19. Juli 2017

Rezension: "Nova und Avon - Mein böser, böser Zwilling" von Tanja Voosen


Titel: Nova und Avon - Mein böser, böser Zwilling
Autor: Tanja Voosen
Verlag: Carlsen
Preis: 11,99€
Seiten: 304

„Tanja Voosen“ ist kein unbekannter Name in der Bloggerszene. Auch nicht in der Autorenszene. Tatsächlich ist ihr Blog einer der ersten, denen ich gefolgt bin und auf meinem Kindle befindet sich das ein oder andere Buch von ihr. Dennoch hatte ich bisher noch nichts von Tanja Voosen gelesen. Auf der LBM stellte sie aber ihr Buch „Nova und Avon – Mein böser, böser Zwilling“ vor, das ein wenig anders ist, als ihre anderen Bücher. Es handelt sich um den ersten Teil einer Kinderbuchreihe, die ein zauberhaftes Cover ziert. Tanja Voosen stellte das Buch so herzerwärmend vor, dass ich nicht widerstehen konnte. Obwohl es sich nicht um mein absolutes Lieblingsgenre handelt, wurde „Nova und Avon“ mein erstes Buch der Autorin. Und ich fand es einfach nur zuckersüß! Perfekt für junge Mädchen! Hätte ich eine Tochter, ich würde ihr diese magische Geschichte sofort in die Hand drücken.


Klappentext


Hier ist NOVA: unscheinbar, schüchtern, tollpatschig. Dort ist ein böser Fluch. Und auf einmal gibt es AVON: intrigant, zuckersüß und verflucht gefährlich ...
Nova ist sprachlos. Sie glaubt nicht an Magie. Doch seit sie auf dem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verhext wurde, ist da plötzlich diese Doppelgängerin: Avon. Eine hinterhältige Nova-Kopie, die sich bei Novas Eltern einschleimt, die dem süßesten Typen der Schule peinliche Sachen sagt und Novas Wellensittich ärgert. Schnell wird klar: Nova muss ihren bösen Zwilling wieder loswerden. Sie muss mutig sein und über ihren Schatten springen. Vor allem aber braucht sie eine gute Freundin – am besten mit magischen Fähigkeiten. Denn gegen so viel schwarze Magie hilft nur eines: noch mehr Magie ...


Meinung


Natürlich gibt es bei Kinderbüchern Unterschiede zu Büchern aus anderen Genres. Es wäre auch fatal, wenn dies nicht der Fall wäre. Die Handlung ist schlichter, ein paar mehr Stereotypen können bedient werden und natürlich ist der Stil simpler, die Sätze kürzer und so weiter. All dieser Dinge war ich mir vor dem Lesen von „Nova und Avon“ bewusst und sie sind auch deutlich zu erkennen. Aber für mich hat Tanja Voosen den Genrewechsel einfach perfekt gemeistert! Beim Lesen habe ich mich wieder wie eine 12-Jährige gefühlt, die in ihrer Lieblingsreihe liest. Für mich hat Voosen hier ein großartiges Konzept erschaffen.
Nova ist eine Figur zum Identifizieren, denn sie ist tollpatschig, in den coolsten Jungen der Schule verliebt und auch ein klein bisschen nerdig. Andererseits ist ihr gesamtes Leben völlig überspitzt. Sie hat keine richtige Freundin und ihre Eltern sind mehr als oberpeinlich. Beide führen auch noch Berufe aus, in denen sie quasi magische Phänomene beweisen wollen und deswegen hält jeder Nova für die Tochter von Spinnern. Auch Nova glaubt ja so gar nicht an Magie, aber dann bestiehlt sie eine Wahrsagerin und das Unglück nimmt seinen Lauf. 
Tatsächlich taucht die zweite Titelheldin "Avon" erst relativ spät, zur Mitte des Buches hin, auf. Aber bis dahin ist es keinesfalls langweilig. Und nachdem Avon auf der Bildfläche aufgetaucht ist, erst recht nicht mehr. Mir gefiel die gesamte Geschichte wirklich unglaublich gut. Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt stehen ganz klar im Fokus. Aber auch Themen wie Familie oder die erste Liebe stehen im Raum. Und natürlich die Magie. Der magische, oder auch phantastische Anteil der Geschichte passt wunderbar zum Buch. So ein bisschen darf doch jedes Mädchen an Magie glauben, oder? In Rahmen der Geschichte verhält sich die Handlung logisch und ist zielstrebig. Sehr typisch für ein Kinderbuch und vielleicht gerade deswegen so gut. Die einzigen Nebenhandlungen betreffen Novas Schwarm Fitz und ihre Eltern. Beide Nebenhandlungen gefielen mir wirklich gut!
Die Figuren sind überaus gut gelungen. Wie ich schon sagte, ist Nova eine Figur, mit der man sich identifizieren kann. Zumindest als Mädchen. Wir waren schließlich alle einmal in diesen peinlichen Schulsituationen. Und jeder von uns weiß, wie wichtig dann Freunde sind. Womit wir bei meinem Lieblingscharakter wären: Fee. Ich habe tatsächlich im wahren Leben eine Freundin, mit genau diesem Namen, nur ist er bei meiner Freundin nicht mal ein Spitzname. Das war für mich von Anfang an ein gutes Zeichen. Fee ist die verrückte, etwas verdrehte, aber so liebenswürdige Freundin, die Nova unbedingt gebraucht hat. Mit ihr kommt sehr viel Humor ins Buch (, Nova ist in ihrer Art zu erzählen allerdings auch wirklich amüsant). Fee ist lustig, ohne es zu wissen und ließ mies des Öfteren schmunzeln. Schon ihre Vorstellung, war ein Wahnsinns-erster-Auftritt! Nova und Fee begegnen sich zum ersten Mal in einer Bibliothek:
„Ach so, ich hab mich noch gar nicht vorgestellt.“ Fee verbeugte sich dramatisch. „Ich bin Felicitas von Feetastisch und Expertin für Magie jeder Art. Und für alles Übernatürliche. Außerdem bin ich ganz gut darin Rätsel zu knacken, und ich kann ziemlich beeindruckende Regentänze – willst du mal sehen?“ Nova packte sie am Arm. „Lieber nicht.“ „Ja, du hast Recht. Die armen Bücher.“
Oh ja, was würden die Bücher nur machen, wenn es in der Bibliothek plötzlich regnen würde? Denn dass Fee gut im Umgang mit der Magie ist, ist sonnenklar. Gemeinsam mit ihr begibt Nova schließt Nova nicht nur eine tolle und tiefe Freundschaft, gemeinsam machen sie sich auch daran die fiese Avon zu besiegen. Denn die ist der absolute Albtraum. Sie ist quasi alles Schlechte, was es an Nova gibt, nur noch hundertmal schlimmer und peinlicher. Man leidet regelrecht mit Nova mit.
Auch, weil sie natürlich die Oberzicke der Schule zur Feindin hat. Hach, ich erinnere mich auch noch gut an diese Statuszeiten in der Schule. Demnach ist das Buch also gar nicht so unrealistisch.
Nova ist die Erzählerin der Geschichte und das passt gut zu ihr. Voosens Schreibstil gefiel mir wirklich gut und ich schlitterte in so kurzer Zeit durchs Buch, dass es erschreckend ist. Das Schreibstil ist bildreich, flüssig und kindgerecht.


Fazit



Ich habe Novas Reise so gern verfolgt! Das Buch hat einfach alles, was es braucht und ein tolles Kinderbuch zu sein. Die Themen sind altersgerecht und aufregend, die Geschichte spannend und der magische Anteil macht die Sache noch besser. Außerdem sind die Charaktere einfach traumhaft, jeder auf seine ganz eigene Art. Am Ende musste ich mich wahrlich fragen, wie ich das Buch bewerten soll. Denn natürlich hat es nicht die Klasse von Weltliteratur, oder käme an meine Lieblingsbücher heran. Aber dann fragte ich mich, was an dem Buch hätte anders sein sollen und kam zu dem Schluss: Nichts! Denn das Buch ist perfekt so, wie es ist. Und deswegen vergebe ich 5 Spitzenschuhe.




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