Titel: London has fallen
Regie: Babak Najafi
Länge: 99 Minuten
FSK: 16
Produktionsland: USA, GB
Erscheinungsjahr: 2016
„Olympus has fallen“ war 2013 ein zerstörerischer und
absolut phänomenal übertriebener und bis zum Umfallen unlogischer Film – ich fand
ihn super. Ab und zu brauche ich diese völlig realitätsfernen Filme, in denen
das Denken absolut unnötig und unerwünscht ist. Viel Gewalt, viel Patriotismus
und ganz harte Sprüche. Ist man in der richtigen Stimmung, bietet der erste
Teil, in dem Gerard Butler den harten Secret Service Agenten spielt, gute
Unterhaltung. Der zweite Teil "London has fallen" steht seinem Vorgänger in nicht viel nach. Der
Anlass und die Handlung sind noch einmal viel, viel unlogischer und mal im
Ernst: Was für eine harte Amtszeit hat eigentlich der amerikanische Präsident?! Aber ansonsten erwarten den Zuschauer viele rasante Bilder, schnelle und
gewalttätige Kampfszenen, ein ganz besonderer und böser Humor, derbe Sprüche
und verdammt viel Action. Ein unterhaltsamer Action-Streifen mit Gerard Butler
in eiskalter Manier.
Darum geht's:
Der britische Premierminister ist unter mysteriösen
Umständen gestorben. Zu seiner Beerdigung sind alle führenden Staatsoberhäupter
der westlichen Welt eingeladen. Natürlich nimmt auch der US-Präsident Benjamin
Asher (Aaron Eckhart) an der Trauerfeier teil. Begleitet wird er von seinem
treuen Leibwächter, dem Secret-Service-Agenten Mike Banning (Gerard Butler).
Bannings Schutz ist dringend nötig, denn skrupellose Terroristen unter Führung
von Aamir Barkawi (Alon Aboutboul) und dessen Sohn Kamran (Waleed Zuaiter)
wollen die Zusammenkunft in London nutzen, um sich der anwesenden Politiker zu
entledigen und die westliche Welt ins Chaos zu stürzen.
(Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/224988.html)
Meine Meinung
Ich musste aus der Zusammenfassung etwas herausstreichen, da
sie einfach zu viel verraten hat. Also wirklich! Natürlich weiß man vorher, was
man von „London has fallen“ erwarten kann. Allerdings braucht man ja nicht
gleich das Ende verraten...
Meiner Meinung nach ist ein Staatsbegräbnis, bei dem alle Staatsoberhäupter
anwesend sind, keine allzu unrealistische Veranstaltung. Dennoch kann ich mich
nicht erinnern so etwas jemals in der Realität gesehen zu haben?! Sagt Bescheid,
wenn ich mich irre. Dass man aber jede Regierung überrumpeln kann, jegliche
Institutionen unterwanderbar sind und die ganze Welt ins Chaos stürzen kann –
das glaube ich kaum. Aber was soll's: Die Amerikaner haben sich diesmal die
schöne britische Hauptstadt zum Zerstören ausgesucht und so begeben sich unsere
Helden nach London. Schon in den ersten 15 Minuten kam ich aus dem
Kopfschütteln nicht mehr heraus, da die Ereignisse während der Anschläge
einfach so so so unlogisch sind. Ich hatte eine Menge Spaß während ich diese
Szenen ansah – aber man muss unbedingt sein Denkvermögen ausschalten. Bei „London
has fallen“ handelt es sich nicht um einen geistreichen Film, sondern um einen
brutalen Actionstreifen. Gerard Butler turnt in guter James-Bond-Manier über
die Leinwand, ist dabei allerdings weniger charmant.
Seine Sprüche sind derb
und brutal - aber auch ziemlich lustig.
Die Dialoge können nicht wirklich
glänzen, sind in manchen Situationen sogar makaber – aber irgendwie
unterhaltsam.
Der Film ist der reinste Schwachsinn – aber irgendwie cool.
Vielleicht kann man meinen Gedankengängen folgen. Für mich ging es lediglich um
gute Unterhaltung und die bekam ich von der ersten Minute an. Es ist eigentlich
schon erschreckend, wie unsinnig der Film ist, aber ich habe ihn dennoch
genossen. Die Kulissen sind natürlich wunderschön, denn London hat nun einmal
eine Menge Glanz. Die Militärszenen spielen allerdings in irgendwelchen
leerstehenden Gebäuden, weshalb diese Bilder natürlich weniger schön sind.
Obwohl der Film so abstrus ist, sind die Grundgedanken natürlich mehr als
realistisch. Unsere Welt ist von anonymem Terrorismus geprägt und wird
tagtäglich bedroht. Sicher gibt es sogar Menschen, die sich wünschen, dass „London
has fallen“ eben nicht so konstruiert wäre, aber ich kann mir bei unseren
Sicherungsvorkehrungen solche Ereignisse einfach nicht vorstellen. Vielleicht
will ich es auch nicht. Aber sieht man einmal von der dämlichen Handlung ab,
kann man den Film genießen. Es gibt viele Wortwitze und Banning ist der
geborene amerikanische Held. Unglaublich, was er und Präsident Asher alles
überleben. Hierbei ist die Mischung zwischen abgebrühtem Mörder und liebendem
Mann, der bald Vater wird, besonders interessant. Für mich war Gerard Butler die
perfekte Besetzung und einer der Gründe, warum ich mir auch den zweiten Teil
ansah. Aaron Eckhart sehe ich sehr gerne zu und als etwas schüchterner, aber natürlich
überaus patriotistischer Präsident, gefällt er mir gut. Natürlich muss man auch
Morgan Freeman erwähnen, der solide und gekonnt seine Rolle als Vizepräsident spielt. Keine der
Leistungen ist herausragend, aber die Geschichte ist trotzdem packend. Der Film
endet in einem fulminanten und krassen Finale, welches durch den wunderbaren
folgenden Dialog zwischen dem englischen Militärchef und Banning eingeleitet
wird:
„Gehen Sie da nicht rein. Wir sehen auf den Bildern um die 100 Terroristen!“ Antwort Banning:“ Ihr Problem, wenn sie nicht mehr mitgebracht haben!“
Herrlich. Mir gefiel der Humor gut. Alles wird zerstört, die halbe Welt steht
auf dem Kopf, aber natürlich wissen die Amerikaner, wie man mit solch einer
Situation fertig wird. Dank des großen Helden Mike Banning, der einfach alles
für sein Land tut, was die letzte Szene gut unterstreicht.
Also...
Die Amerikaner haben sich wieder ein wunderbares
Actiondenkmal geschaffen, das man einfach nur genießen kann, wenn man hirnlose
Actionstreifen mag. Ich gehöre offenbar zu diesem kleinen Bevölkerungsteil,
denn ich habe mein Hirn sehr gern ausgeschaltet und habe Gerard Butler
zugesehen, wie er mal wieder den Präsidenten und nebenbei die ganze Welt
rettet. Ein fulminanter und brutaler Actionfilm mit schöner Kulisse, vielen
Stars und wenig Sinn. Ich vergebe dennoch gern 4 von 5 Sternen.
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