15. November 2015

Rezension: "Wunder" von Raquel J. Palacio


Titel: Wunder
Autor: Raquel J. Palacio
Verlag: Carl Hanser Verlag
Preis: 16,90€
Seiten: 384


Selten wurde mir ein Buch aus den verschiedensten Kreisen so sehr empfohlen wie „Wunder“ von R.J. Palacio. Man beschrieb es mir mit den Attributen „traurig“, „schön“ und „bewegend“. Es geht um einen Jungen, dessen Gesicht von Geburt an missgebildet ist, was mir tatsächlich Respekt vor dem Buch einflößte. Zwar fand ich den Roman nicht so überragend wie viele andere, aber etwas Besonderes und Bewegendes ist dieses Stückchen Literatur allemal.

Inhalt


August ist ein 10-jähriger Junge, mit dem es das Universum nicht gut gemeint hat. Durch eine seltene Chromosomenkombination sind verschiedene Syndrome aufeinandergetroffen, die sein Gesicht entstellt haben. Nichts sieht so aus, wie es sollte. Davon abgesehen ist August ein ganz normaler Junge: aufgeweckt und intelligent. Er weiß genau, wie andere auf ihn reagieren und hat sich an die Reaktionen gewöhnt. Dennoch lebt er in einer harten Welt. Seine Familie unterstützt ihn, wo sie nur kann und so entschließt sich August zum ersten Mal auf eine öffentliche Schule in die 5. Klasse zu gehen. Ein riesengroßer Schritt, denn Kinder können gemein sein. Der Leser verfolgt alle Höhen und Tiefen und stellt sich so seinen eigenen Menschenbildern.

Meinung


Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zu Beginn lernt der Leser über ein Drittel August Gefühlswelt kennen. Dann wechselt die Perspektive über einige Kapitel in die seiner Schwester, seines Freundes und anderen Personen, die mit August zu tun haben. Durch diese Perspektivvariationen wird eine Vielfalt geschaffen, die den Leser möglichst nah ans Geschehen heran bringt. Die Kapitel sind sehr, sehr kurz – quasi Situationsaufnahmen. Der Schreibstil ist emotional und bildreich, aber sehr flüssig. Die Fantasie und das Wesen von August sind wirklich schön und der Leser leidet mit jedem bösen Kommentar, den er hören muss.
Ja, auch ich finde das Buch schön und viele Stellen sind sehr traurig. Ich war sehr bewegt und habe vor allem mein eigenes Handeln hinterfragt. Der kleine Auggie schafft es den Leser zu berühren. Man hat Mitleid und dann doch wieder nicht. Man wünscht sich nur das Beste und weiß doch, dass sich sein Gesicht nie verändern wird.
Das Buch begleitet Augusts Geschichte quasi über ein Jahr lang. Es gibt schöne Figuren und es gibt auch die bösen. Der Roman hat tatsächlich Potenzial einen nicht loszulassen, da die Thematik einfach sehr ernst ist.

Fazit




Mir hat das Buch gut gefallen, auch da es ein ganz anderes Thema hat, als so viele andere Jugendbücher. Das Thema wurde außerdem sehr gut verarbeitet und so ist „Wunder“ mehr als lesenswert. Das Buch unterhält auf seine ganz eigene Weise. Ich finde den Roman wirklich gut, bin aber nicht so begeistert, wie ich vielleicht nach all den Empfehlungen erwartet hatte. Daher bekommt der niedliche „Auggie“ 4 Sterne von mir. Ich selbst habe aus „Wunder“ allerdings etwas gelernt und kann etwas für mein eigenes Handeln mitnehmen, daher – unbedingt lesen!

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