Titel: Rehruf
Autor: Julia Meyer
Verlag: Selfpublished
Preis: 1,99€
Seiten: 226
Ein wunderschönes Cover, eine innovative Idee und ein toller
Sprachstil. Das sind nur drei Attribute, mit denen man den Roman „Rehruf“ von
Julia Meyer beschreiben könnte. Hinzu kommt, dass der Titel wirklich schön
gewählt ist und auch das sprachliche Können der Autorin unterstreicht. Das
Buch ist außerdem eine Mischform aus ganz vielen verschiedenen Genres. So ist
für jeden Leser etwas dabei und für Spannung und viele Wendungen ist gesorgt.
Dennoch hätte man das Buch an der ein der anderen Stelle noch vertiefen können.
„Rehruf“ ist ein guter Roman, der für Abwechslung im Lesealltag sorgen kann.
Inhalt
Die 16-Jährige Inga ist seit Jahren todkrank. Sie weiß, dass
sie nicht mehr lange leben wird und auch ihre Mutter und ihre kleine Schwester müssen dieser Tatsache ins Auge blicken. Doch als Inga, die durch ihre
Krankheit nur ein sehr eingeschränktes Leben führen konnte, tatsächlich stirbt,
erwacht sie wenig später wieder. Wie
kann das sein? Nach und nach erfährt Inga, dass es in unserer Welt doch etwas
mehr Magie gibt, als man vielleicht denkt. Ihre Großtante ist in ein Geheimnis
eingeweiht, an dem sie Inga teilhaben ließ – Inga wurde als Rehdoppel
wiedergeboren. Bei Tag ist sie ein Reh und nimmt die Welt mit ganz anderen
Sinnen wahr und in der Nacht wird sie wieder zum Menschen. Sie wird aufgenommen in die Herde der Rehdoppel, lernt neue Freunde kennen und genießt das
neue Leben. Doch auch dies birgt
Gefahren, denn die Doppel haben Feinde, denen alle Mittel recht sind. Und
außerdem wäre da noch Ingas Familie. Kann sie mit dem Gedanken leben, dass man
sie für tot hält?
Meinung
Wie ich bereits erwähnt hab, gefiel mir vor allem die
innovative Idee, die dem Roman zu Grunde liegt. Man liest ein Jugendbuch mit
Märchen- und Fantasyelementen und bekommt dennoch ein paar Seiten Thrill
geliefert. Obwohl es ein Jugendbuch ist, gibt es keine Liebesgeschichte. Im
Vordergrund stehen Familie, Gemeinschaft und Trauer – und auch deren
Bewältigung. „Die Mischung macht’s“, könnte man sagen.
Einerseits gefiel mir dies auch recht gut, manchmal kamen mir die
verschiedenen Wendungen aber auch sehr sprunghaft vor. Loben muss man auf jeden
Fall die Sprache des Buches. Julia Meyer hat einen schönen Schreibstil, der
sich flüssig lesen lässt und genau in das Genre Jugendbuch passt. Allerdings
gibt es ein paar Perspektivwechsel, die erst recht spät auftauchen und anfangs
etwas verwirrend sind. Zwar liefern sie einen guten Einblick in verschieden
Figuren, dennoch war ich etwas abgelenkt.
Die Figuren waren für mich auch ambivalent. Sie gefielen mir - auf alle Fälle!
Aber ich hatte das Gefühl, grundsätzlich zu wenig über viele von ihnen zu
erfahren. Gern hätte ich mehr über die anderen Herdenmitglieder und deren
Geschichten gewusst. Das Buch ist recht kurz und manchmal hatte ich das Gefühl,
als wenn man einfach ein paar Dinge hätte ausführlicher beschreiben können. Es
steckt so viel Potenzial drin und meiner Meinung nach, wurde es einfach noch
nicht ausgeschöpft.
Fazit
Alles in allem ist „Rehruf“ ein gutes Buch mit einem
unerwarteten (und auch traurigen) Ende. Es besitzt Märchenzüge und ist dennoch
sehr real geschrieben. Ich habe es gern gelesen, sehe aber einfach noch Luft
nach oben. Eventuell wird es einen zweiten Teil geben. Ich bin gespannt! Von mir
gibt es 3 von 5 Spitzenschuhen.
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