Titel: Roverandom
Autor: J. R. R. Tolkien
Verlag: Klett-Cotta
Preis: 10,99€ (ebook)
Seiten: 144
Als ich das kleine Büchlein mit dem Titel „Roverandom“ entdeckte, ließ mich vor allem eines genauer hinsehen: Der Name des Autors. J. R. R. Tolkien ist weltberühmt. Er ist nicht einfach nur der Urvater des gesamten Genres Fantasy, er hat auch einfach mal eine komplette Sprache erfunden. „Roverandom“ hat damit allerdings so gar nichts zu tun. Hierbei handelt es sich um eine Kindergeschichte, die er für einen seiner Söhne schrieb. Ein kleiner Hund erlebt große Abenteuer. Ganz nett, wenn man einem Kind eine Geschichte vorlesen möchte, eher langweilig für den erwachsenen Leser.
Inhalt
Rover war ein ungezogener Hund. Als er im Garten mit seinem
Ball spielte, kam ein Zauberer daher. Promt biss Rover ihm in die Hosen und das
machte den Zauberer so wütend, dass er Rover in einen Spielzeughund
verwandelte. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Rover landet in einem
Laden, wird verkauft und gehört von nun an einem kleinen Jungen. Doch dieser
verliert ihn am Strand und ist überaus traurig darüber. Rover aber wird von
einem weiteren Zauberer gefunden und dieser versucht ihm zu helfen. Damit Rover
wieder ein richtiger Hund werden kann, muss er Abenteuer auf dem Mond und im
tiefen Meer bestehen und vielleicht wendet sich danach alles zum Guten….
Meinung
„Roverandom“ ist ein niedliches Kinderbuch, das auch als
solches angesehen werden sollte. Tolkien schrieb es für seine Söhne.
Tatsächlich steckt ein Funken Wahrheit in der Geschichte, da einer der beiden
seinen Spielzeughund verlor. Und damit der gute Vater den Jungen trösten konnte,
brauchte er eine Erklärung. Also schrieb er die Geschichte des Hundes Rover
nieder, der im Laufe der Handlung seinen Namen mehrfach auf Roverandom abändern
muss. Diese kleine Zusatzgeschichte gefiel mir ganz gut. Das macht die
Kindergeschichte irgendwie authentischer.
Die Geschichte selbst ist niedlich und kindgerecht. Wobei man durchaus merkt,
dass sie in anderen Zeiten geschrieben wurde. Ein paar Ausdrücke sind nicht
mehr zeitgerecht und vielleicht auch nicht ganz moralisch. Andererseits sind
Kindergeschichten und Märchen oft sehr brutal. Und von Brutalität kann hier
eigentlich nicht die Rede sein. Die Geschichte ist ganz nett. Der Leser folgt
dem kleinen Hund, während dieser Abenteuer erlebt. Für mich war die Handlung
wenig stringent. Vor allem, als Roverandom zuerst auf den Mond und danach noch
auf den Grund des Meeres muss. Andererseits ist die Geschichte sehr
fantasievoll und gut für Kinder geeignet. Das würde ich auch zum Stil des
Autors sagen. An manchen Stellen schweift er zu sehr aus, was man in
gesteigerter Form auch bei „Herr der Ringe“ nachlesen kann. Dazu ist der Stil
des Kinderbuches kein Vergleich und doch merkt man, dass die Geschichte schon
ein paar Tage älter ist. Rover ist ein niedlicher Hund und ein guter
Protagonist. Er führt durch die Geschichte. Das Schöne ist, dass er durchaus
Schwächen hat, die aber auch als solche gekennzeichnet sind. Die restlichen
Figuren sind ebenso fantasievoll und fügen sich gut in die Geschichte. Mich hat
nur gestört, dass es eher eine Anreihung von Abenteuern ist, als eine klare
Handlung. Aber das kann ich dem Buch verzeihen.
Fazit
Wenn ihr einem Kind eine Geschichte mit viel Fantasie
vorlesen möchtet, dann kann ich „Roverandom“ empfehlen. Solltet ihr ein Fan des
Fantasymeisters sein, ist die Geschichte nicht unbedingt etwas für euch. Die
Zielgruppe sollte man schon beachten. Dennoch handelt es sich hier um eine
nette Kindergeschichte, mit viel Fantasie und einer Menge Abenteuern, die ein kleiner Hund
erlebt. Ich vergebe verzauberte drei Spitzenschuhe.
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