15. Dezember 2017

Reisebericht: "Paris avec ma grand mère" - Der etwas andere Städtetrip

Hallo ihr Lieben!


Heute möchte ich mit euch ein paar Reise-Impressionen aus dem wunderschönen Paris teilen! Es ist schon ein kleines Weilchen her, dass ich die französische Hauptstadt in diesem Jahr besucht habe, aber irgendwie kam ich nie dazu, meine Eindrücke als Reisebericht festzuhalten. Und nun...nun habe ich gerade ein paar Stündchen Zeit, daher lasse ich meine Gedanken wieder zurück schweifen. Zurück zu meiner Reise im September, zurück in die Stadt der Lichter, die Stadt der Liebe - Paris.

Reisevorbereitungen


Im September bin ich 25 Jahre alt geworden (Das ist schon eine Zahl..bah...da schaudert's mir). Unbedingt wollte ich vorher noch einmal in die wunderschöne Stadt Paris, die ich bereits 2011 besucht hatte. Denn unter 25 Jahren kommt man in so gut wie alle Museen oder Gebäude umsonst rein! Oh ja! Und wenn nicht umsonst, dann wenigstens vergünstigt. Aber alleine reisen macht nur halb so viel Spaß und kostet Überwindung. Mit wem konnte ich also so mitten im Jahr die Koffer packen? Ich brauchte jemanden, der meine Interessen teilt und dem es nichts ausmacht, stundenlang in einem Museum zu hocken und Geschichte zu atmen.
Ich fand die perfekte Person!
Meine Oma.
Ja, viele von euch finden es vielleicht komisch, mit seiner Oma zu verreisen. Ist es irgendwie auch. Denn natürlich sind die Interessen nur ähnlich und nicht gleich. Lebensentwürfe sind andere und die Entdeckungslust ist vielleicht auch verschieden. Und trotzdem hat man einen Menschen bei sich, der alles für den anderen tun würde.
Es war einfach der Wahnsinn! Meine Oma ist eine großartige Frau und war zu fast jeder Schandtat bereit. Wir liefen stundenlang durch Paris, tranken Kaffee und aßen Crepes. Aber man darf natürlich nicht vergessen, dass diese Frau schon 79 Jahre alt ist! Wie ihr euch denken könnt, ist meine Oma super fit. Aber erst mit ihr an meiner Seite habe ich gemerkt, wie stufig Paris doch ist... :/ :D

Aber genug der einleitenden Worte. Schließlich wollte ich keinen Liebesbrief an meine Großmutter verfassen, sondern einen Reisebericht über Paris.


Der erste Tag: Reisestrapazen und 422 Stufen 



Meine Paris-Reise sollte eigentlich nicht der typische Touristentrip werden, schließlich war ich schon einmal dort. Aber so richtig kann man sich vor den Orten ja nicht schützen. Und irgendwie hatte ich auch Lust das meiste einfach noch einmal zu tun! :)
Nach unserer Ankunft in Paris (, meine Oma hatte einen schicken Reiseanzug an, wie sich das wohl früher einmal gehörte :D...ich war mit Jeans und Pulli neben ihr wahrlich underdressed) hatten wir einen Haufen Probleme. Der Flug war toll. Und dann ging alles schief. Oh ja.
Denn vom Flughafen fuhren keine Züge ab. Keine Ahnung, ob die in Frankreich genauso drauf sind, wie bei der Deutschen Bahn. Oder ob es eine Terrorwarnung gab? Polizei war auf jeden Fall genügend vorhanden. Jedenfalls kamen wir nicht vom Flughafen weg. Schon dumm. Man schickte uns erst zum Terminal 3, dann zum Busbahnhof, von dort zu einem anderen Gleis und letztendlich fuhr uns ein Bus zu einem anderen Bahnhof. Von dort konnten wir einen Zug Richtung Montparnasse nehmen...immerhin. Und von da aus war es ganz leicht das Hotel zu finden. Aber das ständige Hin und Her, das planlose Gerenne und die drei Stunden Verzögerung waren wahrlich kein guter Einstieg.
Aber sobald man in Paris ankommt, atmet man eine andere Luft. Paris ist einfach etwas Besonderes. Die Architektur, die Menschen - alles verschwimmt zu einer Atmosphäre, die man nirgendwo anders findet.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, begannen wir zum Stadtzentrum zu spazieren. Leider hatten wir insgesamt wenig Glück mit dem Wetter. Wie auch in Deutschland war der September in Paris durchwachsen. Mal sonnig, aber oft regnerisch und vor allem stürmisch. Am ersten Tag kamen wir aber noch ganz gut davon. Unser Weg führte uns zu einem Ort, der förmlich nach mir rief und den ich unbedingt noch einmal besuchen musste: Notre dame.
Die Kirche ist tief in meinem Herzen verankert, seit ich "Der Glöckner von Notre Dame" als Kind gesehen habe. Früher hatte ich mir aufgrund des Films die Kirche viel größer vorgestellt. Doch sie hat etwas Familiäres, aber Wunderschönes. Meine Oma und ich erkundeten die Kirche von innen, die sehr, sehr dunkel ist. Und danach kauften wir uns Tickets, um auf den Turm zu steigen. Die Wartezeit vertrieben wir uns in einem Cafe direkt neben diesem Wahrzeichen. Und dann kamen die 422 Stufen. Puh. Erst als wir wieder vom Turm abstiegen, merkte ich, dass es ja gar nicht so selbstverständlich ist, wenn eine fast 80-Jährige mal eben über 800 Stufen nimmt. Ups...aber sie hat sich mit Bravour geschlagen. Und danach ist sie auch nirgendwo mehr raufgestiegen, wenn sie nicht musste :D

Der Blick von Notre Dame ist ein Traum! Mitten auf der kleinen Saine-Insel hat man eine wunderschöne Aussicht und ist doch eigentlich gar nicht so hoch.
Ich habe vor ein paar Jahren das Buch "Der Glöckner von Notre Dame" von Victor Hugo gelesen. Es ist ziemlich grausam und dennoch vermittelt es einen Eindruck, wie viel diese Kirche Paris schon immer bedeutet hat, was für ein Lebensmittelpunkt sie war. Man kann träumen, während man auf den Platz vor der Kathedrale blickt und darüber nachdenkt, was dort alles schon geschehen sein muss, während heute nur Leute mit Selfiesticks dort posieren...
Manchmal will man die Wirklichkeit doch wirklich eintauschen, nicht wahr?!

Wir machten auf dem Rückweg zum Hotel einen Umweg und spazierten noch weiter durch die Straßen von Paris. Vorbei an der prunkvollen Conciergerie, über die Pont Neuf mit all den Liebesschlössern und hin zum Centre Pompidou. Der Blick von der Plattform soll überwältigend sein, doch leider fanden wir nicht den richtigen Weg. Das Centre ist nicht nur von außen etwas chaotisch ;) So warfen wir nur ein paar Blicke auf das futuristische Gebäude und spazierten zurück ins 10e Arrodissement.



Von Meisterwerken, Nintendos, gestohlenen Regenschirmen und dem Phantom der Oper


Denn am nächsten Tag erwartete uns ein volles Programm, das unsere Füße nicht schonen sollte. Ein Besuch im Louvre stand an! Bei meinem letzten Besuch kam ich durch die Pyramide vom Hauptplatz ins Museum. Dieses Mal gingen wir durch die Metrostation und kamen am berühmten Punkt vorbei, an dem die beiden Pyramiden sich beinahe berühren. Traumhaft!
Anfangs war es noch nicht so voll im Louvre und ich besorgte Audioguides. Eigentlich sind diese kleinen Dinger ja immer sehr hilfreich. Man gibt einfach eine Nummer ein und schwups...schon hörst du etwas zu einem Kunstwerk. Nicht aber im Louvre. Denn das Louvre hat eine Kooperation mit Nintendo.
Klingt doof?
Ist es auch!
Denn der Audioguide ist quasi ein Nintendo, der durch deine GPS Daten merkt, wo du stehst und dann darfst du mit dem Bewegungskreuz auswählen, ob du etwas Hören willst usw. Es ist super kompliziert und selbst ich schnallte das Gerät nicht so ganz. WIE SOLLTE ES DANN MEINER FAST 80-JÄHRIGEN OMA GEHEN? Sie verstand das natürlich überhaupt nicht und so endete es damit, dass ich nur manchmal ein paar Einspielungen abrief und der Guide die meiste Zeit ungenutzt blieb...
Tja...
Hauptsache modern..
Nope..

Das Louvre sollte man in seinem Leben einmal besucht haben. Zumindest, wenn man sich für Kunst oder Geschichte interessiert! Mir war es ein wahres Bedürfnis noch einmal einen ganzen Tag in dieser unglaublichen Sammlung zu verbringen! Es gibt so viele Kunstwerke, die ich noch einmal genauer betrachten wollte. Da wären zum Beispiel der Saal des Apollo, der mit seinem Prunk ein absolutes Aushängeschild des Louvre ist. Meine Oma hat diesen Raum geliebt, denn Deckenmalereien sind ihre Passion. Wundervoll finde ich auch die kopflose Göttin Nike, die mitten im Treppenhaus steht. Natürlich auch Venus und Athene, die man tausendfach von Kopien kennt. Aber steht man vor dem Original, gibt einem das noch ein bisschen mehr. Ich habe dieses Mal auch etwas mehr auf die Bilder geachtet, die Jeanne d'Arc zeigen, denn erst kürzlich habe ich mir ihre Geschichte genauer zu Gemüte geführt. Auch die berühmten Bilder in der großen Galerie konnten wir uns nicht entgehen lassen. Darunter Marianne - das Symbol von Frankreichs Freiheit und das Krönungsbild von Napoleon. Meine Lieblingsskulptur im Louvre ist übrigens Amor mit Psyche. Ich liebe die Sage der beiden und die Skulptur drückt für mich wahre Liebe aus...(beachtet den Mann im Hintergrund einfach nicht ;) :D ).

Nicht vergessen darf man natürlich die Mona Lisa. Ja...wer ins Louvre kommt, versucht einen kurzen Blick auf das Meisterwerk zu erhaschen. Auch wenn das gar nicht einfach ist, denn das Bild ist ununterbrochen von Menschenmassen umgeben. Aber meine Oma und ich schafften es zum Bild. Dabei hätte ich es so gern aus allen Blickwinkeln in aller Ruhe betrachtet. Schaut es den Betrachter wirklich immer an? Ich weiß es nicht. Ich konnte es leider nicht ausprobieren.
Als ich meinem Freund mein Selfie schickte, fand er es toll. Als ich ihn fragte, ob er die Mona Lisa sofort gesehen hätte, meinte er: "War die auf dem Bild?" Tja, schade :D Vielleicht seht ihr sie ja ganz klein hinter mir ;) Aber schon ein bisschen süß von ihm, dass er das Bild trotzdem toll fand ;) :D



Nach vielen, vielen Stunden verließen wir das Louvre und schossen die obligatorischen Fotos vor der Pyramide und dem kleinen Triumpfbogen. Erst danach ging es zum den Place de la Concorde, über die Champs Elysee zum Arc de Triomphe. Vorbei am prunkvollen Obelisken, der auf dem Platz steht, wo so viele Menschen nach der Revolution ihren Tod fanden. Als ich dort stand, konnte ich mir nicht vorstellen, dass dort etwa Ludwig XVI und Marie Antoinette gestorben sind. Wie auch? Und dennoch ist es wahr.

Die Champs Elysee war ziemlich überlaufen und Shoppen wollten wir sowieso nicht. Allerdings wurde mir mein Regenschirm irgendwo dort geklaut. Das war schlecht. Denn kurz darauf begann es zu regnen :D So ein Mist ;)

Auf den Arc de Triomphe stieg ich allein, denn Oma hatte wahrlich genug Stufen hinter sich. Von dort hat man einfach einen der schönsten Blicke über Paris. Ich liebe an diesem Ort, dass die Straßen alle darauf zu laufen und man die Bauart von Paris so gut erkennen kann.

Da das Wetter immer schlechter wurde, überlegten wir fleißig, wo wir noch hin wollten und was unsere Füße wohl auch noch schaffen würden. Denn nach einem 6 Stunden Aufenthalt im Louvre und einem Kilometerspaziergang zum Triumpfbogen, waren unsere Füße schon ganz schön geschafft.
Wir entschieden uns für die Opéra Garnier. Der Ort des Phantoms...uuh...bei meinem letzten Paris-Aufenthalt verpassten wir leider die Oper und daher freute ich mich sehr. Für meine Oma war es das absolute Highlight! Noch nie habe ich ein Schauspielhaus mit so viel Prunk gesehen! Und wie gern hätte ich tatsächlich eine Oper oder ein Ballett angeschaut. Aber dafür reichte weder das Geld noch die Zeit.

Das Treppenhaus mit der Grand Escalier, das unglaubliche Foyer oder die Bibliothek - ich habe selten etwas so Eindrucksvolles gesehen.Solltet ihr nach Paris fahren, schaut euch die Oper an! Sie ist ein wahrer Traum! Leider konnten wir den Saal nicht betreten, denn es wurde gerade geprobt. Aber man konnte in eine abgeriegelte Loge und ein bisschen was von den Proben sehen. Wir gut konnte ich mir an diesem Ort vorstellen, dass das Phantom der Oper hier sein Unwesen trieb. Im Keller war übrigens eine Mozart-Ausstellung. Auch die war wirklich toll mit den ausgestellten Kostümen und Partituren.
Ein letzter Spaziergang zum Place de la Vendome führte uns dann zurück ins Hotel. Und das Beinehochlegen hatten wir uns auch wahrlich verdient!



Doch unsere Pausen währten nicht lang: Am nächsten Tag ging es nämlich nach Versailles *.*



Verkehrsmittelverschwörung, Wasserspiele und Gärtnermythos



Tatsächlich verbinde ich mit dem Schloss und meiner Oma eine kleine Geschichte. Als der Film "Die Gärtnerin von Versailles" im Kino lief, wollte ich ihn unbedingt gucken. Aber mein Freund stempelte den Film gleich als "langweilig" ab und so sahen wir ihn nicht. Als er dann aber im Fernsehen gezeigt wurde, schaute ich ihn mit meiner Oma zusammen an. Wir fanden den Film interessant und faszinierend. Und natürlich fragten wir uns, ob es die Gartenanlage, die Kate Winslet im Film designed und erbaut, auch wirklich in Versailles zu sehen ist. Ich muss dazu sagen, dass der Film rein fiktional ist. Die hübsche Gärtnerin, in die sich der Hauptgärtner verliebt, gab es leider nicht. Aber diesen Hauptgärtner eben schon. Und er hat diese tolle Gartenanlange mit Wasserspielen tatsächlich gebaut! Das kann ich euch bestätigen, denn meine Oma und ich haben sie uns angeschaut :)

Leider war es aber ein ganz schön weiter Weg, bis wir in Versailles überhaupt ankamen. Wer weiß wieso, aber irgendwie hatten wir während unseres Paris-Aufenthaltes nur Pech mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Und was für welches. Denn die Zuglinie, die sonst ganz easy nach Versailles fährt, wollte am Wochenende irgendwie nicht fahren. Weshalb auch immer. Ich habe es leider nicht herausfinden können. Aber es gab so eine Art Schienenersatzverkehr. Und das hieß für uns erst mal, dass wir von einer Metrostation zur nächsten fuhren und Informationen sammelten. Dann schickte man uns irgendwann zu so einem Bus. Der setzte uns dann bei einem Bahnhof ab, wo wir einen Zug nach Versailles nehmen konnten. Nur leider nicht zu dem Bahnhof, der in der Nähe des Schlosses liegt. Nein, wir mussten leider noch 2 km zum Schloss laufen.
Meine arme Oma.
Aber ja, nach 1,5 Stunden Verkehrsdrama kamen wir am Prunkschloss an. Mir passte es gar nicht, dass wir erst zu halb 11 da waren, wollte ich doch schon um 9 Uhr das Schloss betreten >.< Aber gut, es gibt Dinge, die man nicht ändern kann.
Ich hatte wieder Glück und kam vergünstigt ins Schloss. Insgesamt hatten wir aber eher Pech. Denn es war ein Samstag, an dem wir Versailles besuchten. Und das hieß, dass der Garten, der sonst frei zugänglich ist, ebenfalls Eintritt kostete. Mal eben 11€, für mich netterweise nur 9€. ALTER! Um in einen Garten zu kommen. Da war der Eintritt ins Schloss noch gar nicht drin. Wie gesagt, ich selbst kam sehr günstig rein, aber meine Oma musste insgesamt 27€ zahlen, um Versailles besuchen zu dürfen. Da mussten wir ein bisschen schlucken. Tja, die Franzosen ;) Und leider verlangen wir im Deutschen Museum ja auch nicht weniger...daher.

Das Wetter war nicht überragend, aber da wir gegen halb 11 Uhr da waren, hatten wir auch wieder Glück. Wenn man am Wochenende nach Versailles fährt und die Wasserspiele besucht, bekommt man etwas, das andere Besucher nicht sehen. Alle Brunnen von Versailles werden eingeschaltet. Dafür gibt es allerdings einen festen Plan. Die Vormittagstour beginnt um 11 Uhr. Dann werden nach und nach die großen Brunnenanlagen angemacht und im Hintergrund läuft klassische Musik. Es ist ein wirklich schönes Arrangement und die Gartenanlagen mit all ihren Brunnen sind überwältigend!

Also zog es meine Oma und mich zuerst in den Garten, wir spazierten die Tour ab und genossen das Spektakel. Der erste Brunnen auf unserer Liste war übrigens der besagte aus dem Film "Die Gärtnerin von Versailles". Und er war zauberhaft! Auch die anderen Brunnen auf der linken Seite des Schlossparks waren toll und die sogenannten Wasserspiele haben sich schon am Vormittag gelohnt. Aber: Am Nachmittag gab es noch eine Tour, die größere, die dann auch die Brunnen der rechten Seite beinhaltete. Also hatten wir genügend Zeit uns das Schloss anzusehen. Zuerst ein Blick in die Kapelle (, das wäre in anderen Ländern wahrlich mehr als nur eine "Kapelle" gewesen...) und dann durch die berühmten Gemächer. Ich war nicht zum ersten Mal in Versailles, aber ich finde es einfach unglaublich, was sich alles an diesem Ort zugetragen hat! Im Sommer haben bis zu 20.000 Menschen dort gelebt oder gearbeitet! All die Angestellten, aber auch der ganze Adel. Ich kann mir das nicht so vorstellen, aber gut. Gelesen habe ich es jedenfalls.Nach den Gemächern und Geschäftsräumen kamen wir im Spiegelsaal an. Der wohl berühmteste Saal ganz Europas. Gerade wir Deutschen verbinden vielleicht wenig Positives mit dem Spiegelsaal, schließlich mussten wir dort die Kapitulation nach dem ersten Weltkrieg unterzeichnen. Aber vorher haben wir Frankreich dort gedemütigt. So ist Geschichte - sie vergisst nicht.

Ich finde den Saal wirklich schön, auch wenn er sicher nicht mehr ganz so viel Eindruck macht,wie zu Zeiten Ludwig des XIV. Denn die Spiegel sind inzwischen trüb, aber ansonsten ist der Prunk erhalten. Ich spürte wieder mal ein Gefühl von Geschichte. Ach...ich könnte Versailles jeden Tag besuchen...

Nachdem wir die obligatorischen Fotos gemacht und durch die Grand Galerie geschlendert waren, zog es uns noch durch die Gemächer von Mes Madames. Die waren hübsch, aber man muss sie auch nicht unbedingt gesehen haben. Was man allerdings besuchen sollte sind das Grand und das Petit Trianon. Das Grand Trianon war der Rückzugsort von Ludwig, wenn er den Regierungsgeschäften entgehen wollte (, schon geil. Er baute sich einen Kilometer einen Rückzugsort in seinen eigenen Garten. Dabei ist Versailles doch schon ein Rückzugsort, oder nicht?!). Im Petit Trianon hingegen fand Marie Antoinette zuletzt ihre private Residenz. Auch eine Königin durfte sich natürlich zurückziehen...in beiden kleinen Schlössern ist es etwas bescheidener, als noch in Versailles selbst.


Und trotzdem regiert natürlich der Prunk. Bei Marie Antoinette allerdings sind die Gartenanlagen weitaus interessanter, als das Schlösschen. Außerdem hat die Gute sich einen kleinen privaten Bauernhof in den Garten gesetzt. Auch nett, oder? Als ich vor fünf Jahren schon einmal dort war, habe ich mir diesen ausführlich angesehen. Diesmal machten Oma und ich aber den Bogen zurück zum Schloss. Auf dem Weg dorthin sahen wir noch das kleine Privattheater von Marie Antoinette, was wirklich der Wahnsinn ist! Es ist winzig, aber so überflutet an kleinen Details und Prunk. Auf jeden Fall ist es einen Blick wert! Ebenso wie die Grotte und der Pavillon in ihrem kleinen Garten.
Meine Oma und ich waren pünktlich in der rechten Hälfte des Gartens, um die nächsten Wasserspiele zu sehen. Solltet ihr einmal in Versailles sein und ihr müsst euch entscheiden, welche Brunnenanlage ihr sehen wollt, dann schaut euch unbedingt Apollos Badegrotte an! Noch nie habe ich so etwas gesehen! Kunst und Natur vereint...wir standen eine Weile vor diesem besonderen Brunnen! Und er ist es auch wert. Wir warteten noche auf andere Brunnen, die allesamt sehr sehenswert sind, aber dann machten wir uns auch auf den Rückweg. Schließlich mussten wir erstmal 2 km zum Bahnhof zurück legen ;)


Insgesamt hat sich der Tag in Versailles so sehr gelohnt! Vieles hatte ich schon gesehen, aber vor allem die Brunnenanlagen in all ihrer Vielfalt waren mir neu! Zwar hat es auch des Öfteren geregnet, aber davon sollte man sich nie abschrecken lassen. Schaut auch dieses Schloss unbedingt an, es ist ein Traum! Und dieser Traum ist nicht ganz unschuldig an der französischen Revolution. Umso mehr sollte man es mal gesehen haben ;)




Reiseführerfehler, niedliche Passagen und "Seht her, ich war da"



Unser vorletzter Tag in Paris brach an und der führte uns zuallererst zu Sacre Coeur. Dass damit eine Morgenwanderung verbunden war, war mir nicht so bewusst. Aber natürlich...die Kirche liegt so ziemlich auf dem höchsten Punkt von Paris. Und natürlich geht es bergauf. Und da waren sie wieder: unsere Feinde, die Stufen! Ich kann euch keine Zahl nennen, aber als ich oben war, war meine Kondition auch schon wieder am Ende. Traurige Wahrheit. Wir besichtigten die Kirche von innen und sie gefiel mir gut. Allerdings finde ich schon, dass sie von außen mehr hermacht, als von innen. Liegt wohl an dem weißen Prunkbau ;) Lustiger Funfact: Auf dem Cover meines Reiseführers von Marco Polo ist ein Bild von Sacre Coeur am Abend. Allerdings gibt es keinen Artikel zu der Kirche im Reiseführer. Schon krass...ist vielleicht nicht unbedingt die Sehenswürdigkeit, die Marco Polo da außen vor lassen sollte...Was meint ihr?


Wir schlossen einen gemütlichen Spaziergang durch Montmatre an und erkundeten schon einmal die Gegend. Montmatre ist ja so eine Art Schmuddelviertel von Paris, so ein bisschen wie Sankt Pauli. Die ganzen Sexlokale sind auf jeden Fall auffällig! Aber: Meine Oma und ich wollten schon mal auskundschaften, wo wir am nächsten Abend hin mussten. Denn wir hatten schon vor Reiseantritt zwei Karten fürs Moulin Rouge gebucht! Bevor es aber soweit war, ging noch ein Tag ins Land.
Wir fanden die rote Mühle schnell, die am Tag aber schon fast unspektakulär ist. Sie ist relativ klein, hat man sie aber einmal erblickt, kann man sie nicht mehr übersehen. Als wir so vor dem Moulin Rouge standen, bekam ich große Lust auf die Show - aber das hatte noch Zeit.
Und deswegen setzten wir unseren Spaziergang fort. In diesem Jahr habe ich meine "Hard-Rock-Café-T-Shirt-Leidenschaft" entdeckt. Und deswegen wollte ich unbedingt ein Shirt aus Paris mitnehmen. Der Weg dorthin war nicht allzu weit und so sahen meine Oma und ich noch eine andere Seite der Stadt.


Unter anderem schlenderten wir durch eine kleine Passage, die wir nur durch Zufall entdeckten. Googlemaps wollte uns dadurch geleiten, also traten wir ein. Ich habe selten etwas so Niedliches gesehen! Die Passage war mit einem Glasdach überdacht und es drängten sich süße und exquisite Lädchen an den Seiten. Unter anderem gab es da einen Spielzeugladen, der ganz viele Disney-Prinzessinnen und Star Wars Figuren ausstellte. Leider war der Laden geschlossen, da es Sonntag war. Aber schon allein das Schaufensterbummeln war wirklich eines meiner Highlights! Natürlich waren die Figuren auch dementsprechend teuer, aber wunderschön :)
Meine Oma und ich machten Halt in einem Café in der Passage. Und endlich kam ich in den Genuss original französische Macarons zu probieren! Ich hatte in Deutschland schon einmal welche probiert, aber sie schmeckten mir gar nicht. Aber irgendetwas zog mich zu diesen Dingern... und ich entdeckte meine Liebe zu ihnen! :D Ohne Mist, ich bin den kleinen runden Küchlein irgendwie verfallen! Meine Lieblingssorte war unbestreitbar "Erdbeere". Ich kann jedem von euch nur empfehlen in Paris Macarons zu essen! Auch wenn die kleinen Schlawiner nicht wirklich günstig sind, gehören sie zum Pariser Lifestyle - und hat man sie gegessen, kann man das auch verstehen. Ich wünsche mir zu Weihnachten jetzt übrigens ein Macaron-Buch, damit ich nicht immer nach Paris muss, um sie zu essen :D




Nach dem Cafébesuch ging es dann weiter ins Hard Rock Café. Lange blieben wir dort aber nicht. Schließlich hatten wir grade erst Kaffee getrunken und ich wollte ja eh nur ein T-Shirt haben, nach dem Motto "Schaut her, ich war da". Ich weiß, irgendwie blöd.

Warum ich Touristen hasse - Die Pariser Katakomben


Es folgte ein kleiner Trip, der mir bis heute lebhaft in Erinnerung geblieben ist. Ich wollte wirklich gern die Katakomben von Paris sehen. Man hat ja schon allerlei Geschichten gehört und auch hiervon bekommt man bei Disney ja einen ganz guten Eindruck. Aber was ist dran an all den Geschichten? Das wollte ich herausfinden und deswegen zog es uns zum Eingang der Pariser Katakomben. Aber was uns da erwartete, konnte man nicht erahnen. Die Katakomben sind auf 200 Leute zeitgleich beschränkt. Hah...schon mal blöd. Bei so einer Touristenmetropole. Als wir ankamen, sahen wir eine Schlange, die sich im Halbkreis aufbaute und lange, lange nach hinten reichte. Der Eingang war nicht zu sehen. Sollten wir uns da anstellen? Meine Oma fragte mich, ob ich das gern sehen wollte. Die Antwort war "ja" und so stellten wir uns an. Auch aus dem Grund, dass für den Tag nicht mehr viel auf dem Programm stand. Wir brauchten beinahe 2 Stunden, bis wir endlich am Eingang waren. Und dabei musste ich feststellen, dass ich viele Touristen einfach hasse. So viele Leute wollten sich immer wieder vordrängeln. Vor uns war eine Gruppe Männer aus - was weiß ich, irgendwas Baltisches oder so - und die benahmen sich wie die letzten Idioten. Unter anderem tranken sie die ganze Zeit Bier und zwei von ihnen waren mehr als voll. Gute Vorbereitung, wenn man ca. 200 Meter in die Tiefe steigen will...Vielleicht kennt ihr das: Man ist gereizt und dann kommen auch noch so nervige Menschen und man beginnt innerlich zu kochen...Unsere Stimmung war jedenfalls nicht mehr so gut, als wir endlich am Ticketschalter standen. Ich bezahlte noch einen Audioguide dazu, um wenigstens etwas während des Besuchs zu lernen.


Wenn man die Katakomben betritt, geht es natürlich erstmal wirklich tief hinunter. (Schon wieder Stufen.) Dann landet man in Steingängen, die spärlich beleuchtet sind. Der Audioguide gab mir auch den Tipp, immer hübsch auf den Boden zu achten. Es dauert relativ lange, bevor man das eigentliche "Reich des Todes" betritt, aber auf dem Weg dahin kann man viel erfahren. Die Katakombenstrecke, die für Touristen zugänglich ist, zieht sich über ca. 2 km. Das Tunnelnetzwerk ist aber tausendmal größer. Unter ganz Paris erstrecken sich die Gänge und bis heute leben noch viele Menschen in den Katakomben. Doch wie soll man da unten wen finden? Eine berechtige Frage, wie ich finde. Es gibt sogar eine Spezialeinheit der Polizei, die sich um die Verbrechen und deren Vereitlung in den Katakomben kümmert. Schon krass.

Irgendwann kommt man in einen relativ großen Raum, an dessen Wände die Geschichte der Katakomben erklärt wird. Und im gleichen Saal befindet sich das berühmte Tor, das den Kommenden warnt "Arrete! C'est ici l'empire de la mort". Solltet ihr kein Französisch sprechen, könnt ihr euch sicher trotzdem denken, was diese Zeile bedeutet: "Halt! Hier beginnt das Reich des Todes" - und das tut es tatsächlich. Hat man in den Gängen davor nur Steinwände gesehen, wird man die Steine bald vermissen. Denn ab diesem Tor sind die Wände nicht mehr aus Stein, sondern aus Knochen und Schädeln. Der erste Blick ist beklemmend. Auch noch der zweite und dritte. Gut, eigentlich wird man die Beklemmung nicht los. Diese ganzen Knochen und Schädel...brrr...
Tatsächlich liegen von ca. 6 Millionen Menschen die Gebeine in diesem Teil der Katakomben. Natürlich wurden sie von Künstlern so drappiert.

Die Katakomben wurden eigentlich als Steinbruch benutzt, um Paris selbst aufzubauen. Dadurch wurden all die Gänge geschaffen. Im 18. Jahrhundert allerdings war Paris bereits eine so große Metropole, dass die Friedhöfe überfüllt waren. Nachdem man viele Menschen an den Stadtgrenzen begraben hatte, löste man das Problem schließlich, indem man die Katakomben zu einem riesigen Friedhof machte. Natürlich spielen viele Schaudergeschichten genau dort. Und ein Besuch hat etwas Makaberes. Viel kann man tatsächlich auch nicht sehen. Es gibt eine Art Säule in den Katakomben. Auch hierum häufen sich die Geschichten. Angeblich soll dort im 19. Jahrhundert ein exklusives Konzert stattgefunden haben, zu dem nur eingeladene Oberschichtbürger Zutritt hatten. Um die gruselige Umgebung zu unterstreichen wurden nur Lieder wie der "Totenmarsch" und ähnliche gespielt. Bis heute sollen angeblich illegale Partys und Konzerte in den Katakomben stattfinden. Makabare Vorstellung, wenn ihr mich fragt.
Auch Berühmtheiten wie Bismark sollen die Katakomben besucht haben. Auf jeden Fall ist es ein interessanter Ort. Nach den vielen Knochen und Gräbern, hat man aber irgendwann auch genug vom Thema Tod. Für mich war der Besuch interessant. Es gibt aber Dinge in Paris, die man eher gesehen haben sollte.

Eine Traumaussicht vom Panthéon


Ein Ziel stand noch auf unserem Tagesplan und das war das Panthéon. Auch das hatte ich bei meinem ersten Besuch nicht gesehen, höchste Zeit also. Auf dem Weg dorthin spazierten wir durch den Jardin de Luxembourg und sahen von außen somit auch das Palais de Luxembourg, wo der französische Senat tagt. Ein hübsche Park, in dem viele Kinder spielen und auch sonst einige Familien anzutreffen sind.
Das Panthéon ist ein sehr eindrucksvolles Gebäude. Es ist eine Art Ruhmeshalle von Frankreich, was schon mal krass klingt. In der Krypta sind viele, viele berühmte Franzosen begraben. Unter anderem Victor Hugo, Jean-Jaques Rousseau und Voltaire. Die letzten beiden haben ihre letzte Ruhe übrigens genau gegenüber voneinander gefunden. Ironisch, wenn man bedenkt, dass sie im wahren Leben doch eher feindschaftlich unterwegs waren.

Das Panthéon hat eine unglaublich prunkvolle Haupthalle. Ich hatte das Glück und konnte mich spontan einer Tour zur Kuppel anschließen, während meine Oma auf mich wartete. Sie vermied die meisten Stufen, hatte ich ja erwähnt. Man genießt vom Panthéon einen wunderschönen Blick über die Stadt! Und ich hatte Glück, denn gerade als ich oben war, lichteten sich die Wolken ein wenig und ein paar Strahlen Sonne kamen durch. Auf direkter Linie liegt Notre Dame. Es war interessant, die Kirche von der Seite zu betrachten, kennt man doch sonst nur ihre Ballustrade. Die Universität Sorbonne liegt direkt gegenüber und auch ein Blick dorthin war es wert. Natürlich kann man auch den Eiffelturm sehen - insgesamt ein toller Rundumblick! Nachdem ich meine Oma dann wiedergefunden und auch die Krypta gesehen hatte, ging es zurück ins Hotel. Denn der letzte Tag wartete auf uns.


Das Wahrzeichen von Paris und größenwahnsinnige Kleinwüchsige - Muss man ein Pferd ausstopfen?


Und dieser begann mit dem, was man sonst vielleicht eher am Anfang macht: der Eiffelturm. An einem bedeckten Tag zog es uns zum Wahrzeichen von Paris und wir machten hunderte von Fotos. Allerdings sind die ganzen Selfie-Stick-Verkäufer schon ein bisschen nervig. Man hat als Tourist ja irgendwie dauernd Angst vor ihnen - dumm, aber wahr. Der Eiffelturm macht wirklich was her, wie bestiegen ihn allerdings nicht. Ich hatte Paris nun schon mehr als einmal von oben gesehen, daher sparten wir uns das Anstehen zwischen all den Asiaten - kein Vorurteil! Es waren wirklich beinahe alles Asiaten!

Stattdessen schlenderten wir weiter zum Invalidendom, mit seiner goldenen Kuppel. Ich persönlich finde die Geschichte von Napoleon Bonaparte, der so etwas wie der Promi des Invalidendoms ist, sehr interessant. Der große Nationalheld, der nach der Revolution das Ruder in die Hand genommen hat. Hier im Invalidendom fand er seine letzte Ruhestätte. Sein extravaganter Sarg muss allerdings in jedermanns Auge übertrieben wirken. Wie man weiß, war der Mann keine 1,70 m groß, was den Sarg doch etwas überdimensional erscheinen lässt. Meint ihr nicht? Mitten im Dom ist ein großes Loch eingelassen, durch das man in die Krypta schauen kann, wo Napoleon begraben liegt. Ist schon ein ordentlicher Eindruck.



Der Dom ist wirklich sehr schön und auch der Altar ist einen weiteren Blick wert. "Les Ivalides", wie sich die ganze Anlage nennt, besteht aber noch auch sehr viel mehr als nur dem Dom. In diesem Komplex sind sechs Museen untergebracht, die sich in gewisser Weise alle mit Kriegsgeschichte beschäftigen. Nicht ganz mein Thema. Aber dennoch ziemlich interessant! Wir wollten und nicht alle Museen anschauen und entschieden uns deswegen für eine kleine Auswahl. Unter anderem sahen wir das berühmte Kaiserporträt von Napoleon, das ich vor vielen Jahren zum ersten Mal in meinem Geschichtsbuch sah. Im gleichen Gang steht übrigens auch Napoleona Lieblingspferd Vizir - das Original. Ausgetopft. Krasse Sache, wenn ihr mich fragt.


Wir haben uns auch noch die Abteilung zum Ersten und Zweiten Weltkrieg angesehen. Allerdings hatte meine Oma es sehr eilig. Den Grund erfuhr ich erst viel später. In der Etage zum zweiten Weltkrieg laufen im Hintergrund die Geräusche von Bombenwarnungen. Meine Oma hat diese damals mitanhören müssen und verbindet deswegen mit dem Geräusch ganz grausame Erfahrungen. Natürlich hatte ich als junger Mensch an so etwas gar nicht gedacht und war fast schon verärgert, dass wir so schnell aus dem Museum gingen. Doch der Grund ist natürlich mehr als verständlich und es muss schrecklich gewesen sein. Es ist schwer, sich so etwas heute vorzustellen, aber es hat mich wirklich getroffen, meine Oma so bestürzt zu sehen.


Meine Oma als Buchfotograf, meine Macarons-Sucht und das unglaubliche Moulin Rouge


Von einem so einschneidenden Erlebnis ging es aber wieder zu etwas Positiverem über. Wir marschierten vom Invalidendom über die Pont d'Alexandre III, die wohl schönste Brücke von Paris. Lustigerweise spielte genau dort eine sehr wichtige Stelle in dem Buch, das ich in dem Urlaub las "Eines Abends in Paris". Und da konnte ich mir die Gelegenheit, ein Bild für meinen Blog zu machen, doch nicht entgehen lassen. Und so wurde meine Oma kurzerhand fürs Büchershooting auf einer Pariser Brücke eingespannt :D Es war super lustig und sie war richtig engagiert. Und so hatten wir am Ende auch ein sehr schönes Foto, das dem Cover schon ähnelte ;)
Passenderweise stand am Ende der Brücke auch ein Crepes-Stand und so konnten wir noch einen original französischen Crepe genießen :) Lecker!
Wir schlenderten an der Saine langsam zum Hotel. Noch vorbei am Musée d'Orsay und dem Palais Royal. Im Hotel ruhte sich meine Oma noch ein wenig aus und ich machte mich auf den Weg, einen leckeren Macaron-Stand zu finden. Nach ca. 2 km hatte ich den auch gefunden und kaufte mir gleich eine ganze Packung voll von diesem tollen Gebäck! Dieser bunten Mischung konnte ich auch nicht widerstehen :)
Wir ruhten uns aus einem guten Grund aus. Denn wir hatten noch ein Abendprogramm, wie ich ja schon andeutete. Schon bevor wir nach Paris fuhren, hatten wir zwei Karten fürs "Moulin Rouge" gekauft! Meine Oma hat vor vielen Jahren das Moulin Rouge schon einmal besucht und es war ihr wichtig, dass ich diese Show sehe. Sie war alles andere als günstig, aber es war einfach der absolute Wahnsinn! Als es also Abend wurde, stiegen wir in die Metro und stoppten bei der roten Mühle. Angekommen im Theater, war ich absolut geflasht. Das Moulin Rouge ist der Wahnsinn und ihr solltet es unbedingt besuchen, wenn ihr in Paris seid! Die Atmosphäre, als man hinein kam, war schon berauschend! Wir wurden von einem netten Herrn in Anzug zu unserem Tisch geleitet, den wir uns mit einem netten kanadischen Paar und einer Mutter und Tochter aus Amerika teilten. Die Gespräche waren super und die Menschen waren so freundlich! Leider konnte meine Oma sich nicht beteiligen, da sie kein Englisch spricht, aber das war nicht so schlimm. Der Austausch war sehr interessant und auf der Bühne sang eine kleine Jazzband, bevor die eigentliche Show startete. Unsere Ticktes beinhalteten auch eine Flache Champager, so dass meine Oma und ich nicht durstig blieben - im Gegenteil. Am Ende des Abends waren wir durchaus angeheitert, aber den Weg zurück ins Hotel fanden wir noch ;)

Zur Show selbst kann ich gar nicht so viel sagen, außer dass sie außergewöhnlich ist! Die Akteure tanzen und singen toll, die Kostüme sind großartig, das Bühnenbild super schön und die ganze Show ist einfach nur beeindruckend! Die Tänzerinnen zeigen sehr viel Haut und sind oft oben ohne, aber diese Nacktheit wirkt komischerweise gar nicht nackt. Die Frauen sind so elegant und haben tolle Körper...es ist einfach nur klasse! Obwohl meine Paris-Reise viele Highlights hatte, war das Moulin Rouge das unbestreitbare Highlight der Highlights! Es gibt auch ein paar kleine Tier-Auftritte, die man Herz höher schlagen ließen. Insgesamt bin ich einfach nur glücklich, dass ich diesen Abend zusammen mit meiner Oma erleben durfte! :)

Und das war's dann auch schon. Am nächsten Morgen sollte unser Flugzeug sehr früh gehen (, was es nicht tat, da es ca. 2 Stunden Verspätung hatte) und deswegen checkten wir auch früh aus. Vormittags landeten wir dann wieder heil in Bremen und schlossen meinen Bruder in die Arme.


Die Paris-Reise in diesem Jahr war etwas ganz Besonderes, an das ich sicher auch noch in 50 Jahren zurückdenken werde. Es ist einfach so schön, dass meine Oma noch so fit ist, dass ich richtig mit ihr reisen konnte. Ich will gar nicht bestreiten, dass es auch sehr anstrengend mit ihr werden konnte. Doch im Rückblick war es einfach nur schön.


Und ich denke, ich habe euch nun auch genug Zeit gestohlen. Ich danke euch, solltet ihr bis hierhin durchgehalten haben. Ich hoffe, ich konnte euch schöne Eindrücke aus der französischen Metropole vermitteln. 

Wie sieht es bei euch? Habt ihr Paris schon einmal bereist? Wollt ihr es noch einmal tun? Was wäre euer Highlight, was dürftet ihr nicht verpassen?


Eure Julia

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