Titel: Der Wünscheerfüller
Autor: Achim Albrecht
Verlag: OCM
Preis: 17,90€
Seiten: 380
Thriller gibt es wie Sand am Meer. Meistens findet man auf
dem Cover ein blutiges Messer und den Titel des Buches in überdimensional
großer Schrift. Einen besonderen Thriller zu finden ist gar nicht mehr so
leicht. Aber wirft man schon einen Blick auf das Cover von „Der
Wünscheerfüller“ von Achim Albrecht, findet man keine blutigen Utensilien, mit
denen man die brutalsten Morde begehen könnte. Auch muss man schon ziemlich
genau hinschauen um den Titel lesen zu können. Ein in grün gehaltenes Cover mit
einer unscheinbaren Kuckucksuhr. Aber so unscheinbar ist sie gar nicht. Bei
genauerem Hinsehen findet man groteske Tierfiguren und den Tod persönlich.
Keine Frage: Bei „Der Wünscheerfüller“ handelt es sich um einen ganz besonderen
Thriller der speziellen Art, der vor allem durch seinen Schreibstil besticht.
Inhalt
Die Handlung ist eher banal. Es geht um einen jungen und ambitionierten Mann,
der sich ein ganz besonderes Geschäftsmodell ausgedacht hat. Anfangs noch etwas
zurückhaltend, entwickelt sich aus ihm der Wünscheerfüller, der sich um die
Bedürfnisse seiner Mitmenschen kümmert. Diese Bedürfnisse und Wünsche bestehen
aus brutalen Morden, Entführungen oder Folter. Der Wünscheerfüller arbeitet
ohne Auftrag und geht die Dinge in seiner ganz eigenen Art an.
Meinung
Auf seinem Weg
begegnen ihm so einige merkwürdige Gestalten. Sei dies die schöne Anführerin
einer Kinderbande Milena, oder seine alkoholsüchtige und sich prostituierende
Mutter. Im Leben des Wünscheerfüllers gibt es so einige Aufgaben zu bewältigen.
„Der Wünscheerfüller“ ist kein Buch, das man so einfach weglesen kann. Es ist
sehr anspruchsvoll und bedarf einiger Konzentration. Das Werk ist aus der Sicht
des namenlosen Wünscheerfüllers selbst geschrieben, was es so besonders macht.
Man bekommt einen direkten Einblick in die kranke Seele des Protagonisten. Aber
es kommt noch dicker: Der Wünscheerfüller spricht den Leser direkt an. Er
kommuniziert mit ihm, was dem Leser die absolute Distanz zum Buch nimmt. Es ist
interessant und erschreckend zugleich. Manchmal verliert die Story an Fahrt,
denn einen wirklichen Höhepunkt gibt es nur, wenn man auf das Ende zugeht.
Aber auch Fans von blutrünstigen Krimis kommen hier auf ihre Kosten. Dennoch
muss man sagen, dass dieser Thriller nicht für jeden etwas ist. Er ist krass.
Besser kann ich es kaum ausdrücken. Manchmal ist der Schreibstil so dermaßen
derb, dreckig und pur, dass man sich ekelt und im nächsten Moment sympathisiert
man mit dem Protagonisten, da er den Leser durch seine Formulierungen auch zum
Schmunzeln bringt. Es gibt viel Blut und auch eine Menge Sex.
Fazit
Alles in allem handelt es sich bei „Der Wünscheerfüller“ um ein Buch der ganz
anderen Art. Ein bestechender Schreibstil, ein extrem kranker Protagonist und
eine Handlung, die es in sich hat. Meine Sicht auf diesen Thriller ist bis
heute ambivalent, aber er hat mich sehr beeindruckt. Dennoch überwiegt meine Skepsis, weshalb ich hier zu drei Sternen greife.
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