Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen
Autor: C. C. Hunter
Verlag: Fischer
Preis: 14,99€
Seiten: 528
„Geboren um Mitternacht“ war
für mich eine große Überraschung. Das Buch hatte mir so gut gefallen,
dass ich mir die anderen vier Teile mit einem Mal bestellt habe. Ich musste
einfach wissen, wie das Chaos um Kylie weitergehen würde. Und eines kann ich verraten:
Es bleibt spannend. Nicht so spannend, wie in Teil eins, doch auch der zweite
Band kann sich sehen lassen.
Klappentext
Von dem Augenblick an, als Kylie im Shadow Falls Camp
eingetroffen ist, beschäftigt sie allein eine Frage: Was bin ich? Umgeben von
Vampiren, Werwölfen, Gestaltwandlern, Feen und Hexen brennt Kylie darauf, ihre
eigene übernatürliche Identität zu lüften. Doch ihre Suche nach Antworten wird
jäh unterbrochen, als ein Geist ihr prophezeit, dass jemand, den sie liebt, am
Ende des Sommers sterben wird. Wenn sie nur wüsste, wem die Gefahr droht und
wie sie diese aufhalten kann? Als wäre das nicht schon genug, muss Kylie sich
auch noch zwischen Lucas, dem sexy Werwolf, und Derek, der atemberaubenden
Halbfee, entscheiden. Aber sie braucht sie beide, denn eine dunkle Macht
verbirgt sich in Shadow Falls und bedroht alles, was Kylie wichtig ist. Nur mit
vereinten Kräften kann diese Macht bekämpft werden.
Meinung
Inhaltlich schließt „Erwacht im Morgengrauen“ nahtlos an den
ersten Teil der Shadow Falls Camp-Reihe an. Als Leser fühlt man sich, als wäre
man nie weg gewesen und tatsächlich ist keine Zeit vergangen. Kylie
kämpft mit den altbekannten Problemen. Allen voran die Frage nach ihrer
Herkunft. Aber da ist ja nicht nur das Problem, dass sie einfach nicht
herausfinden kann, was sie ist. Da wäre auch noch die offene Entscheidung
zwischen Derek oder Lucas, oder ihre Mutter, die noch überzeugt werden muss,
dass Kylie im Camp bleiben kann. Man könnte meinen, Jungs und Eltern seien doch
normale Teenagerprobleme, aber hinzu kommt noch das Gefühl, dass Kylie verfolgt
wird. Wer hat es diesmal auf sie abgesehen?
All dies sind Themen, die den Verlauf des Buches bestimmen. Allerdings ist
nicht jeder Handlungsstrang interessant. Meiner Meinung
nach hatte der zweite Teil vor allem zu Beginn so seine Längen. Erst die
letzten 200 Seiten konnten mich so richtig packen. Vorher empfand ich Kylie
doch als ziemlich naiv und dämlich. Das hört leider nie so richtig auf, aber
man gewöhnt sich dran. Der Geist, der Kylie in diesem Buch verfolgt, war mir
sehr suspekt. Allerdings fand ich dessen Auflösung gelungen. Insgesamt wirkt
die Protagonistin bereits reifer, als noch zuvor. Zum Glück sind
auch ihre Freundinnen Miranda und Della weiterhin an ihrer Seite. Die beiden
lockern das ganze Buch auf und beweisen erneut, was für herzensgute
übernatürliche Wesen sie sind. Holiday nimmt einen noch größeren Teil ein, als
noch zuvor. Bernett, der FRU-Beamte, der Holiday an die Seite gestellt wird, gefiel
mir sehr gut, hätte man nach Band eins vielleicht gar nicht gedacht.
Grundsätzlich plätschert das Geschehen im Camp erstmal so vor sich hin. Mal
sorgt sich Kylie mehr um dieses, mal um jenes. Das Finale gefiel mir ganz gut.
Wie im Buch zuvor empfand ich es aber als sehr plötzlich, allerdings schon
einleuchtender, als noch im Vorgänger.
In diesem Buch taucht man tiefer in die Welt von Shadow Falls ein und das
gefiel mir wirklich gut. Die Szenerie muss nicht erst erklärt werden, sondern
verschiedene Details treten auf den Plan. Kylie entdeckt immer mehr ihrer Gaben
und obwohl es mich nervt, dass nach Band zwei immer noch nicht klar ist, was
sie ist, finde ich es irgendwie logisch. Ich hoffe nur, dass ich am Ende nicht
so enttäuscht sein werde. Das Hin- und Her zwischen Derek und Lucas nervt mich
auch bereits ein wenig. Allerdings bin ich gespannt, was in den nächsten drei
Büchern noch so passieren wird.
Der Schreibstil von C. C. Hunter ist wieder dynamisch und jung. Zum Teil war er
mir sogar ein wenig zu pubertär. Ich habe mich nicht mehr so wohl im Stil
gefühlt wie zuvor, aber trotzdem passt die Erzählart zu Kylie und ist
authentisch.
Fazit
Alles in allem steigert sich „Erwacht im Morgengrauen“. Zu
Beginn befürchtete ich einen desaströsen zweiten Teil, aber ab der Mitte wurde
es wieder richtig gut. Es gibt kleine Punkte, die mich ein wenig stören,
allerdings gefallen mir die Grundstimmung und die Szenerie der Reihe sehr gut.
Das Geschehen entwickelt sich und wird spannender. Allerdings gibt es noch sehr
viel aufzuklären. Ich hoffe der dritte Teil wird dort ansetzen. Ich vergebe
übernatürliche vier Spitzenschuhe.
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