Titel: That Night - Schuldig für immer
Autor: Chevy Stevens
Verlag: Fischer
Preis: 9,99€
Seiten: 464
Selten konnte mich ein Buch so in seinen Bann ziehen, dass
ich noch Tage später über die Geschichte und die Emotionen zwischen den Seiten
nachdenken musste. „That Night – Schuldig für immer“ ist unglaublich fesselnd,
spannend und hat mich wirklich mitgenommen. Viele der auftauchenden Stränge und
Emotionen empfand ich als furchtbar – aber das ändert nichts daran, dass das
Buch furchtbar gut ist!
Inhalt
Die 18-Jährige Toni Murphy ist eine rebellische Teenagerin,
die einfach nur die Schule hinter sich lassen will, um ein Leben mit ihrem
Freund Ryan zu führen. Sie und Ryan machen nicht immer alles richtig –
Gelegenheitsjobs, ein Joint hier oder auch mal eine Konfrontation mit dem Gesetz
dort. Tonis Eltern sehen die Beziehung nicht gern und erst Recht ihre Mutter
hat Probleme mit ihrer Tochter. Toni ist das Gegenteil ihrer „ach-so-perfekten“
Schwester Nicole. Sie kommt pünktlich nach Hause und tut, was man ihr sagt.
Doch auch Nicole hat ihre Geheimnisse. Niemand hätte ahnen können, was im
Sommer 1996 passiert, doch als Toni und Ryan für den Mord an ihrer Schwester
festgenommen werden, beginnt jeder an ihre Schuld zu glauben. 15 Jahre ihres
Lebens verbringt Toni im Gefängnis – und das während der wahre Täter noch frei
ist. Was ist in jener Nacht wirklich passiert? Wer ist Schuld an Nicoles Tod?
Denn auch wenn Toni sie nicht umgebracht hat, ist sie doch schuldig für immer…
Meinung
Das Buch wird in zwei verschiedenen Zeiten erzählt. Der
Leser erfährt so immer bruchstückhaft, was in Tonis Vergangenheit alles
geschehen ist. Die Geschichte beginnt mit Tonis Entlassung 2012 und springt im
Wechsel immer wieder ins Jahr 1996. Es geht um ihre Schulzeit, die Cliquen der
Schule und wie sich ihre kleine Schwester verändert hat. Immer wieder gepaart
mit ihren Erfahrungen im Frauengefängnis. Harten Schlägereien und erschreckend
realer Brutalitäten.
Durch den Erzählstil bleibt die Geschichte durchgehend spannend. Allerdings
stellt man sich nicht gern jedem Ereignis. Viele Dinge, die Toni im Gefängnis
lernen musste, sind furchterregend.
Das Besondere an diesem Thriller ist die Art zu Erzählen und
Emotionen aufzubauen. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und man fühlt
alle Gefühle Tonis mit. Diese Geschichte ist so unfair und man fühlt sich
während des Lesens tatsächlich hilflos. Wie unfair kann die Welt sein, dass
niemand daran glaubt, dass du deine eigene Schwester nicht umgebracht hast?
Oftmals wurde ich wirklich aggressiv während des Lesens. Wie Toni von ihrer
Mutter behandelt wird, lässt jeden gesunden Menschenverstand aussetzen. Auch
wenn man vieles nachvollziehen kann, sitzt man doch oft mit schüttelndem Kopf
vor den Seiten.
Aber dies ist eigentlich ein Kompliment für die Autorin,
Chevy Stevens, die mit „That Night“ wirklich einen tollen und spannenden
Thriller geschaffen hat. Der Stil ist flüssig und bleibt dem Charakter von Toni
treu. Man erlebt alles aus ihrer Sicht, was auch zur Folge hat, dass man viele
Geheimnisse nur erahnen kann. Ich konnte das Ende keinesfalls voraussehen, aber
es passt sehr gut zur Geschichte.
Auch wenn zwischenzeitlich nicht allzu viel passiert, beschäftigt man sich
ständig mit der Frage, was wirklich passiert ist. Wer war beteiligt? Warum war
Nicole in den letzten Monaten vor ihrem Tod so anders? Was hat die fiese
Schulclique mit der Sache zu tun und warum gab es nie andere Verdächtige als
Ryan und Toni?
Fazit
Wer auf all diese Fragen eine Antwort haben möchte, sollte
schnell zum Buch greifen. Auch wenn ich eigentlich kein Thriller-Fan bin, hat
mich dieses Buch absolut gefesselt. Zwar bin ich so zart besaitet, dass es mich
erschreckt, dass solche Dinge tatsächlich geschehen, aber in diesem Thriller
ist es sehr gut verarbeitet. Er stellt die harte und grausame Realität dar und
nicht nur einmal habe ich mich gefragt, wie ich in Tonis Situation reagiert
hätte. Wie dem auch sei…verdiente 5 Spitzenschuhe für eine Nacht, deren Verlauf für
viele zerstörte Leben gesorgt hat (Gott sei Dank in einem fiktiven Rahmen).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (Link einfügen) und in der Datenschutzerklärung von Google.