26. März 2018

Rezension: "Unicorn Rise - Kristallflamme" von Claudia Romes


Titel: Unicorn Rise - Kristallflamme
Autor: Claudia Romes
Verlag: Digi:tales
Preis: 3,99€
Seiten: 236

Das Cover verzauberte mich sofort. Aber der Name? „Unicorn Rise – Kristallflamme“ war ein Titel, der meine Aufmerksamkeit schnell erregte, was aber nicht am Titel lag. Denn diesen finde ich immer noch nicht ganz clever gewählt. Wer liest in meinem Alter denn eine Geschichte, in der Einhörner im Namen vorkommen? Die Frage konnte ich nach Lesen des Prologs schnell beantworten: Ich! Denn trotz verfehltem Namen, der mich eher abschreckte, gefiel mir das Cover sehr gut. Unter dem Klappentext konnte ich mir wenig vorstellen, doch ich gab dem Buch eine Chance. Und ich habe es nicht bereut! Die Geschichte rund um die Prinzessin Tara ist interessant, besitzt jugendliche Frische und ist wirklich spannend. De Autorin Claudia Romes hat tolle Ideen in ihre Welt eingearbeitet und ich freue mich nach diesem großartigen ersten Teil sehr auf das Finale der Dilogie. Denn obwohl der Einhorn-Trend langsam abflaut, solltet ihr diese Unicorn auf ihrem spannenden Weg unbedingt begleiten!

Ein sternförmiges Mal, das sie unter ihrer Kleidung versteckt hält, und rätselhafte Träume von einem Mann, der in Flammen steht – mehr Verbindungen zu ihrer Vergangenheit sind Tara nicht geblieben. Als sie Cole kennenlernt, hat sie vom ersten Moment an das Gefühl, dass es ihr vorherbestimmt war, ihm zu begegnen. Mit ihm kehren die Erinnerungen an ihre wahre Familie zurück und das Wissen um eine gefährliche Macht, vor der ihr Vater sie verstecken wollte. Die Zeit ist gekommen: Tara muss herausfinden, was es mit ihrem geheimnisvollen Totem auf sich hat, und ein großes Erbe antreten. Doch Jancon, ihr erbittertster Feind, hat bereits seine finsteren Kreaturen ausgesandt, mit nur einem Ziel: Tara zu töten.

Trotz fantastischem Cover schreckte mich der Name ab. Nachdem ich aber den Prolog gelesen hatte, gelang es der Autorin, mich in ihrer Welt gefangen zu halten. „Unicorn Rise“ beginnt mit einer High-Fantasy Szene, die überaus gelungen ist. Krieg, fantastische Wesen, Aufopferung und Hoffnung treffen aufeinander. Es wird toll in die Szenerie eingeführt und somit macht der Einstieg einfach Lust auf mehr. Die eigentliche Geschichte beginnt dann in unserer Zeit in Dublin. Der Leser lernt die Protagonistin Tara kennen, die eher ruhig und ängstlich ist, dennoch aber eine gewisse Stärke symbolisiert. Natürlich darf die quirlige beste Freundin an ihrer Seite nicht fehlen. Zusammen bilden Tara und Marybell ein gutes Gespann, auch wenn die beiden etwas prototypisch für eine Jugendbuchgeschichte sind. Dennoch hatte ich sofort Spaß mit ihnen. Langsam, aber durchaus in einem angemessenen Tempo entwickelt sich dann die Spannung des Buches. Die normale Welt wandelt sich immer weiter in eine magische, unbekannte Wesen tauchen auf und plötzlich wird Taras Leben auf den Kopf gestellt. Tara entwickelt sind im Verlauf dieser Handlung sehr gut. Sie reift und entdeckt neue Seiten an sich. Insgesamt gefiel sie mir als Protagonistin wirklich gut. Auch Marybell ist ein toller Charakter, der Schwung ins Geschehen bringt. Als Tara dann auf Cole trifft, nimmt die Handlung eine neue Wendung. Ab diesem Zeitpunkt befinden wir uns in einer tollen Fantasygeschichte, in der ich sehr gern versunken bin. Cole ist ein interessanter Charakter, über den man auch nach Beenden des Buches noch nicht alles weiß. Doch auch das Gespann Cole und Tara passen gut zusammen und ich bin auf weitere Entwicklungen in diese Richtung wirklich gespannt. Nebenbei erwähnen möchte ich, dass es in „Unicorn Rise“ wahrlich nicht um eine Liebesgeschichte geht und das empfand ich als sehr erfrischend. Ein bisschen Geflirte gehört natürlich dazu, doch hier gibt es noch viel Potenzial, was sicher im nächsten Teil ausgeschöpft wird. Primär geht es aber eben um Tara und ihre Entwickelung. Um ihre erwachenden Fähigkeiten und um ihre Liebe zu ihrer Heimat und deren Rettung. Es gibt viele tolle und vielschichtige Charaktere und ich vermute schon jetzt die ein oder andere Wendung. Das Figurenkonstrukt gefiel mir aber wirklich gut.
Ebenfalls gelungen sind der Spannungsaufbau und die Einführung in die Welt und die Grundidee. Diese finde ich wirklich fantastisch und das hatte ich sicher nicht erwartet. Doch die Geschichte ist logisch und wirklich spannend aufgebaut! Lediglich am Ende muss ich etwas kritisieren. Denn in den letzten Kapiteln flaut die Spannung ein wenig ab. Es gibt keinen richtigen Showdown und dadurch endet das Buch etwas abrupt. Andererseits war dieser seichte Abgang auch ungewöhnlich. Dennoch ist die Mitte des Buches deutlich spannender, als sein Ende. Mir fehlte ein wenig der Knalleffekt. Außerdem sind manche Handlungsteile etwas vorhersehbar, was schade ist. So bleibt die Autorin ihrer Idee aber treu und ein paar interessante Überraschungen gibt es dennoch.
Wirklich schön empfand ich auch den Stil von Claudia Romes. Sie hat es geschafft, eine Geschichte zum Genießen und Weglesen zu schreiben. Ich habe einen Großteil des Buches an einem Tag gelesen, denn wenn man einmal in dieser Welt abgetaucht ist, dann möchte man sie gar nicht mehr verlassen. Die Kapitel sind übrigens relativ kurz, was mir auch sehr gut gefiel. Sie haben Titel, welche ich nicht immer als aussagekräftig empfand, aber die dennoch passen. 
Und was ist mit dem Thema der Einhörner? Nun ja. Ich bin kein riesiger Einhorn-Fan. Doch die Einhörner haben einen schönen und auch dezenten Kontext. Und vor allem geht es nicht um kleine dicke Plüscheinhörner, sondern um die Könige der Fantasywelt. Es gibt auch weitere tolle magische Wesen im Buch. Die Totems konnten mich allesamt begeistern! Und diese Idee gefiel mir im Buch auch einfach am besten! Es gibt Phönixe, Greife und sogar Drachen. Aber wenn ihr rausfinden wollt, was es mit ihnen auf sich hat, dann greift zu „Unicorn Rise – Kristallflamme“ – es lohnt sich! Nicht nur für den klassischen Fantasyfan.

„Unicorn Rise – Kristallflammen“ hat mich wirklich überrascht und das im positiven Sinn. Ich hatte keine großen Erwartungen, sondern stand der Geschichte eher skeptisch gegenüber. Vielleicht konnte Claudia Romes mich gerade deswegen so überzeugen. Die Geschichte um den Clan des Einhorns ist toll konstruiert und logisch aufgebaut. Die moderne Welt wird mit großartigen Fantasyelementen gepaart und so wird eine wirklich schöne Welt erschaffen. In dieser Welt finden sich interessante Figuren wieder, deren Geschichte ich gern noch weiter verfolgen werde. Wegen kleiner Kritikpunkte muss ich natürlich etwas abziehen, aber insgesamt bin ich selbst überrascht, wie gern ich dieses Buch gelesen habe! Und deswegen vergebe ich 4,5 Spitzenschuhe für Tara und ihr Totem.



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