17. November 2016

Rezension (2015): "Rehruf" von Julia Meyer


Titel: Rehruf
Autor: Julia Meyer
Verlag: Selfpublished
Preis: 1,99€
Seiten: 226

Ein wunderschönes Cover, eine innovative Idee und ein toller Sprachstil. Das sind nur drei Attribute, mit denen man den Roman „Rehruf“ von Julia Meyer beschreiben könnte. Hinzu kommt, dass der Titel wirklich schön gewählt ist und auch das sprachliche Können der Autorin unterstreicht. Das Buch ist außerdem eine Mischform aus ganz vielen verschiedenen Genres. So ist für jeden Leser etwas dabei und für Spannung und viele Wendungen ist gesorgt. Dennoch hätte man das Buch an der ein der anderen Stelle noch vertiefen können. „Rehruf“ ist ein guter Roman, der für Abwechslung im Lesealltag sorgen kann.

Inhalt


Die 16-Jährige Inga ist seit Jahren todkrank. Sie weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird und auch ihre Mutter und ihre kleine Schwester müssen dieser Tatsache ins Auge blicken. Doch als Inga, die durch ihre Krankheit nur ein sehr eingeschränktes Leben führen konnte, tatsächlich stirbt, erwacht sie wenig später wieder.  Wie kann das sein? Nach und nach erfährt Inga, dass es in unserer Welt doch etwas mehr Magie gibt, als man vielleicht denkt. Ihre Großtante ist in ein Geheimnis eingeweiht, an dem sie Inga teilhaben ließ – Inga wurde als Rehdoppel wiedergeboren. Bei Tag ist sie ein Reh und nimmt die Welt mit ganz anderen Sinnen wahr und in der Nacht wird sie wieder zum Menschen. Sie wird aufgenommen in die Herde der Rehdoppel, lernt neue Freunde kennen und genießt das neue  Leben. Doch auch dies birgt Gefahren, denn die Doppel haben Feinde, denen alle Mittel recht sind. Und außerdem wäre da noch Ingas Familie. Kann sie mit dem Gedanken leben, dass man sie für tot hält?

Meinung


Wie ich bereits erwähnt hab, gefiel mir vor allem die innovative Idee, die dem Roman zu Grunde liegt. Man liest ein Jugendbuch mit Märchen- und Fantasyelementen und bekommt dennoch ein paar Seiten Thrill geliefert. Obwohl es ein Jugendbuch ist, gibt es keine Liebesgeschichte. Im Vordergrund stehen Familie, Gemeinschaft und Trauer – und auch deren Bewältigung. „Die Mischung macht’s“, könnte man sagen. 
Einerseits gefiel mir dies auch recht gut, manchmal kamen mir die verschiedenen Wendungen aber auch sehr sprunghaft vor. Loben muss man auf jeden Fall die Sprache des Buches. Julia Meyer hat einen schönen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt und genau in das Genre Jugendbuch passt. Allerdings gibt es ein paar Perspektivwechsel, die erst recht spät auftauchen und anfangs etwas verwirrend sind. Zwar liefern sie einen guten Einblick in verschieden Figuren, dennoch war ich etwas abgelenkt.
Die Figuren waren für mich auch ambivalent. Sie gefielen mir - auf alle Fälle! Aber ich hatte das Gefühl, grundsätzlich zu wenig über viele von ihnen zu erfahren. Gern hätte ich mehr über die anderen Herdenmitglieder und deren Geschichten gewusst. Das Buch ist recht kurz und manchmal hatte ich das Gefühl, als wenn man einfach ein paar Dinge hätte ausführlicher beschreiben können. Es steckt so viel Potenzial drin und meiner Meinung nach, wurde es einfach noch nicht ausgeschöpft.

Fazit




Alles in allem ist „Rehruf“ ein gutes Buch mit einem unerwarteten (und auch traurigen) Ende. Es besitzt Märchenzüge und ist dennoch sehr real geschrieben. Ich habe es gern gelesen, sehe aber einfach noch Luft nach oben. Eventuell wird es einen zweiten Teil geben. Ich bin gespannt! Von mir gibt es 3 von 5 Spitzenschuhen.



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