, aber der Prozess ist sehr authentisch. Manchmal ist sie sehr naiv
und unbedarft, aber Valeria ist ein guter Charakter für diese Geschichte. Ihre
anfängliche Arroganz fängt sich zum Glück – denn anfangs hat sie nicht viel mit
der schönen und bescheidenen Belle zu
tun, wenn man mich fragt. Jayden Westwood war von Anfang an interessant und
mysteriös. Aber irgendwie mochte ich diesen Fiesling. Dass er etwas zu verbergen
hat, ist schnell klar. Wie sollte dem in einer Welt, in der auch Magie
vorherrscht, auch anders sein?! Man erfährt in vielen Flachbacks etwas über die
Vergangenheit des jungen Lord Westwoods. Das ist sehr interessant und baut die
Geschichte gut auf. Dennoch waren mir ein paar der Flashbacks etwas zu lang.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Liam, der Hausarzt. Dass auch er mehr zu
verbergen hat, scheint klar. Dennoch spielt er den herzensguten Menschen…was
will er also wirklich? Valerias beste Freundin Belletaine ist eine gute
Nebenfigur, die die Protagonistin als Zofe unterstützt. Auch der Stallbursche
Tyren oder die Köchin gehören einfach in diese Geschichte. Naja…und dann wäre
da noch Kiara. Ein toller Name für eine fiese Figur, wenn ihr mich fragt. Sie
besitzt magische Fähigkeiten…aber was hat sie mit dem Fluch zu tun?!
Man merkt schon, dass die Geschichte einfach gestrickt zu sein scheint. Aber
das scheint nur so, denn ein gibt unerwartete Wendungen. Der Aufbau weicht an
gewissen Stellen stark von seiner Vorlage ab und das gefiel mir sehr gut. So
wird „Being beastly“ zu etwas völlig Eigenständigem mit tollen Charakteren. Die
Handlungsentwicklung ist aber das wirklich tolle, was ich loben möchte. Ich
fand die Geschichte sehr authentisch. Zwischenzeitlich dachte ich „Das kann
doch jetzt nicht wahr sein, tu das nicht!“, und dann kommt alles nochmal ganz
anders. Mich konnte die Handlung jedenfalls durchaus überraschen.
Natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle. Denn darum geht es doch
irgendwie, oder? Wie ich schon sagte, schwärmte ich für Jayden. Dass Valeria
das aber gar nicht tut und sich eher Liam zuwendet, brach mir fast das Herz.
Die Liebesgeschichte, die sich dann aber entwickelt, ging mir trotz ihrer
Plötzlichkeit sehr unter die Haut. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie als so
authentisch empfinden würde, aber das tat ich. Für mich war sie ein wahres
Highlight. Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Jugendliebe, Hass und Magie
spielen auch große Rollen. Das Finale ist wirklich fulminant und auch damit
hatte ich nicht gerechnet. Ihr seht also: Das Buch steckt voller
Überraschungen. Der Stil von Jager passt wunderbar ins Märchen. Es war nicht
mein erstes Buch von ihr und daher kann ich sagen, dass der Stil viel blumiger
und träumender ist, als normal. Die Märchenelemente kommen gut zum Tragen und
die Charaktere werden in typischer Märchenart ausgeschmückt.
Fazit
Viele Geheimnisse warten in diesem Buch auf euch. Das
Grundkonzept von „Die Schöne und das Biest“ wurde übernommen, aber zu etwas
völlig Neuem gemacht, das den Leser wirklich überrascht. Starke Charaktere,
eine schöne Liebesgeschichte und ganz viel Magie sind Teil dieses Buchs. Lasst
euch entführen und von dieser Geschichte verzaubern. Ich vergebe volle 5
Spitzenschuhe, da mich das Buch unterhalten hat und mich leiden & lieben
ließ.
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