30. November 2015

Rezension (2014): "Delirium" von Lauren Oliver


Titel: Delirium
Autor: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Preis: 8,99€
Seiten: 416

Jemanden zu lieben und geliebt zu werden zählt in unserer Welt zu den höchsten Tugenden. Man strebt nach Liebe, denn ohne sie wäre das Leben ein völlig anderes. Da dies meiner persönlichen Meinung entspricht, hat mich das Thema, das dem Roman „Delirium“ zu Grunde liegt, sehr fasziniert. Eine unglaublich gute Idee, die die Autorin wunderbar verarbeitet hat und zu einer tollen Geschichte führte!

Inhalt


Die 17-jährige Lena lebt in einer Welt, die wir (oder vielleicht auch nur ich, wer weiß…) uns kaum vorstellen können. Vor einigen Jahren wurde die deliria nervosa als Krankheit diagnostiziert. Hiermit ist die Liebe gemeint. Oh ja, sie ist die schlimmste aller Krankheiten und führt zum Tod. Aus diesem Grund wurde ein Gegenmittel gegen die Liebe entwickelt, das alle 18-jährigen  bekommen. Mit diesem Gegenmittel sind sie immun und brauchen keine Angst mehr vor der deliria zu haben. Ihre Symptome sind gefährlich: Nervosität, Schwindelgefühl, Essensverweigerung, Schlafentzug, Desorientierung usw.
Lena kann den Tag bis zu ihrem Eingriff kaum erwarten, bis sie Alex begegnet. Zum Glück ist er geheilt, denn sonst dürfte sie gar nicht mit ihm sprechen, doch zwischen den beiden entwickeln sich dennoch Gefühle und Lena beginnt an ihrer gesamten Weltanschauung zu zweifeln.

Meinung


Mal ganz ehrlich, was für eine Hammeridee! Liebe als Krankheit ist so absurd und doch so gut zu verkaufen, dass ich hin und weg war. Die Anzeichen haben mir am meisten gefallen. Völlig normale Dinge werden hier als krank ausgezeichnet. Nicht nur das. Lenas gesamte Welt (Portland in Amerika…übrigens) ist eine einzige Lüge. Die Menschen sind eingesperrt und nach dem Eingriff völlig gefühlskalt und „glücklich“. Alles ist inszeniert, die Menschen bekommen passende Partner zugeteilt, mit denen sie dann ihr Leben verbringen. Ich muss es nochmal sagen: eine wirklich gut ausgearbeitet Dystopie! 
Wie man vielleicht schon gemerkt hat, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Diese Vorstellung hat mich gefesselt und ihr Aufbau sehr fasziniert. Lauren Oliver hat wirklich an alles gedacht und ich beneide sie um diesen Gedankengang! Ihr Schreibstil ist schön und jugendlich. 
Lena ist kein farbloser Charakter. Sie entwickelt sich im Laufe des Romans und wird zu einer wirklich guten Figur. Ich konnte mich manchmal nicht ganz mit ihr identifizieren, da mich Protagonistinnen aufregen, die sich selbst immer sehr klein machen. Sätze wie „Wie kann er nur gerade mich mögen?“ finde ich eigentlich eher überflüssig. Ich denke allerdings des Öfteren dass ich gewisse Jugendbücher einfach ein paar Jahre früher hätte lesen müssen, um total abzutauchen. Aber nichts desto trotz gelang mir das Abtauchen in die Geschichte ganz gut. Besonders ins Herz schließt man Lenas beste Freundin Hana. Ich bin sehr gespannt, was mit ihr im Laufe der Trilogie noch geschieht und ob sie überhaupt wieder auftaucht. Denn eins steht fest, der Nachfolgeband wird gebraucht. Und zwar dringend! Das Ende ist wirklich spannend erzählt und lässt den Leser völlig fassungslos zurück. Man muss wissen wie es weitergeht in dieser Welt, in der die Liebe eine Krankheit ist, aber dennoch Menschen existieren, die sich weigern dies zu glauben.

Fazit


In jedem Fall ist „Delirium“ ein toller Auftakt für die Trilogie. Man muss erst mal auf die Idee kommen, Liebe als Krankheit anzusehen und dann dieses Buch gut schreiben. Das hat Lauren Oliver in jedem Fall getan. Schön sind, nebenbei bemerkt, auch die Einleitungszitate zu Beginn jeden Kapitels. Der Roman entführt uns in eine andere, kaum vorstellbare Welt und lässt uns die Geschichte eines Mädchens mitverfolgen, das einfach nicht bereit ist die Liebe aufzugeben. Vier liebevolle Spitzenschuhe von mir.



1 Kommentar:

  1. Hört sich spannend an ! Ich denke es landet bald auf meinem SUB 😁💕

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