Titel: House of Night I - Gezeichnet
Autor: Kristin Cast & P. C. Cast
Verlag: Fischer
Preis: 16,95€
Seiten: 464
Ich hatte schon viel von der „House of Night“-Reihe gehört.
Vor allem Positives. Aber die Länge der Reihe hat mich dann doch ein wenig
abgeschreckt. Als eine Freundin mir aber voller Euphorie von den Büchern
erzählte, musste ich sie dann doch beginnen. Man will sich gute Reihen
schließlich nicht entgehen lassen. Und nach dem Lesen kann ich sagen, dass es
sich höchstwahrscheinlich wirklich um eine gute Reihe handelt – nach dem ersten
Band lässt sich schlecht die ganze Reihe beurteilen. „Gezeichnet“ ist
allerdings sehr vielversprechend! Eine innovative Idee, gepaart mit den
altbekannten Themen wie Freundschaft, Liebe und natürlich dem Bösen. Ein paar
viele Stereotypen vielleicht, aber das Buch konnte mich dennoch von sich
überzeugen und ich bin gespannt, was noch alles mit Zoe und ihren Freunden
geschehen wird!
Klappentext
Als auf der Stirn der 16jährigen Zoe Redbird eine
saphirblaue Mondsichel aufscheint, weiß sie, dass ihr nicht viel Zeit bleibt,
um ins House of Night, das Internat für Vampire, zu kommen. Denn jetzt ist sie
gezeichnet. Im House of Night soll sie zu einem richtigen Vampir ausgebildet
werden – vorausgesetzt, dass sie die Wandlung überlebt. Zoe ist absolut nicht
begeistert davon, ein neues Leben anfangen zu müssen, so ganz ohne ihre Freunde
– das einzig Gute ist, dass ihr unerträglicher Stiefvater sie dort nicht mehr
nerven kann.
Aber Zoe ist kein gewöhnlicher Vampir – sie ist eine Auserwählte der Vampirgöttin
Nyx. Und sie ist nicht die Einzige im House of Night mit besonderen
Fähigkeiten...
Meinung
„Gezeichnet“ ist das typische Jugendbuch. Anfangs hatte ich
Angst, dass ich ein wenig aus diesem Schema herausgewachsen bin, aber das Buch
konnte mich fesseln. Also Entwarnung. Die Geschichte beginnt unmittelbar.
Einige kritisieren, dass das Buch einige Längen hat. Das sehe ich tatsächlich
nicht so, denn die Einführung in Zoes Welt passiert sehr rasch. Direkt im
ersten Kapitel wird sie bereits gezeichnet – sie wird also zum Vampir werden -,
muss dann damit fertig werden und landet schließlich im House of Nights. Die
Welt, die Mutter und Tochter Cast sich ausgedacht haben, gefällt mir gut. Sie hat
innovative Züge und ein ganz anderes Verständnis von Vampiren, wie es der
Normalfall vorsieht. Nicht nur, dass es ein Internat für diese Spezies gibt,
die Menschen leben quasi mit ihnen zusammen und die Vampire bestimmen in
gewisser Weise die Gesellschaft. So wird zum Beispiel erwähnt, dass Shakespeare
ein Vampir war, wie auch viele andere berühmte und erfolgreiche Persönlichkeiten. Vampire sind eine Art Überspezies und überaus gefährlich... Zoe kommt in eine völlig neue Welt und
fühlt sich da schnell wohl, was ich gut verstehen konnte. Sie ist im Grunde der
typische starke Charakter, der grundsätzlich im Mittelpunkt steht. Das ist ein
Punkt, der mich ein wenig gestört hat. Wieso müssen die Protagonistinnen denn
immer so überperfekt sein?! Wunderschön, intelligent, besondere Gaben, viel
besser als alle anderen, ein absoluter Jungsmagnet und natürlich freundlich mit
vielen Freunden…Denn all das ist Zoe. Genau das meine ich auch mit Stereotypen:
too much. Ich hätte mir gewünscht, dass Zoe nicht das großartige Mädchen ist.
Klar, sie muss sich auch erstmal zu Recht finden, aber im Grunde weiß sie sehr
genau was sie will und was sie kann. Ihre Freunde hingegen haben mir gut
gefallen. Stevie Ray ist niedlich und ein quirliger Charakter, der dem Buch gut
tut. Der schwule Damien ist sowieso ein Hit, auch wenn mit dem schwulen Freund
natürlich wieder ein Klischee durchblitzt. Die beiden „Zwillinge“ fand ich ein
wenig nervig, sie fügen sich aber gut in die Gruppe. Interessant sind die
Charaktere Aphrodite und Neferet. Wo erstere offensichtlich feindlich gesinnt
ist, ist die Zweitgenannte schwer zu durchschauen. Sie ist ein mysteriöser
Charakter, der sicher Einiges zu verbergen hat. Aphrodite ist die typische
Gegenspielerin, die für Chaos sorgt und somit die Handlung am Laufen hält. Ja
und dann ist da natürlich noch was fürs Herz: der gute Erik. Hach…lieben ihn
nicht alle?! Natürlich verliebt er sich aber in Zoe…wie könnte es auch anders
sein…Klischee erfüllt. Dennoch mochte ich die beiden zusammen. Sie sind frech
und erfrischend. Ihr Umgang ist niedlich und dennoch verrucht…schwer zu sagen.
Auch wenn die Treffen der beiden immer sehr konzipiert waren, glaube ich, dass
diese Liebesgeschichte Potenzial hat.
Die Handlung baut sich langsam auf. Was will man bei einer Buchreihe auch
machen, die 12 verdammte Teile hat. „Gezeichnet“ ist eine gute Einführung in
die Geschichte und eine gelungene Vorstellung der Charaktere. Es geht spannend
her, manchmal romantisch und manchmal auch nur verwirrend. Dennoch ist das Buch
fesselnd. Das liegt zum Teil an den innovativen Handlungselementen, aber auch am
guten Stil der Autorinnen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Er
ist jugendlich und passt zu Zoes Art. Man kann sich das House of Night sehr gut
vorstellen und wird in diese neue Welt entführt. In dieser gibt es noch sehr
viel zu entdecken und Zoe entdeckt gerade erst selbst ihre eigenen Fähigkeiten.
Auf jeden Fall hat die Reihe viel Potenzial und ich freue mich schon auf Teil
zwei.
Fazit
„Gezeichnet“ ist ein wirklich guter erster Teil einer
vielversprechenden Reihe. „House of Night“ hat viele innovative Züge und wird
mit Sicherheit eine großartige Entwicklung hinlegen. Die Charaktere sind
interessant, wobei Zoe einfach zu überperfekt ist. Die Stereotypen, die mit ihr
einhergehen, haben mich gestört. Der Stil ist wirklich gut und die Geschichte
baut sich spannend auf. Wegen kleiner Abzüge vergebe ich vier Spitzenschuhe.
Der zweite Band klingt mit dem Titel „Betrogen“ schon einmal vielversprechend…
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