Titel: Witches of Norway - Nordlichtzauber
Autor: Jennifer Alice Jager
Verlag: Dark Diamonds
Preis: 4,99€ (ebook)
Seiten: 319
Das neue Imprint-Label „Dark Diamonds“ hat viele Blickfänge
zu bieten, hinter denen sich tolle Geschichten verbergen. Unter den ersten
veröffentlichten Büchern des Verlags blieb mein Blick aber nur an einem Buch
hängen: „Witches of Norway - Nordlichtzauber“ von Jennifer Alice Jager. Das
Cover nahm mich gefangen und der Klappentext machte mich neugierig. Die
Geschichte um die junge Hexe Elis ist absolut gelungen und nahm mich in
Beschlag. Fantasievoll und magisch!
Klappentext
Die 21-jährige Kunststudentin Elis hat kein Händchen für die
Liebe und Schuld daran ist einzig ihr wohlgehütetes Geheimnis. Elis ist eine
Hexe. Aber keine besonders gute. Immer wenn sie glaubt, alles im Griff zu
haben, funkt ihr die Magie dazwischen. Nachdem ihre Verlobung geplatzt ist und
sie beinahe ein Haus zum Einsturz gebracht hätte, bricht Elis kurzerhand das
Studium ab und reist nach Norwegen. Hier will sie lernen, ihre Kräfte zu
kontrollieren und trifft dabei auf den charismatischen und faszinierenden Hexer
Stian, zu dem sie eine eigentümliche Verbindung spürt. Doch die Magie hat mal
wieder ihren eigenen Plan und plötzlich findet Elis sich hundert Jahre
zurückversetzt, im Norwegen des Jahres 1905 wieder…
Meinung
Meiner Meinung nach ist der Klappentext wirklich
interessant. Ein bisschen misslungen ist er aber trotzdem, da er nicht die
ganze Handlung einfängt – oder nicht in der richtigen Proportionierung. Elis
befindet sich die Hälfte des Buches über in unserer Zeit und die andere Hälfte in
der Vergangenheit. Das bedeutet natürlich auch, dass der mysteriöse Hexer Stian
gar nicht die ganze Zeit mitspielen kann und es andere interessante Charaktere
gibt, die vielleicht auch eine bedeutende Rolle spielen. Der Handlung des
Buches schadet dieser doppelte Handlungsort keineswegs, allerdings hat man als
Leser vielleicht andere Erwartungen, die der Klappentext suggeriert. Das vorweg.
„Dark Diamonds“ wirbt mit dem Slogan „Jeder Roman ein Juwel“
und aktuell kann ich das nur unterstützen (,besonders, da in Kürze das neue Buch von Sabine Schulter ebenfalls erscheint!). Zum Cover sagte ich bereits, dass es
mir außerordentlich gefällt. Doch das Buch hat noch mehr: eine starke
Protagonistin, eine interessante Handlung, tolle Nebenfiguren und einen
wunderbaren Schreibstil. Jennifer Alice Jager hat hier einen richtig guten Auftaktteil
einer neuen Fantasyreihe geschrieben, von der ich die Fortsetzung gern schon
früher hätte.
Elis ist eine starke und sympathische Protagonistin. Zusätzlich hat sie
genügend Schwächen um authentisch zu sein. Mir gefiel ihre Art sofort und ich
konnte sie eigentlich immer nachvollziehen. Ihre Entscheidung ihr Leben zu
verändern, bewunderte ich sehr und so startet die wunderbare Geschichte. Der
Ort, an den Elis kommt, ist faszinierend. Sie fährt zu ihren entfernten
Verwandten, den Andersons nach Norwegen. Die Andersons sind die mächtigste
Hexenfamilie Norwegens und das spürt man auf jeder Seite. Das Thema der Hexerei
ist hier noch einmal neu interpretiert und hat wenig mit Harry Potter oder
anderen bekannten Geschichten gemein. Obwohl Harry Potter sogar vorkommt. Das
gefiel mir übrigens wirklich gut, da die Autorin so einen schönen Bezug zu
unserer Welt hinzufügt. Norwegen als Schauplatz ist einfach wunderschön – egal ob
in der Gegenwart oder Vergangenheit. Elis macht Bekanntschaft mit den
Nordlichtern und Jager fängt diesen Moment toll ein:
"Wenn man dieses unwirkliche Farbenmeer sah, das sich in wabernden Wogen über den nächtlichen Himmel bewegte, musste man einfach an Magie und Wunder glauben und daran, dass alles im Leben einen Sinn ergab." 40%
Ihr Stil zu erzählen ist sehr flüssig und lebendig. Die Art
zu beschreiben gefiel mir wirklich gut und man stolpert zu keiner Zeit durchs
Buch. Eine Sache hat mich lediglich gestört. Es gibt zwei, drei Stellen, an
denen sehr plötzliche und wichtige Dinge passieren. Hier fühlte ich mich ein
bisschen aus dem Zusammenhang gerissen, da mir die Dinge zu schnell passiert
sind. Diese Stellen las ich nicht selten zweimal, da ich dachte, ich habe etwas
verpasst. Mein zweiter kritischer Punkt ist der, den ich zu Anfang erwähnte.
Ich wartete die ganze Zeit auf die Zeitreise und dann dachte ich, sei sie
schnell vorbei, weil ja bereits so viel Handlung in der Gegenwart gespielt hat.
Das hängt allerdings mit falschen Erwartungen zusammen und daher kann ich es
kaum kritisieren. Insgesamt finde ich diesen Wechsel nämlich sehr ausgewogen
und spannend. Obwohl man auch wissen will, was zur gleichen Zeit in der
Gegenwart passiert.
Die Figuren gefielen mir allesamt. Es gibt eine bunte Mischung aus Gut & Böse
und auch ein paar zwielichtige Figuren sind mit dabei. Obwohl Elis gleich eine
Verbindung zu Stian spürt, weiß der Leser bis zum Ende nicht, was er von ihm
halten soll. Mir gefiel diese Ungewissheit! So hat man viele Dinge, auf die man
sich im zweiten Teil freuen kann. Stian beschreibt Elis übrigens bei ihrer ersten Begegnung so:
"Er war einen halben Kopf größer als ich, hatte ein kantiges Gesicht, das zwar jung, aber sehr reif und entschlossen wirkte, und warme, hypnotisierende Augen. In meinem Kopf reduzierte sich das alles auf nur einen Satz: Verdammt, sieht der gut aus!" 27%
Elis hat einen guten Humor, der nicht zu deutlich
hervorsticht, den Leser aber manchmal zum Schmunzeln bringt. Immer wieder gibt
es ein paar lustige dieser Passagen, wie etwa auch:
„Gebrochen?“, fragte ich ungläubig. „Ja, meinen Stolz“, knurrte er. „Oder mein Steißbein, ich bin mir da nicht so sicher.“ 38%
Zu erwähnen sind noch die Nebenfiguren Amalie und Hedda (ich
hoffe das war der richtige Name). Amalie ist herzlich und erwärmt die
Geschichte mit ihrer chaotischen Art. Hedda ist eine treue Seele und eine wahre
Freundin. Für Spitzigkeit sorgen noch die Söhne von Amalie, auf die Elis aufpassen muss
und für höherschlagende Herzen kommt Kjell, der Löwe, in Frage. Kjell ist einer
der Vertreter aus der Vergangenheit, der eine tragende Rolle spielt und ein
sehr interessanter Charakter ist. Alles in allem hat die Autorin so viele fiese
Schlingen gelegt, dass ich hitzig auf Teil zwei hinfiebere. Die Handlung ist toll ausgearbeitet und nahm mich einfach mit.
Fazit
„Witches of Norway – Nordlichzauber“ ist ein grandioser
Reihenauftakt. Das Buch bietet eine tolle Mischung innerhalb der Handlung und
glänzt mit den unterschiedlichsten und gut durchdachten Figuren. Die Handlung
ist spannend und viel zu schnell zu Ende. Der gute Stil tut sein Übriges. Wegen
kleiner Schwächen ziehe ich einen halben Spitzenschuh ab, doch insgesamt konnte
mich das Buch entführen und in seinen magischen Bann ziehen.
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