Titel: Right - Er ist doch der Richtige...oder nicht?!
Autor: Jana Aston
Verlag: Plaisir d'Amour
Preis: 12,90€
Seiten: 316
Der Plaisir d’Amour Verlag machte mich mit seinem neuen Programm neugierig. Und deswegen griff ich zum neusten Titel des Verlags „Right – Er ist doch der Richtige…oder nicht?!“. Das Buch hat eine interessante Thematik: Wer ist der Richtige? Gibt es den Richtigen? Oder ist der Richtige der Falsche? All dies hat Jana Aston in ihrer Reihe aufgenommen. Das Thema ist gelungen und das Buch lässt sich gut lesen. Und dennoch hat sie sich ihre unterhaltsame Geschichte durch den Charakter der Protagonistin irgendwie kaputt gemacht. Everly ist merkwürdig und besonders, doch auch völlig abgedreht, egoistisch und oftmals unsympathisch. Das ist schade und macht die Geschichte zwar zu etwas Nettem, doch etwas Nettem mit Schwächen.
Meine Zukunft habe
ich sorgfältig durchgeplant. Ich habe sogar schon den perfekten Mann gefunden,
der es mit mir teilen soll - theoretisch zumindest. Denn ich habe beschlossen,
dass der beste Freund meines Bruders mein künftiger Ehemann wird, auch wenn dieser
mich nicht beachtet. Aber das ist mir egal, denn ich weiß, dass er der Richtige
für mich ist.
Doch dann platzt dieser Fremde einfach unangemeldet mitten in meinen schönen
Traum hinein! Er ist für meinen Geschmack viel zu gutaussehend, bestimmend,
hartnäckig und sexy, sowie unvorstellbar unverschämt. Das Wort
"Regeln" ist ein Fremdwort für ihn. Außerdem ist ihm jedes Mittel
recht, um mich zu bekommen.
Irgendwie sind wir uns ähnlich. Ich weiß aber nicht, ob mir das gefällt.
Was, wenn der Falsche der Richtige für mich ist?
„Right“ ist ein sehr kurzweiliges Buch, mit dem man durchaus
Spaß haben kann. Und im Grunde geht es um die ganz große Sache im Leben - um die
Liebe und alles, was damit einhergeht. Everly ist sich schon mit sechs Jahren
sicher, dass sie den Mann fürs Leben bereits gefunden hat: Finn, der beste
Freund ihres Bruders. Und seit diesem Lebensjahr setzt sie alles daran, das
Herz des Angebeteten zu gewinnen. Dafür greift sie durchaus mal zu Mitteln, die
eher unter Stalking als bloße Schwärmerei fallen. Der Leser lernt schnell,
dass Everly sich nimmt, was sie will und auf dem Weg dorthin keine Kompromisse
eingeht. Man könnte sie als dominant bezeichnen. Sie ist ein sehr schwieriger
Charakter, der dringend mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden
müsste. Aber das passiert leider nur kaum.
„Right“ hat auf den ersten 100 Seiten einen interessanten Erzählwechsel, denn
die Kapitel finden in der „Gegenwart“ und zu einer bestimmten Zeit
in der Vergangenheit statt. So landet der Leser im ersten Kapitel unmittelbar
in der Gegenwart und weiß gar nicht genau, was er mit der geschilderten
Situation anfangen soll. Kurz darauf lernt man Everly als kleines Mädchen
kennen und mit jeder Seite wird ihr Charakter deutlicher, mit all seinen
Stärken und Schwächen. Man kann Everly durchaus als besessen bezeichnen, was
Finn betrifft. Finn ist ein unscheinbarer Charakter, der kein Stück zu dieser
aufbrausenden Frauenfigur passt. Das weiß jeder – nur die besagte Frau nicht.
Und so kommen nach und nach die Details von Everlys Eroberungszug ans Licht,
die mich manchmal wirklich erschüttert haben. Zwischenzeitlich hielt ich die
Protagonistin für verrückt. Zwischendurch handelt sie wieder rationaler, doch
alles in allem wurde ich mit ihr nicht warm. Schade ist es auch, dass sobald
sich die beiden Zeitlinien getroffen haben, das ganze Buch nur noch in der
Gegenwart spielt. Natürlich ist es genau diese, die den Leser interessiert,
aber ich empfand es als kleinen Bruch im Erzählstil.
Ansonsten ist der Stil übrigens super und gut lesbar. Manchmal stolperte ich
über ein paar Aussagen von Everly, aber das ist eher ihrem Charakter, als dem
Stil zuzuschreiben. Wie am Cover unschwer zu erkennen ist, handelt es sich um
einen Erotik-Roman. Die Sexszenen sind allerdings nicht vorherrschend und
passen gut zum Buch. Everly ist ziemlich sexbesessen und hat Glück, dass ihr
Partner an ihrem ausschweifenden Wesen Gefallen hat. Viele der Szenen sind
schmutzig, aber so muss das bei Everlys Charakter auch sein.
Insgesamt muss ich sagen, gefiel mir die Chemie zwischen Everly und Sawyer – der
Falsche, also der Richtige. Beide harmonieren sehr gut, sind schlagfertig und
zwischen ihnen prickelt es ordentlich. Es ist ein wenig untypisch für den
starken Charakter von Everly, dass sie Finn nach all den Jahres des Stalkings
eintauscht, aber für die Geschichte nur förderlich. Insgesamt gefiel mir die
ganze Geschichte zwischen den beiden Protagonisten gut.
Doch am Ende wollte die Autorin einfach zu viel. Natürlich muss es einen Grund geben, warum Everlys Traumwelt an der Seite des Millionärs zerplatzt (ja, auch hier sind ein paar viele Klischees zu finden). Aber der hier auftauchende ist ziemlich schwach und viel zu schnell aus der Welt geschafft. Ich hatte das Gefühl, als wenn Aston am Ende noch schnell einen Aufreger brauchte und dann irgendwie ein Happy-End hinklatschen wollte. Sie nimmt sich nicht mehr so viel Zeit, wie noch am Anfang und das fand ich sehr schade. Denn gerade die Entwicklung der Beziehung zwischen Sawyer und Everly ist das Tolle am Buch. Warum sie dann das Ende so fix geregelt haben wollte, bleibt ein Rätsel.
Doch am Ende wollte die Autorin einfach zu viel. Natürlich muss es einen Grund geben, warum Everlys Traumwelt an der Seite des Millionärs zerplatzt (ja, auch hier sind ein paar viele Klischees zu finden). Aber der hier auftauchende ist ziemlich schwach und viel zu schnell aus der Welt geschafft. Ich hatte das Gefühl, als wenn Aston am Ende noch schnell einen Aufreger brauchte und dann irgendwie ein Happy-End hinklatschen wollte. Sie nimmt sich nicht mehr so viel Zeit, wie noch am Anfang und das fand ich sehr schade. Denn gerade die Entwicklung der Beziehung zwischen Sawyer und Everly ist das Tolle am Buch. Warum sie dann das Ende so fix geregelt haben wollte, bleibt ein Rätsel.
Alles in allem würde ich sagen, sollte man nicht zu viel über realistische
Vorstellungen während des Lesens nachdenken (, so viele sexliebende Millionäre
gibt es da draußen glaube ich nicht, wie uns viele Erotikromane weismachen
wollen). Aber schaltet man die Realität einmal aus, funktioniert „Right“ sehr
gut und wird zu einem Ventil, dem Alltagsstress und der Realität zu entfliehen.
Für mich nahm Everly zu viel Aufmerksamkeit in Anspruch, um das Buch wirklich
zu lieben. Aber „Right“ ist auf jeden Fall eine andere und sehr aufmüpfige
Geschichte. Und warum auch nicht? Warum sollte die Protagonistin immer ein kleines
Mäuschen sein? So ist es doch viel authentischer. Und dennoch war Everly mir
einfach viel zu anstrengend. Es gab durchaus Handlungsstränge, die mich gestört haben, aber ich will auch nichts überbewerten.
„Right – Er ist doch der Richtige…oder nicht?!“ ist ein
interessantes Buch mit einer sehr ungewöhnlichen Protagonistin. Ob man ihren
aufbrausenden, frechen und etwas gestörten Charakter mag, muss man selbst
entscheiden. Ich hatte so meine Probleme mit Everly und dennoch hat mich das
Buch gut unterhalten. Blendet die Realität aus und lehnt euch zurück, solltet
ihr zu „Right“ greifen. Dann kann man die Geschichte durchaus mit Spannung
lesen. Ich vergebe 3 Sterne für eine prickelnde Eroberungsgeschichte, der mit
einem absolut übertriebenen Ende kein Gefallen getan wurde. Aber Jana Aston
scheint gern die Extreme zu wählen, wie auch mit ihrer Protagonistin. Und warum auch nicht?!
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