15. November 2015

Rezension (2014): "Die Auserwählten in der Brandwüste" von James Dashner


Titel: Die Auserwählten in der Brandwüste
Autor: James Dashner
Verlag: Carlsen
Preis: 9,95€
Seiten: 496

Als ich das erste Mal den Trailer zum Film „Maze Runner“ gesehen habe war ich begeistert und wollte ihn unbedingt sehen. Also besorgte ich mir schnell das Buch und las es noch schnell, bevor ich mir den Film ansah. Nachdem dann beides erledigt war, war ich ziemlich froh gleich den zweiten Band zu Hause zu haben. Und es ist wirklich gut, wenn man diese Reihe nah hintereinander liest, denn zumindest der zweite Teil setzt ein paar Stunden nach dem ersten ein und sorgt ordentlich für Verwirrung.

Inhalt


Thomas und die anderen überlebenden Lichter konnten dem Labyrinth entkommen, doch schon kurz nach ihrer Rettung stellt sich heraus, dass das Schlimmste noch lange nicht hinter ihnen liegt. Die kleine Gruppe Jungs um Thomas, Minho und Newt, muss sich durch die gefährliche Brandwüste kämpfen und innerhalb von zwei Wochen den „sicheren Hafen“ erreichen. Aber spielt ANGST diesmal wirklich mit offenen Karten? Wieso wird Teresa sofort von der Gruppe getrennt und werden es alle Jungen schaffen die Brandwüste zu durchqueren?

Meinung


Das erste Buch ist bereits mit Spannung geladen und ähnlich rasant geht es im zweiten Band weiter. Es gibt keine große Einleitung und Thomas wird sofort wieder vom Leser begleitet. Wie vielleicht bereits bekannt ist, sind die Bücher aus Thomas Sicht verfasst, was ihn als Charakter natürlich zur Bezugsperson macht.  Thomas ist stark und durch das Labyrinth reifer geworden. Man kann tatsächlich einen Wandel der Figur wahrnehmen, denn schon sehr bald findet Thomas heraus, dass er wirklich niemandem in der Brandwüste vertrauen kann. Es gibt unerwartete Wendungen, vor allem, was die Figuren betrifft. Interessant ist außerdem, dass man Gruppe B kennen lernt. Denn für alle, die es noch nicht wissen – es gibt auch eine Gruppe B des Labyrinth-Experiments, bestehend aus Mädchen. Mein absoluter Lieblingscharakter bleibt weiterhin Minho, denn so richtig toll finde ich Thomas irgendwie nicht. Vor allem seine Gefühle für Teresa werden auf eine harte Probe gestellt. Ist sie möglicherweise noch gefährlicher als die Brandwüste selbst? 
Aber nicht nur die Wüste birgt Gefahren, auch „Der Brand“ ist nicht zu unterschätzen. Denn es wimmelt nur so von kranken Menschen, die völlig den Verstand verlieren. Sobald die Lichter denken, dass sie in Sicherheit sind, taucht das nächste abartige Experiment von ANGST auf und die Jungen müssen um ihr Leben kämpfen. Aufgrund dieses Brutalitätsfaktors, denke ich, dass „Die Auserwählten in der Brandwüste“ das perfekte Jungenbuch ist. Für mich als zart besaitetes Mädchen, sind einige Stellen dabei, bei denen ich wirklich schlucken musste und erst später mein verzerrtes Gesicht bemerkte. Aber was solls…

Toll ist einfach, dass der Leser sowohl nach dem ersten, als auch dem zweiten Band so ahnungslos ist wie zuvor. Klar…klingt jetzt etwas paradox, aber es gibt noch so viele Dinge die erklärt werden müssen und man kann das Große und Ganze immer noch nicht ganz greifen. Aber gerade das macht die unglaubliche Spannung von dieser Reihe aus. 
Ich finde nicht, dass „Die Auserwählten“ eine ganz normale Jugensdystopie ist. Sie ist viel realer, brutaler und auch reifer als viele andere Dreiteiler. Sie hat Abwechslung und Spannung zu bieten und eigentlich weiß man auch nie, was der Autor als nächstes mit seinen Figuren anstellt. Der Stil von James Dashner ist so fies und trotzdem neutral (irgendwie ‚derb‘, will ich am liebsten sagen), wie auch im ersten Band. Die Kürze der Kapitel hat mir außerdem gut gefallen. Und was ich noch erwähnen möchte ist das Bild, das über jedem Kapitel gedruckt ist. Mit jedem Kapitel kommt ein Bildausschnitt mehr ans Tageslicht und auch wenn das Bild am Ende nichts Spektakuläres ist, ist es doch eine andere Art und Weise um den Countdown zu symbolisieren – sehr gelungen!

Fazit


Und das trifft auf das gesamte Buch zu – es ist sehr gelungen! Ich finde den Vorgänger zwar einen Ticken besser, aber andererseits ist es toll, die Figuren aus dem ersten Band näher kennen zu lernen und weiter in Thomas Welt entführt zu werden. Das Ganze ist so abgedreht, dass es doch wieder abstoßend real erscheint. Ich bin sehr gespannt, wie alles um ANGST herum aufgelöst wird und werde zeitnah den dritten und letzten Band lesen. Ich vergebe erneut  5 Sterne für „Die Auserwählten in der Brandwüste“, da es ein spannendes Buch ist, das einen wirklich mitnimmt.

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