2. März 2016

Rezension: "Grey" von E. L. James


Titel: Grey
Autor: E. L. James
Verlag: Goldmann
Preis: 14,99€
Seiten: 640


Letzte Woche war ich sehr frustriert. Was hilft da besser, als ein Film zum Abschalten? Gesagt, getan. Auf meiner Festplatte fand ich „Shades of Grey“ und sofort wurde ich erneut in die Welt von Christian Grey und Anastia Steele entführt. Nicht nur, dass mich dieser Film und sein Soundtrack sofort dazu gezwungen haben meine Kreativität in einer Choreo umzusetzen (die findet ihr übrigens hier), ich wollte auch SOFORT wieder etwas über die beiden lesen. Nur gut, dass „Grey“ noch ungelesen in meinem Regal stand. Eigentlich wollte ich ja nur reinlesen…aber naja…dann konnte ich eben nicht mehr aufhören. Auch wenn ich verstehen kann, dass manche sagen, dass das Buch kein großer Unterschied zu den anderen SoG-Bänden ist, finde ich doch, dass es seinen ganz eigenen Charme hat. Für Fans absolut lesenswert. Und auch wenn ich es nicht immer zugebe: Ja, ich bin auch einer davon.

Inhalt


Die Geschichte ist schnell erzählt und ja auch so ziemlich jedem bekannt. Der erfolgreiche und millionenschwere Junggeselle Christian Grey hat einen Narren an der süßen und unschuldigen Studentin Anastia Steele gefressen. Doch er führt einen Lebensstil, mit dem nicht jeder etwas anfangen kann. Er will Anastasia als seine neue Sub, doch kann diese sich ihm hingeben, wie er es will? Christian beginnt Dinge zu fühlen, die er so nicht kennt. Aber er ist ein Monster…oder nicht?
Die Geschichte von Shades of Grey aus der anderen Perspektive: von Christian und mit seinen eigenen Worten erzählt. Showtime, Grey!


Meinung


Das Buch bietet tatsächlich nicht allzu viel Neues und Unbekanntes. Jedenfalls nicht für diejenigen unter uns, die die SoG-Bücher gelesen (oder gesuchtet) haben. Bis auf den dritten Teil habe ich alle sogar gerereaded. Und irgendwie finde ich, dass „Grey“ eine wunderbare Alternative zum Rereaden ist. Das Buch entführt uns erneut in die Welt des Geschäftsmannes, der seine Zeit am liebsten in seinem Spielzimmer verbringt, während ein armes Mädchen an Seilen von der Decke baumelt. Keine besonders schöne Vorstellung, wenn man mich fragt. Aber so ist Christian. Und so ist auch „Grey“. Von der ersten Seite an, ist der Leser mit seiner etwas anderen Sicht auf die Dinge konfrontiert. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt und oftmals kommentiert Christian seine eigenen Gedanken. Das passiert dann in kursiv gedruckter Schrift. Diese Kommentare gefielen mir immer sehr gut und waren voller Humor. Außerdem ist der Stil sehr authentisch und unterscheidet sich auf von Anas Sicht, auch wenn der Stil der Autorin dennoch erkennbar ist. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Was ein bisschen einfach gemacht war, ist natürlich dass der Schriftverkehr zwischen den beiden absolut derselbe ist…aber wie hätte das auch anders sein können? Immerhin sind Christians Gedanken dazu recht amüsant. 
Grundsätzlich benutzt Christian natürlich eine andere Wortwahl als seine süße Ana. Während Ana nur die helle Seite in diesem Mann sieht, fühlt er selbst vor allem die Dunkelheit und hasst sich auf gewisse Weise selbst. Es ist überaus interessant einen Einblick in das Denken von Grey zu bekommen. So stellt sich die Beziehung zwischen ihm und Ana noch einmal ganz anders da. Während Ana ja eigentlich immer daran zweifelt, dass Christian an etwas anderem als Sex interessiert ist, bekommt der Leser nun einen ganz anderen Eindruck. Für Christian ist Ana von Anfang an anders und etwas Besonderes. Man merkt regelrecht, wie sie ihn verändert. Lustig fand ich den Umgang zwischen Christian und seinen Angestellten, von denen man ja aus den anderen Büchern nicht allzu viel mitbekommt. Auch hier ist das jetzt nicht überragend viel, aber ein genauerer Blick auf Andrea oder Gail lohnt sich schon. Denn eigentlich scheint sein Umfeld Christian sehr zu mögen. 
Ich habe die Beziehung zwischen Ana und Christian noch einmal ganz anders wahrgenommen und das, obwohl die Geschichte wirklich identisch ist. Alle Ereignisse, die die beiden zusammen erleben, werden auch hier erzählt. So weiß der Leser bereits, was ihn erwartet, außer die Momente werden geschildert, in denen Christian alleine ist. Seine Albträume nehmen beispielsweise einen größeren Teil ein. Auch die kennt man in Teilen, dennoch unterstreichen sie die Authentizität. Des Weiteren kommen die Szenen noch einmal anders herüber, da wir ja nicht in Anas Gedankenwelt sind, sondern in der von Christian. 
Wirklich interessant sind natürlich die letzten  Seiten. Diese spielen nämlich nach Ende des ersten Teils und handeln davon, wie Christian sich ohne Ana fühlt. Von diesen Gefühlen wusste man vorher nichts und es ist sehr schön das zu verfolgen. Enden tut das Buch mit den ersten Handlungen aus Band 2 und ich war wirklich sehr traurig, dass nicht noch weiter erzählt wurde. Die Endstelle ist zwar günstig gewählt, ich hätte aber gern noch weiter gelesen, bis Grey sie zurückerobert hat.
Zu kritisieren habe ich lediglich, dass Elena und Flynn gern mehr hätten vorkommen können. Wobei ich auch die Beziehung zwischen Elena und Christian aus seiner Sicht ganz anders wahrgenommen habe, als aus Anas Schilderung.  Und natürlich ist es absolut unlogisch, wie Christian arbeitet. Aber das sind bekannte Fakten.

Fazit


Naja, ich beginne mich zu wiederholen. Dieses Buch bietet ganz simpel gesagt eine andere Wahrnehmung einer bekannten Geschichte, die jedem Fan willkommen sein dürfte. Jeder, der viel von diesem Buch erwartet, wird sicher enttäuscht. Jeder, der aber einfach noch einmal erleben will, wie Ana den großen Christian Grey verändert, sollte zu diesem Buch greifen. Übrigens finde ich, dass Ana in diesem Buch tatsächlich recht geheimnisvoll herüberkommt, so dass ich Christians Sicht auf sie gut verstehen konnte. Für mich ein gelungenes Zusatzhäppchen aus dem Shades-of-Grey-Kosmos, den ich wirklich gern gelesen habe. Obwohl ich die Sexszenen deutlich weniger ansprechend fand, als bei der Originalfassung! 4 von 5 Spitzenschuhen von mir.




3 Kommentare:

  1. Hallöchen Julia,
    eine sehr schöne Rezension!
    Mir hat die Geschichte aus Christians Sicht richtig gut gefallen. Mir hat es besonders gefallen, dass man ihn einfach besser verstehen konnte und gerade die letzte Szene, fand ich hammer!
    Liebe Grüße
    Charleen

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    1. Hey Charleen :)
      Dankeschön! Ja, mir hat das Buch auch gut gefallen. Wie du schon sagst, seine Sicht macht alles irgendwie verständlicher. Aber die letzte Szene hätte nicht die letzte Szene sein sollen...ich wollte mehr :P :D
      Aber du hast Recht :)
      Liebe Grüße,
      Julia

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  2. Hi Julia,

    Ich mag deine Rezension und lese sie immer gerne. Auch wenn, wie in diesem Fall, das Buch mich überhaupt nicht anspricht. Mich konnte das SOG Fieber nicht packen, aber Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Zum Glück ;)

    LG, Janina

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