Titel: Malou - Diebin von Geschichten
Autor: Lisa Rosenbecker
Verlag: Impress
Seiten: 247
Preis: 3,99€
„Malou – Diebin von Geschichten“ war nicht mein erstes Buch von Lisa Rosenbecker. Ich bin auf diese junge und sympathische Autorin durch ein anderes Werk aufmerksam geworden, von dem ich mir aber leider etwas mehr erwartet hatte. Der Klappentext von „Malou“ hat mich dann aber so überzeugt, dass ich das Buch kaufen musste. Und ich bereue es keine Sekunde! Denn dieses Buch ist wunderbar! Es baut auf eine innovative und tolle Idee, die wirklich gut umgesetzt wurde. Von Anfang bis Ende auf ganzer Linie absolut überzeugend: Begleitet die Anti-Muse auf ihrer Reise durch die Welt der Bücher. Es lohnt sich!
Klappentext
Jeder weiß, dass der Kuss einer Muse auch aus dem
gewöhnlichsten Menschen einen gefeierten Autor machen kann. Doch die wenigsten
wissen um die Anti-Musen, wie Malou Winters eine ist. Als Tochter einer
Normalsterblichen und einer Romanfigur hat sie von der versteckten
Zwischenweltbibliothek aus Zugang zu sämtlichen Londoner Buchwelten, die jemals
erdacht und aufgeschrieben wurden. Statt jedoch zu inspirieren, ist es ihre
Bestimmung, nicht zu Papier gebrachte Ideen zu finden und zu löschen. Eine
Lebensaufgabe, die sie nicht selten frustriert, vor allem da in letzter Zeit
etwas mit den Personen, zu denen ihre Aufträge sie führen, nicht zu stimmen
scheint. Und dann gerät sie auch noch ins Visier eines nicht unattraktiven jungen
Mannes, der gefährlich nah dran ist, ihre wahre Identität zu erraten…
Meinung
Zuerst muss gesagt werden, dass die Autorin ihre Welt bis
ins kleinste Detail durchdacht hat. Und das führt dazu, dass die Geschichte so
überzeugend wird! Ich habe noch nie auch nur ansatzweise etwas über Musen,
Anti-Musen, Flashs, Blockaden oder sonstige Wesen des Litersums gehört oder
gelesen. Für mich hat Lisa Rosenbecker hier einen wahren Kuss der Muse bekommen
und diese Idee phänomenal umgesetzt. In dieser Geschichte hat mir überhaupt
nichts gefehlt. Im Gegenteil, es gab immer neue Wendungen und unerwartete
Handlungsstränge. Manchmal drehte die Geschichte sich in einer andere Richtung
als erwartet, aber genau das machte im Gesamtkonzept Sinn und so war man von
der Handlung nie gelangweilt, sondern beeindruckt. Also: Diese wirklich
innovative Idee hat mich sofort mitgerissen.
Die Welt, zu der die sympathische Malou Winters Zugang hat, ist wirklich
wunderbar. Sie kann Geschichten betreten und Buchcharaktere kennenlernen.
Natürlich gibt es Beschränkungen, aber mit der Zeit wird klar, dass sie nur einen
Bruchteil der Buchwelt weiß. Im Grunde ist Malous Aufgabe frustrierend. Viel
lieber würde sie Ideen schenken, als sie zu entfernen. Aber nicht jeder kann
alles haben. Also geht sie ihrer Bestimmung nach. Doch dann geschieht das Unerwartete: einer ihrer Aufträge wird ermordet. Als dann auch der nächste
Auftrag bereits getötet wurde, bevor Malou ihr Opfer küssen konnte, ist nicht
nur für die Polizei klar, dass Malou etwas mit den Morden zu tun haben muss. Es
entwickelt sich eine spannende Geschichte mit Krimi-Elementen, gepaart mit
Romantik und Fantasy. Die Mischung ist atemberaubend und macht so viel Spaß!
Denn Spaß ist auch im Konzept der Geschichte sehr wichtig. Die Autorin hat
einen schönen flüssigen und jugendlichen Stil, der toll zur Geschichte passt.
Es gibt einige humoristische Element, wie etwa Malous Kater Sheldon, auf den
ich aber gleich noch komme. Zumeist ist der Witz in kleinen Nebensätzen zu
finden. Malou hat auf jeden Fall Humor. Ich musste immer schmunzeln, wenn die
Minions oder die Lizenz zum Küssen erwähnt wurden. Der Roman wird dadurch modern und zeitnah.
Der Stil fügt sich ausgesprochen gut.
Die Charaktere sind ebenfalls toll gelungen. Ich konnte mich sofort mit Malou
identifizieren, denn sie ist nicht die typische Heldin und etwas verpeilt. Und
trotzdem ist sie herzensgut und die perfekte Protagonistin. Ihre Mutter schloss
ich ebenfalls sofort ins Herz, ebenso wie die Freundinnen Emma und Tia. Die
Geschichte um die letztgenannten gefiel mir übrigens auch äußerst gut.
Rosenbecker baut hier ein neues und modernes Thema ein, das aber nicht
gekünstelt wirkt, sondern sehr authentisch daherkommt. Der männliche Gegenpart zu Malou ist Chris
Lansburry – ein Polizist. Dass sich eine Liebesgeschichte entwickeln würde, ist
schnell klar. Diese war aber sehr sacht und kam erst langsam zu Stande, was
wirklich gut in die Geschichte passt. Es gibt wirklich viele tolle Figuren im
Buch und die herausragende ist wohl Sheldon, Malous eigensinniger Kater. Ich
bin wirklich kein Katzenfreund, aber Sheldon ist eine eigene Persönlichkeit,
die die Handlung auflockert und urkomisch und herrlich herzlich macht. Eine tolle
Ergänzung zur Geschichte!
Insgesamt spürt man in jeder Zeile die Liebe der Autorin zum Buch. Anders kann
man diese Geschichte auch nicht schreiben. Es gibt so viele kleine Details der
Buchwelt, die nur durch eine solche Liebe entstanden sein können. Rosenbecker
hat als Bloggerin eine ganze Menge Ahnung vom Lesen und Büchern und deswegen
haben mir kleine Zeilen wie
„Ich kann kaum glauben, dass eine solche Frau, wie du sie beschrieben hast, einfach auf andere Leute schießt. Sie klang rein äußerlich gar nicht wie jemand, von dem man so etwas erwarten würde.“ „Never judge a book by ist cover, sage ich da nur.“
das Herz erwärmt. Man fühlt sich in diesem Buch einfach
verstanden.
Zum Ende noch ein paar Worte. Das Ende war so ganz anders, als ich anfangs
erwartet hatte. Es hat mich überrascht. Und es wird unglaublich emotional, was
ebenfalls eine Überraschung war. Ich hatte Tränen in den Augen, denn der
Ausgang der Geschichte rührte mich sehr. Eines sei gesagt: Es endet nicht für
jeden Charakter gut!
Das letzte Kapitel bringt den Leser aber wieder zum Lächeln. Ich spreche mein
Kompliment für den geschlossenen Kreislauf aus, der untadelbar gelungen ist und einen Hauch Realität in die Geschichte bringt.
Fazit
Niemals hätte ich erwartet, dass mich „Malou – Diebin von
Geschichten“ so begeistern würde. Aber das hat es. Dieses Buch ist für jeden
Leseliebhaber ein Highlight! Es gibt einen tollen Genremix, der mit viel Herz
verfasst wurde. Die toll ausgearbeiteten Charaktere fügen sich großartig in die
Geschichte. Insgesamt muss man sagen, dass das Gesamtkonzept herausragend ist
und ich froh bin, dass diese innovative Idee eine solch phänomenale Umsetzung
gefunden hat. Wahres Lieblingsbuchpotenzial wird selbstverständlich mit 5
Spitzenschuhen belohnt. Ich wünsche Lisa Rosenbecker weiterhin solche tolle Ideen!
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