Ein düsteres Jagdschloss mitten im Nichts, eine noch düstere Vergangenheit und ein Camp, in dem nichts ist wie es scheint. „Stigmata – nichts bleibt verborgen“ von Beatrix Gurian ist ein Buch voller Geheimnisse. Den Leser erwartet Spannung vom Feinsten und ein finsteres Spiel, dessen Anfänge tief in der Vergangenheit liegen.
Inhalt
Emma durchlebt gerade die schlimmste Phase ihres Lebens.
Ihre Mutter – der einzige Mensch, den sie hat – ist bei einem Autounfall ums
Leben gekommen. Aber ihre Leiche wurde nicht gefunden. Erst als sie ein
mysteriöses Fotoalbum erreicht, in dem sich nur ein Bild befindet, horcht Emma
auf. Die Botschaft: „Finde die Mörder deiner Mutter“ und ein Hinweis auf ein Jugendcamp.
Aber was hat das zu bedeuten? Von wem kommt diese Nachricht? Endlich lässt Emma
die Lethargie und Depressionen hinter sich und macht sich auf in das
Jugendcamp, um die Geheimnisse um den Tod ihrer Mutter zu lösen. Aber
irgendetwas stimmt nicht mit diesem Camp. Nur vier Teilnehmer, drei Betreuer
und das Ganze in einem alten, zerfallenen und maroden Jagdschloss, in dem
nichts ist wie es scheint. Emma findet immer wieder Fotos, die eine düstere und
mysteriöse Vergangenheit vermuten lassen. Aber was ist hier passiert und kann
es sein, dass ihre Mutter noch lebt?
Meinung
„Stigmata“ ist ein Buch das unter die Haut geht. Ein
absoluter Pageturner, obwohl ich dieses Wort ungern verwende. Es erscheint mir
so negativ. Allerdings ist das Buch einfach großartig. Es beinhaltet eine
atemberaubende Mischung aus Rückblenden, verschiedenen Varianten im Stil
(Briefform, Flashback etc.) und unheilerregenden Fotos, die im Buch
mitabgedruckt sind. Emma findet immer wieder alte Fotos auf dem Weg zur
Wahrheit über ihre Mutter. All diese Bilder, die sehr gruselig aufgemacht sind,
werden dem Leser vor Augen geführt und man versinkt in der Handlung. Jede Seite
bietet Spannung und immer wenn man denkt, dass man ein Geheimnis gelüftet hat,
kommt entweder das nächste auf, oder es wird schnell klar, wie falsch man lag.
Die Charaktere von „Stigmata“ sind ebenso ambivalent wie die
Handlung. Man weiß einfach nicht wem man trauen kann. Jeder, der sich im
Schloss befindet scheint irgendwie verdächtig zu sein. Wieso war einer der
Betreuer schon einmal im Gefängnis? Und woher kennt Emma Sophia, die mit ihr
das Zimmer teilt? Emma selbst ist ein Mädchen, mit dem man nur mitfühlen kann.
Ihr erfährt solches Leid, dass es eigentlich zu viel ist für nur einen
Menschen. Durch die Rückblenden lernt man auch ihre Mutter Agnes kennen, dessen
Leben einen sehr mitnimmt.
Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil der Autorin.
Beatrix Gurian baut viele verschiedene Handlungsstränge auf, die erst nach einer
Weile alle zusammenführen. Der Roman lässt sich schnell und flüssig lesen und
die Aufmachung mit den Fotos und eingefärbten Seiten erzeugen einen
zusätzlichen (düsteren) Zauber. Die Handlung ist unglaublich gut durchdacht und
ist trotz ihrer Abgedrehtheit realistisch. Ich selbst wäre das reinste
Nervenbündel, wäre ich als Teilnehmerin ins Camp gefahren.
Fazit
Mit dem Roman „Stigmata – nichts bleibt verborgen“ hat
Gurian ein kleines Kunstwerk geschaffen. Man kann nicht aufhören zu lesen und
will endlich, endlich, endlich wissen, was hinter dieser ganzen Maskerade steckt.
Spannung pur in einer dunkeln Atmosphäre, die den Leser nicht mehr loslässt. Ich
kann nicht anders, als für dieses besondere Buch fünf Sterne zu vergeben. Eine
große Leseempfehlung meinerseits!
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