Titel: Delirium
Autor: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Preis: 8,99€
Seiten: 416
Jemanden
zu lieben und geliebt zu werden zählt in unserer Welt zu den höchsten Tugenden.
Man strebt nach Liebe, denn ohne sie wäre das Leben ein völlig anderes. Da dies
meiner persönlichen Meinung entspricht, hat mich das Thema, das dem Roman
„Delirium“ zu Grunde liegt, sehr fasziniert. Eine unglaublich gute Idee, die
die Autorin wunderbar verarbeitet hat und zu einer tollen Geschichte führte!
Inhalt
Die 17-jährige Lena lebt in einer Welt, die wir (oder vielleicht auch nur ich,
wer weiß…) uns kaum vorstellen können. Vor einigen Jahren wurde die deliria
nervosa als Krankheit diagnostiziert. Hiermit ist die Liebe gemeint. Oh ja, sie
ist die schlimmste aller Krankheiten und führt zum Tod. Aus diesem Grund wurde
ein Gegenmittel gegen die Liebe entwickelt, das alle 18-jährigen
bekommen. Mit diesem Gegenmittel sind sie immun und brauchen keine Angst mehr
vor der deliria zu haben. Ihre Symptome sind gefährlich: Nervosität,
Schwindelgefühl, Essensverweigerung, Schlafentzug, Desorientierung usw.
Lena kann den Tag bis zu ihrem Eingriff kaum erwarten, bis sie Alex begegnet.
Zum Glück ist er geheilt, denn sonst dürfte sie gar nicht mit ihm sprechen,
doch zwischen den beiden entwickeln sich dennoch Gefühle und Lena beginnt
an ihrer gesamten Weltanschauung zu zweifeln.
Meinung
Mal ganz ehrlich, was für eine Hammeridee! Liebe als Krankheit ist so absurd
und doch so gut zu verkaufen, dass ich hin und weg war. Die Anzeichen haben mir
am meisten gefallen. Völlig normale Dinge werden hier als krank ausgezeichnet.
Nicht nur das. Lenas gesamte Welt (Portland in Amerika…übrigens) ist eine
einzige Lüge. Die Menschen sind eingesperrt und nach dem Eingriff völlig
gefühlskalt und „glücklich“. Alles ist inszeniert, die Menschen bekommen
passende Partner zugeteilt, mit denen sie dann ihr Leben verbringen. Ich muss
es nochmal sagen: eine wirklich gut ausgearbeitet Dystopie!
Wie man vielleicht schon gemerkt hat, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Diese
Vorstellung hat mich gefesselt und ihr Aufbau sehr fasziniert. Lauren Oliver
hat wirklich an alles gedacht und ich beneide sie um diesen Gedankengang! Ihr
Schreibstil ist schön und jugendlich.
Lena ist kein farbloser Charakter. Sie entwickelt sich im Laufe des Romans und
wird zu einer wirklich guten Figur. Ich konnte mich manchmal nicht ganz mit ihr
identifizieren, da mich Protagonistinnen aufregen, die sich selbst immer sehr
klein machen. Sätze wie „Wie kann er nur gerade mich mögen?“ finde ich
eigentlich eher überflüssig. Ich denke allerdings des Öfteren dass ich gewisse
Jugendbücher einfach ein paar Jahre früher hätte lesen müssen, um total
abzutauchen. Aber nichts desto trotz gelang mir das Abtauchen in die Geschichte
ganz gut. Besonders ins Herz schließt man Lenas beste Freundin Hana. Ich bin
sehr gespannt, was mit ihr im Laufe der Trilogie noch geschieht und ob sie
überhaupt wieder auftaucht. Denn eins steht fest, der Nachfolgeband wird
gebraucht. Und zwar dringend! Das Ende ist wirklich spannend erzählt und lässt
den Leser völlig fassungslos zurück. Man muss wissen wie es weitergeht in
dieser Welt, in der die Liebe eine Krankheit ist, aber dennoch Menschen
existieren, die sich weigern dies zu glauben.
Fazit
In jedem Fall ist „Delirium“ ein toller Auftakt für die Trilogie. Man muss erst
mal auf die Idee kommen, Liebe als Krankheit anzusehen und dann dieses Buch gut schreiben. Das hat Lauren Oliver in jedem Fall getan. Schön sind, nebenbei
bemerkt, auch die Einleitungszitate zu Beginn jeden Kapitels. Der Roman
entführt uns in eine andere, kaum vorstellbare Welt und lässt uns die Geschichte
eines Mädchens mitverfolgen, das einfach nicht bereit ist die Liebe
aufzugeben. Vier liebevolle Spitzenschuhe von mir.
Hört sich spannend an ! Ich denke es landet bald auf meinem SUB 😁💕
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