Titel: Millionär
Autor: Tommy Jaud
Sprecher: Christoph Maria Herbst
Verlag: argon Hörbuch
Preis: 9,99€
Seiten: 320
Dauer: 4h 36m
Beim Verreisen mit dem Auto habe ich Eines gelernt: Nimm
immer ein Hörbuch mit. Als es vor kurzem nach Dänemark ging, waren wir
natürlich vorbereitet. Die Mission: „Millionär“ von Tommy Jaud. Bereits auf dem
letzten Trip hatte ich mit einem Hörbuch des Autors sehr gute Erfahrungen
gemacht, daher konnte wenig schief gehen. Und das tat es wirklich nicht. Denn
nicht nur die lustige Geschichte, sondern auch die Lesart von Christoph Maria
Herbst machen dieses Hörbuch wieder zu einer sehr lustigen Angelegenheit, die
einen jeden Stau vergessen lässt.
Simon nörgelt, Simon nervt - aber Simon verbessert die Welt.
Glaubt er. Kirchenglocken, Klopapierperforationen, Karriere-Frauen - das sind
so seine Widersacher. Außerdem braucht der inzwischen arbeitslose Vollidiot mal
eben eine Million Euro, um eine nervtötende Nachbarin loszuwerden. In seiner
Not entwickelt Simon eine derart abgefahrene Geschäftsidee, dass die Chancen
hierfür gar nicht so schlecht stehen.
Tommy Jaud schreibt lockere und leichte Geschichten, über
die die Menschen lachen sollen. Man erkennt sich in den Charakteren immer ein bisschen selbst,
vollkommen karikiert und überspitzt, aber ein wenig Wahrheit spricht auf jeden
Fall aus seinen Büchern. So auch aus „Millionär“. Bisher kannte ich keine „Simon
Peters“-Geschichte, aber das macht gar nichts. Man kann dieses Hörbuch ohne
jegliches Vorwissen hören. Man lernt den etwas eigensinnigen Simon kennen und
kann sich am laufenden Band über diesen Mann amüsieren.
Die Geschichte ist recht kurzweilig und das Hörbuch ist nicht sehr lang. Somit
wird aber ein roter Faden verfolgt, was mit dieser kleinen Handlungsidee gar
nicht so leicht ist. Eigentlich weiß man lange nicht, worum es gehen soll, bis
Simon beschließt Millionär werden zu müssen. Erst dann kann er das Haus kaufen,
in dem er wohnt, um seine nervige und neureiche Nachbarin rauszuschmeißen.
Schon allein dieser Gedankengang ist herrlich. Und hinzu kommt natürlich, dass
das Ganze gar nicht so einfach ist, wenn man gerade arbeitslos ist. Aber die
Umstände, die Jaud sich einfallen ließ sind einfach klasse und man kann schon
allein über die Geschichte lachen. Hinzu kommt aber noch das gekonnte Vorlesen
von Christoph Maria Herbst. Ich habe schon ein paar Hörbücher mit seiner Stimme
gehört und egal ob tiefgründig oder witzig: Der Mann bringt es richtig herüber.
So auch in diesem Hörbuch. Herbst macht es einfach noch genialer. Seine Stimmen
sind so toll an die Charaktere angepasst, dass einem irgendwann die Lachmuskeln
wehtun. Spätestens wenn Johanna sich wieder einmal „Schlecht, schlecht,
schlecht“ beim Tennisspielen auf der Wii findet. Des Öfteren musste ich laut
auflachen. Die Charaktere sind authentisch und herzerwärmend - was will man also mehr?
Das Hörbuch hat Idee und Witz und ist eine vollkommen runde Sache. Der Sprecher
ist einfach großartig. Manchmal könnte die Geschichte ein bisschen mehr
Tiefgang haben, manchmal kann man Simon auch nicht ganz verstehen, aber das
ändert nichts an der Qualität des Hörbuchs und dem Spaß, den es mit sich
bringt. Ich vergebe 4,5 Spitzenschuhe.
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