12. März 2016

Kurzrezension (2014): "Verleumdet" von Thomas Enger


Titel: Verleumdet: Ein Henning-Juul-Roman
Autor: Thomas Enger
Verlag: Blanvalet
Preis: 8,99€
Seiten: 384
„Verleumdet“ ist der dritte Band der Henning-Juul-Reihe, die von Thomas Enger verfasst wurde. Mal wieder einer dieser Norweger…jaja…aber glaubt mir, irgendwie sind die Skandinavier echt gut im Krimi-Schreiben! „Verleumdet“ ist ein spannendes Buch und der Autor versteht es, wie ein Künstler verschiedene Handlungsstränge aufzubauen und am Ende doch irgendwie wieder zusammenzuführen. Diese Handlungsstränge könnten aber kaum unterschiedlicher sein. 

Inhalt


In einem Altersheim passiert ein schrecklicher Mord. Der Journalist Henning Juul befasst sich mit dieser merkwürdigen Angelegenheit. Denn wer tötet eine Frau, die sowieso schon auf der Schwelle des Todes steht? Die Justizministerin des Landes wird in eine schreckliche Medienschlacht gezerrt – die reinste Verleumdungsaktion (Achtung, Wortspiel). Ihr wird sexuelle Nötigung vorgeworfen. Trine Juul, die Justizministerin, ist Hennings Schwester. Aber die beiden haben seit Jahren keinen Kontakt mehr. Warum? Irgendwie möchte Henning trotzdem versuchen seiner Schwester zu helfen, als der nächste Mord geschieht. Und außerdem wäre da noch die Sache mit Hennings Privatleben. Denn vor ein paar Jahren verlor er bei einem Wohnungsbrand seinen Sohn. War das Zufall? Henning Juul begibt sich auf eine spannende Reise voller unbeantworteter Fragen.

Meinung


Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen! Am Anfang konnte ich kaum aufhören zu lesen und verschlang die Handlung geradezu. Die Kapitel sind immer aus der Sicht einer anderen Person verfasst, die in einer der verschiedenen Handlungsstränge stecken. Es gibt viele Menschen, die im Roman eine Rolle spielen und manchmal ist es gar nicht so leicht, sich alle zu merken (vor allem diese ganzen norwegischen Namen…oh oh…). Durch diesen Stil lernt man die Figuren aber sehr gut kennen und begreift ihre Gedankengänge. Ab und zu ist die Handlung etwas sprunghaft, aber die Spannung wird doch konstant aufgebaut. Es geht nicht nur um einen banalen Mord (banal ist übrigens auch ein völlig falsches Wort – brutal würde es eher treffen), sondern um menschliche Verstrickungen. In diesem Roman ist für jeden etwas dabei. Teilweise gibt es auch Kapitel, die aus der Sicht des Mörders verfasst sind, dennoch erfährt man erst sehr spät, wer es eigentlich ist. Die Auflösung des Falles hätte etwas besser ausfallen können, aber das ist ein Randaspekt. Es ist sicher empfehlenswert die Vorgängerbände zu lesen, denn vor allem was das Privatleben von Henning Juul betrifft, kommen doch einige Fragen auf und man kann ohne Vorwissen möglicherweise nicht folgen. Ich habe es allerdings auch nicht getan. 

Fazit


Ein paar Fragen bleiben auch nach dem Lesen unbeantwortet. Eigentlich ganz schlau gemacht: die Folgebände sollen schließlich auch an den Mann gebracht werden. Thomas Enger schreibt wirklich gut und baut die Spannung fantastisch auf. Ein toller Krimi! 4 von 5 Spitzenschuhen.




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